Y Sa Lo
Y Sa Lo wurde 1945 in Millstatt, Österreich, geboren, und absolvierte eine Schauspielausbildung an der Max-Reinhardt-Schule in Berlin. Ihr Filmdebüt gab sie 1973 in der Hauptrolle von Wolf Gremms "Ich dachte, ich wäre tot", als 17-Jährige, die sich der Enge und den Erwartungen ihres bürgerlichen Umfelds nicht gewachsen fühlt. Weitere Hauptrollen hatte sie in George Moorses "Mari" (1973, TV) und Gremms "Meine Sorgen möcht' ich haben" (1975, TV).
Bei Lothar Lamberts "1 Berlin-Harlem" (1974) lernte sie Rainer Werner Fassbinder kennen, der sie bis 1982 in sieben seiner Kino- und Fernseharbeiten besetzte. In "Mutter Küsters' Fahrt zum Himmel" (1976) war sie Freundin des Anarchisten Knab, in "Die dritte Generation" (1979) das drogensüchtige Mitglied einer zusammengewürfelten Terrorist*innengruppe; in "Berlin Alexanderplatz" (1980) spielte sie ein Dienstmädchen, in "Satansbraten" (1976) und "Lola" (1981) Prostituierte.
Daneben wirkte Y Sa Lo vereinzelt auch in Filmen und Fernsehspielen anderer Regisseure mit. So hatte sie eine Nebenrolle in Robert van Ackerens "Belcanto oder Darf eine Nutte schluchzen?" (1977) und eine Hauptrolle in George Moorses TV-Dreiteiler "Das verbotene Spiel" (1979). Außerdem stand sie in Berlin unter anderem am Grips-Theater, dem Schillertheater und dem Renaissance-Theater auf der Bühne.
Ab den 1980er Jahren war Y Sa Lo als Sprecherin tätig, häufig bei Kinderhörspielen wie der Bibi-Blocksberg-Serie (1988). 2013 spielte sie in Berlin in einer Bühnenfassung von Fassbinders "Angst essen Seele auf" die Hauptrolle der Putzfrau Emmi.