Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Alexander Karow
- Christine
- Wanda Dobbs
- Hauptmann Dobbs
- Gefreiter Kerner
- Gefreiter Gappa
- Proessor Karow
- Hauptfeldwebel Kramm
- Großmutter
- Knut
Produktionsfirma
Produzent
Alle Credits
Regie
Regie-Assistenz
Continuity
Drehbuch
Kamera
Kamera-Assistenz
Steadicam
Standfotos
Licht
Szenenbild
Maske
Kostüme
Schnitt
Ton-Schnitt
Ton-Design
Ton
Geräusche
Mischung
Stunt-Koordination
Casting
Musik
Darsteller
- Alexander Karow
- Christine
- Wanda Dobbs
- Hauptmann Dobbs
- Gefreiter Kerner
- Gefreiter Gappa
- Proessor Karow
- Hauptfeldwebel Kramm
- Großmutter
- Knut
- NVA-Offizier
- Stalin
- Wanne
- Major Feigel
- Marilyn
- Fisch
- Major
- Gefreiter Girke
- Winnie
Produktionsfirma
im Auftrag von
Produzent
Redaktion
Produktionsleitung
Dreharbeiten
- 10.07.2006 - 17.08.2006
Länge:
110 min
Format:
16:9
Bild/Ton:
Farbe
Aufführung:
Uraufführung: 27.06.2007, München, Filmfest;
TV-Erstsendung (DE FR): 07.09.2007, Arte
Titel
- Originaltitel (DE) An die Grenze
Fassungen
Original
Länge:
110 min
Format:
16:9
Bild/Ton:
Farbe
Aufführung:
Uraufführung: 27.06.2007, München, Filmfest;
TV-Erstsendung (DE FR): 07.09.2007, Arte
Auszeichnungen
2008
- Adolf-Grimme-Preis
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Und nun dies. Kasernenhofton in der Grundausbildung wie bei der Grenzeinheit. Erster Nachteinsatz in Zweierstreife mit dem erfahrenen Rekruten Kerner. Der Gefreite muss nur noch wenige Monate Dienst schieben und will diese Zeit aus vollen Zügen genießen: das „Bonzensöhnchen“ wird das bevorzugte Objekt dieses gewalttätigen Zynikers. Zuvor aber klärt Kerner den zunehmend desillusionierten Idealisten über den wahren Grenzverlauf auf: Mauer, Stacheldraht, Minen, Stolperdrähte und die nagelneuen Selbstschussanlagen sind weit in das DDR-Binnenland hinein gestaffelt. Und ausschließlich gegen die eigenen Arbeiter und Bauern gerichtet, sie sollen Grenzübertritte des eigenen Volkes verhindern. Mit dem Bundesgrenzschutz und den „Amis“ drüben, die schon 'mal ein paar lockere Sprüche oder Musik über die Lautsprecheranlage 'rüberschicken, hat der ganze Aufwand jedenfalls nichts zu tun.
Immer, wenn er zum Dienst fährt, sieht Alexander eine junge Frau auf dem Feld arbeiten. Die sich gegenüber Grenzern sehr reserviert verhält, auch wenn diese einen der seltenen „Ausgänge“ dazu nutzen, in der Dorfkneipe die Spiele der DDR-Elf bei der Fußball-WM zu verfolgen, was nicht nur beim legendären Tor Jürgen Sparwassers gegen die Beckenbauer-Truppe naturgemäß in Saufgelage mündet. So ist die erste Begegnung mit Christine eine schmerzhafte: Sie brennt Alex mit einer Holzlatte einen über. Eine Narbe an seiner Stirn wird zurückbleiben, was der weiteren und sehr bald sehr engen Liebesbeziehung der beiden aber nicht hinderlich ist: Die junge LPG-Bäuerin, die eigentlich Biologin werden wollte, aber aus politischen Gründen nicht zum Studium zugelassen wurde, hat früh ihre Eltern verloren und bearbeitet nun mit ihrem Bruder Knut und ihrer Großmutter das nun der sozialistischen Gemeinschaft gehörende Land, das seit Generationen im Familienbesitz war und enteignet worden ist. Womit sich besonders Knut nie hat abfinden können, weshalb er schon seit langem, plant, in den Westen abzuhauen.
Wenn er sich nicht mit Christine treffen kann, und zwar zumeist heimlich, muss Alex den Kasernenalltag ertragen. Was ihm Care-Pakete seines Vaters mit Haloren-Bückware und vor allem die schützende Hand seines Kumpels und Stubengenossen Gappa erleichtern. Sonst wäre er den Zumutungen des Schleifers Hauptfeldwebel Kramm und seines willigen Vollstreckers, des Gefreiten Kerner, nicht gewachsen. Als eines Nachts ein Fahnenflüchtiger zwei NVA-Grenzer erschießt, darunter auch seinen Freund Gappa, bricht für Alex endgültig die Welt zusammen und er riskiert auf dem Staatsempfang zum 50. Geburtstag seines Vaters eine kesse Lippe. Doch damit nicht genug: In einem bestimmten Grenzabschnitt, der von den alten Minen bereits geräumt worden ist, wo die neuen Selbstschussanlagen aber erst noch montiert werden sollen, will Alex die Flucht von Christines Bruder Kurt ermöglichen...
„An die Grenze“ ist ein nachhaltig beeindruckender NVA-Film, der ganz von der Authentizität des Drehbuchs lebt. Stefan Kolditz hat selbst Dienst geschoben an der Grenze zwischen Thüringen und Bayern: „Die DDR, Zangengeburt eines Traumes, die nur am Leben erhalten wird, weil jedes Jahr Tausende junger Männer an die innerdeutsche Grenze eingezogen werden. Mitte der 70er Jahre gehöre ich dazu. Mehr Junge als Mann. Die Grenze, 30 Jahre zuvor aus 60 Millionen Toten gewachsen, schneidet durch Europa, durch ein Land, durch jeden Einzelnen. Sie soll ein Experiment ermöglichen und ist längst nur noch Mittel zur Einschüchterung. Die Utopien werden in Zement gegossen. Zwischen der Lüge auf der einen und der fetten Selbstgefälligkeit auf der anderen Seite – nichts, keine Alternative. Die Grenztruppen sind wie jede Armee Zerrspiegel der Gesellschaft. Die Menschengemeinschaft, die geschützt werden soll, existiert nicht einmal auf dem Papier. Was existiert – 365 Tage und Nächte lang – ist die Angst, dass im Visier der andere auftaucht. Also man selbst.“
Der Schweizer Regisseur Urs Egger hat zwar die notwendige Distanz, um ein solches Drehbuch mit unbefangenem Blick – und hervorragenden Darstellern – zu verfilmen. Aber offenbar nicht die Kraft, ausufernde Nebenstränge zu beschneiden. Auch wenn dann etwa die Rolle der Corinna Harfouch dem Rotstift zum Opfer gefallen wäre. Sie spielt die als „Polakenbraut“ verrufene Gattin des politischen Offiziers, Hauptmann Dobbs, die ein in der ganzen Einheit offenkundiges Verhältnis zum Hauptfeldwebel Kramm unterhält. Der ist halt ein ganzer Kerl, während sich Dobbs auch außerhalb der privaten vier Wände als Schwächling erweist – und sich etwa jeglicher Hilfe für Alex verweigert.
Pitt Herrmann