Ana de Mier y Ortuño
Ana de Mier y Ortuño wurde am 12. April 1981 in Granada in Spanien geboren. Mit ihren Eltern - einer Spanierin und einem Deutsch-Kolumbianer - zog sie im Alter von fünf Jahren in die Heimatstadt ihrer Großmutter väterlicherseits, München, wo sie weiterhin aufwuchs und zur Schule ging. Als Jugendliche galt ihr großes Interesse dem Tanz, worüber sie die Schule vernachlässigte. Ihr Abitur holte sie daher erst über eine Ausbildung als Fremdsprachenkorrespondentin für Englisch und Spanisch mit anschließender Berufsoberschule nach. Einen konkrete Berufswunsch hatte Mier y Ortuño zu dieser Zeit nach eigener Aussage nicht und so begann sie, inspiriert von ihrem spanischen Großvater, einem Architekten, nach dem Abitur zunächst Architektur zu studieren. Dauerhaft konnte sie sich hierfür allerdings nicht begeistern und nahm 2007 dann spontan das durch einen Freund vermittelte Praktikum bei Filmeditor Alexander Berner an, der zu diesem Zeitpunkt an "Der Baader Meinhof Komplex" arbeitete, und sie nach vorzeitigem Ausscheiden seines Assistenten kurzerhand zu dessen Nachfolgerin machte.
Im Folgenden war sie als Schnittassistentin an weiteren Kinofilmen beteiligt, darunter der deutsch-amerikanische Dokumentarfilm "Jane's Journey - Die Lebensreise der Jane Goodall" und das Historiendrama "Henri 4", die beide 2010 in die Kinos kamen. An den internationalen 3-D-Actionfilmen "Die drei Musketiere" (2010) und "47 Ronin" (2013) wirkte sie zudem als Assistant Stereographer mit.
Seit 2014 arbeitete Ana de Mier y Ortuño dann als freiberufliche Filmeditorin und schnitt Komödien wie "Abschussfahrt" (2014) und "Bruder vor Luder" (2015) sowie Kinder- und Jugendfilme wie "Die Vampirschwestern 3" (2016) und die Michael-Ende-Verfilmung "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" (2018, gemeinsam mit Co-Editorin Ueli Christen).
Für ihre Montage der von Cyrano de Bergerac inspirierten, jugendlichen Liebeskomödie "Das schönste Mädchen der Welt" (Regie: Aron Lehmann) wurde Ana de Mier y Ortuño für den Deutschen Filmpreis 2019 nominiert.
Unmittelbar nach Ende ihrer Arbeit für diesen Film montierte sie Florian David Fitz' Gesellschaftskomödie "100 Dinge", über zwei Freunde, die angesichts ihres eigenen Konsumwahns ihren gesamten Besitz einschließen und sich 100 Tage lang jeweils nur ein Stück pro Tag zurückholen dürfen. 2019 kamen dann der komplett vor der Greenscreen gedrehte Kinderfilm "Benjamin Blümchen - Der Kinofilm" sowie die in den 1980ern angesiedelte Romanverfilmung "Auerhaus" (Regie: Neele Leana Vollmar) in die Kinos.
Danach war Ana de Mier y Ortuño unter anderem als Editorin für die deutsche Netflix-Serie "Das letzte Wort" tätig, in der die von Anke Engelke dargestellte Hauptfigur nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes eine Ausbildung zur Trauerrednerin macht.
2020 übernahm sie die Montage von Hüseyin Tabaks Transgender-Geschichte "Oskars Kleid", aus der Feder von und in einer Hauptrolle mit Florian David Fitz. Der Kinostart ist für Oktober 2021 geplant.