Dietrich Brüggemann
Dietrich Brüggemann, geboren am 23. Februar 1976 in München, wächst in Deutschland und Südafrika auf. Von 1997 bis 2000 arbeitet er in diversen Funktionen beim Film. 2000 nimmt er ein Regiestudium an der HFF "Konrad Wolf" in Potsdam-Babelsberg auf. Sein Kurzfilm "Warum läuft Herr V. Amok?" wird im Berlinale-Panorama 2003 gezeigt. Neben seinem Studium ist Dietrich Brüggemann als Regieassistent und Regisseur bei zahlreichen Musikvideos tätig und wirkt als Redaktionsmitglied beim Filmmagazin "Schnitt" mit. Außerdem spielt er in diversen Bands Klavier/Keyboards.
Brüggemanns Spielfilmdebüt "Neun Szenen" läuft 2006 auf der Berlinale in der Perspektive Deutsches Kino und wird mit dem Nachwuchspreis des Studio Hamburg ausgezeichnet. In der gleichen Sektion stellt er im Jahr 2010 seinen zweiten Kinofilm vor: Bei der ernsten Beziehungskomödie "Renn, wenn du kannst" hat seine Schwester Anna Brüggemann wie schon bei "Neun Szenen" am Drehbuch mitgeschrieben und spielt die weibliche Hauptrolle. "Renn, wenn du kannst" wird mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Anschließend realisiert Brüggemann den Kurzfilm "One Shot" (2011) und wirkt als Schauspieler in einer kleinen Nebenrolle in Christian Klandts Jugenddrama "Little Thirteen" (2012) mit. Ebenfalls 2012 startet dann Brüggemanns dritter Film in den deutschen Kinos: Die Komödie "3 Zimmer/Küche/Bad" erzählt von den Bewohnern einer Berliner Studenten-WG, die auf ihrer Suche nach passenden Lebens- und Liebesentwürfen in allerlei Turbulenzen schlittern.
2013 führt Brüggemann bei "Kreuzweg" Regie, einer Geschichte über die 14-jährige Maria, die unter der rigiden religiösen Erziehung durch ihre Mutter leidet. Gemeinsam mit seiner Schwester Anna Brüggemann schreibt er auch das Drehbuch zu dem Film, der seine Premiere im Wettbewerb der Berlinale 2014 feiert. Im März desselben Jahres startet "Kreuzweg" in den deutschen Kinos. Der Film erhält den Preis der Ökumenischen Jury sowie einen Silbernen Bären für das Beste Drehbuch (verfasst von Dietrich und Anna Brüggemann). Im März 2014 startet "Kreuzweg" in den deutschen Kinos. Es folgen weitere internationale Auszeichnungen, unter anderem bei Filmfestivals in Edinburgh und Valladolid.
Nach Religion und Glauben nimmt Brüggemann sich bei seinem nächsten Film der Themen Politik und Demagogie an: Die überdrehte Satire "Heil" erzählt von einem afrodeutschen Schriftsteller, der sich nach einem Schlag auf den Kopf von einem Neonazi-Anführer als Propagandafigur einspannen lässt. Der Film feiert beim Münchner Filmfest 2015 Premiere und startet im Juli desselben Jahres in den Kinos.
Jeweils kleine Nebenrollen spielt Brüggemann in Axel Ranischs Tragikomödie "Alki Alki" (2015) um den Wirklichkeitsverlust eines Alkoholikers (Heiko Pinkowski), in Sven Taddickens Romanverfilmung "Gleißendes Glück" (2016, mit Martina Gedeck und Ulrich Tukur) sowie in Tom Lass' "Blind & Hässlich", der auf ein ausformuliertes Drehbuch verzichtet und Dialoge und explizite Handlungen der Schauspieler*innen improvisieren lässt.
Danach tritt er wieder als Regisseur und Drehbuchautor in Erscheinung. Zwischen 2016 und 2020 entstehen drei Filme aus der "Tatort"-Reihe: die in Stuttgart spielenden Krimis "Stau" (2017) und "Das ist unser Haus" (2020), jeweils mit Richy Müller und Felix Klare als Ermittler-Duo, sowie "Murot und das Murmeltier" (2018) mit Ulrich Tukur als Kriminalhauptkommissar. In den letzteren beiden gehört auch seine Schwester Anna zur Besetzung.
Dazwischen beginnen 2018 die Dreharbeiten für "Nö", einem Spielfilm mit surrealen Elementen über die Liebe und Seelenzustände eines jungen Paares, der wieder aus der gemeinsamen Feder der Brüggemann-Geschwister stammt und in dem Anna Brüggemann die weibliche Hauptfigur verkörpert. Der Kinostart ist für 2021 vorgesehen.