Alfred Abel
Alfred Abel, geboren am 12. März 1879 in Leipzig, war bereits während seiner Lehre in einer Gärtnerei als Gelegenheitsschauspieler tätig. Er brach die Lehre nach einem Unfall ab, nahm Zeichenunterricht und begann schließlich ein Studium als Kunstzeichner an der Leipziger Kunstakademie.
Nach privatem Schauspielunterricht bekam er durch die Vermittlung seines Lehrers ein Engagement in Luzern. 1904 kam er durch die Empfehlung des Schauspielers Rudolf Christians an das Deutsche Theater Berlin. Im Jahr 1913 spielte er nach einer erfolgreichen Bühnenkarriere seine erste Filmrolle in Max Reinhardts "Eine venezianische Nacht". In den folgenden Jahren arbeitete er mit Regisseuren wie Ernst Lubitsch ("Die Flamme"), F.W. Murnau ("Phantom") und Fritz Lang ("Dr. Mabuse, der Spieler", "Metropolis") zusammen.
Mit dem Aufkommen des Tonfilms wurde Abel zunehmend in der Rolle des eleganten, intelligenten Herren oder als Adeliger besetzt, so etwa in "Dolly macht Karriere" oder "Der Kongreß tanzt". Immer wieder versuchte er, wie zum Beispiel in "Hofkonzert", diese stereotype Besetzung mit satirischen Gesten zu konterkarieren. Anfang der 20er Jahre gründete er die Produktionsfirma Artifex Film, deren einziges Werk jedoch die von Abel selbst inszenierte Groteske "Der Streik der Diebe" blieb. Danach inszenierte Abel noch drei weitere Filme und führte bei Carl Hoffmanns "Viktoria" die Dialogregie. Seine Tochter Ursula Abel wurde ebenfalls Schauspielerin – 1935 aber erhielt sie Berufsverbot, da sie für ihren Vater keinen "Ariernachweis" vorlegen konnte.
Alfred Abel starb am 12. Dezember 1937 in Berlin.