Bernadette Heerwagen
Bernadette Heerwagen, geboren am 22. Juni 1977 in Bonn, aufgewachsen in München, nahm Schauspielunterricht bei "Film Breakthrough" in Los Angeles und Gesangsunterricht in München. Nach einem Auftritt in dem Kurzfilm "Der Neue" (1992) gab sie 1995 ihr Langfilmdebüt mit der Titelrolle in Miguel Alexandres Fernsehfilm "Nana", einem Melodram über eine todkranke 16-jährige.
Seither war Heerwagen in zahlreichen Fernsehproduktionen zu sehen. Für ihre Verkörperung der Bauerntochter Leni in der Verfilmung des Ludwig-Anzengruber-Romans "Der Schandfleck" wurde sie 2000 mit dem Bayerischen Fernsehpreis sowie mit dem Österreichischen Fernsehpreis ausgezeichnet. Weitere wichtige Rollen hatte sie unter anderem in Ben Verbongs "Hanna – Wo bist Du?" (2001) an der Seite von Hannes Jaenicke und August Zirner, dem Entführungsdrama "Davon stirbt man nicht" (2001) oder Xaver Schwarzenbergers "Margarete Steiff" (2005) mit Heike Makatsch in der Titelrolle. Immer wieder besetzte sie auch ihr Entdecker Miguel Alexandre, so etwa in der Hauptrolle seines Fernsehfilms "Grüße aus Kaschmir", über eine junge Frau, deren pakistanischer Lebenspartner in den Terrorismus abdriftet. Für diese Rolle wurde Heerwagen 2005 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Auch ihre Leistungen in Jobst Oetzmanns Melodram "Der Novembermann" (2007), mit Götz George und Burghart Klaußner, und Urs Eggers "An die Grenze" (2007), in dem sie neben Jacob Matschenz die Hauptrolle spielt, brachten Heerwagen viel Kritikerlob ein.
Auf der Kinoleinwand machte sich Bernadette Heerwagen lange Zeit rar. So sah man sie in tragenden Nebenrollen in der britisch-deutschen Koproduktion "Joy Division" (2006), einem Kriegsdrama mit Ed Stoppard und Tom Schilling in den Hauptrollen, in Margarethe von Trottas Psychodrama "Ich bin die Andere" und in Martin Eiglers Thriller "Stralsund – Mörderische Verfolgung" (2009), an der Seite von Katharina Wackernagel und Janek Rieke.
Danach engagierte Lars Kraume sie für sein hochkarätiges Ensemble-Drama "Die kommenden Tage" (2010), über die Lebenswege zweier Frauen in einem von Wirtschaftskrisen und Terror zerrütteten Deutschland der nicht allzu fernen Zukunft.
In dem Thriller "Schilf – Alles, was denkbar ist, existiert" (2012) von Claudia Lehmann spielt Bernadette Heerwagen die Ehefrau eines Physikprofessors, die verzweifelt, als der gemeinsame Sohn entführt wird.