Biografie
Alexander Berner, geboren 1966 in München, machte zunächst eine Ausbildung als Grafikdesigner in London. Im Anschluss arbeitete er als Editor bei diversen Musikvideo- und Werbespots sowie Dokumentationen. Im Jahr 1989 gab er mit der kurzen Musikdokumentation "Inheritance" über eine multikulturelle Rockband in den USA sein Regiedebüt.
Nach seiner Rückkehr nach München arbeitete er als Soundeditor, Synchroncutter sowie schließlich als freier Editor an Fernsehproduktionen und Dokumentationen. 1992 gründete er gemeinsam mit Michael Keller die Firma Digital Editors GmbH, welches das erste komplett digitale Ton- und Bildstudio in Deutschland war. Neben zahlreichen Werbespots produzierten sie auch die Kinotrailer zu Erfolgsfilmen wie "Das Geisterhaus", "Rossini" und "Happy Birthday, Türke".
Nach seinem Debüt als Spielfilm-Editor bei der US-Produktion "Night of the Archer" ("Die Nacht des Killers", 1994) wurde Berner für seinen Schnitt bei Joseph Vilsmaiers "Schlafes Bruder" 1996 mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet.
Es folgten Ausflüge in andere Bereiche der Filmindustrie, etwa in Stoffentwicklung und Produktion. Sein Debüt als Spielfilmregisseur gab Berner 2001 mit dem Drama "Boran", in dem Matthias Habich, Mehmet Kurtulus und Henry Hübchen die Hauptrollen spielten.
Als Schnittmeister arbeitete er dann wieder an deutschen wie auch internationalen Produktionen, darunter große Kassenerfolge wie "Resident Evil", "Knockin' on Heaven's Door", "Die wilden Kerle", "Der Baader Meinhof Komplex" und "Die drei Musketiere". Eine weitere Filmpreis-Nominierung erhielt Berner 2007 für Tom Tykwers "Das Parfum". Er gewann die Auszeichnung ein weiteres Mal im Jahr 2013 für Tykwers und Lilly und Lana Wachowskis opulente Romanverfilmung "Cloud Atlas", für die er zahlreiche Zeitebenen und Erzählungen in der Montage miteinander verknüpfte.
Mit den Wachowskis arbeitete er auch bei deren Science-Fiction-Abenteuer "Jupiter Ascending" (US, 2015) zusammen, danach wieder mit Tykwer bei dessen internationaler Verfilmung des Bestsellers von Dave Eggers "Ein Hologramm für den König" (2016) mit Tom Hanks in der Hauptrolle. Für seine Montage dieses Films wurde er erneut mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet.
Mit Claus Wehlisch und Antje Zynga war Berner zwischen 2016 und 2019 für die Montage aller drei Staffeln der im Berlin der 1920er Jahre angesiedelten Erfolgsserie "Babylon Berlin" verantwortlich. Im März 2019 kam Marcus H. Rosenmüllers Filmbiografie "Trautmann" in die Kinos, über Bert Trautmann, der 1945 in britische Kriegsgefangenschaft geriet, in England dann jedoch Karriere als Torwart von Manchester City machte und zur Legende wurde. Ebenfalls eine Filmbiografie war auch die nächste Kinoproduktion, die Berner montierte: die Koproduktion "Résistance" (DE, GB, US, CN 2020) erzählt vom Widerstand des jungen Marcel Marceau, der später zum weltbekannten Pantomimen avancierte, gegen die Nazis.
Alexander Berner, der auch Vorträge an Filmhochschulen und bei Symposien im In- und Ausland hält, lebt in der Nähe von München.