Klaus Löwitsch
Klaus Löwitsch, geboren am 8. April 1936 in Berlin, aufgewachsen in Wien, absolviert zunächst eine klassische Tanzausbildung an der Wiener Akademie für Musik und darstellende Kunst und besucht im Anschluss das renommierte Max-Reinhardt-Seminar, wo er Schauspielerei studiert. Nach seinem Bühnendebüt in dem Musical "Kiss Me, Kate" an der Wiener Volksoper im Jahr 1955 ist Löwitsch ab 1961 in Theater-Hauptrollen an verschiedenen hochkarätigen Theater unter anderem in Wien, Köln, Konstanz, Zürich und München zu sehen.
Sein Kinodebüt gibt Löwitsch bereits 1956 mit einer kleinen Rolle in Gustav Ucickys "Der Jäger von Fall" – der Beginn einer 45 Jahre währenden Karriere, in deren Verlauf er in rund 80 langen Kino- und Fernsehfilmen sowie in insgesamt über 100 Folgen von Serien wie "Hafendetektiv" (1987-1991) oder "Peter Strohm" (1989-1996) zu sehen ist.
Während er in den 1960er Jahren fast ausschließlich wenig bedeutende Fernsehrollen spielt, sieht man Löwitsch zwischen Ende der 1960er und Anfang der 1980er Jahre in einer ganzen Reihe hochkarätiger, künstlerisch ambitionierter und kommerziell erfolgreicher Kino- und TV-Produktionen. Den Anfang macht Roger Fritz" Drama "Mädchen mit Gewalt" (1969), für das Löwitsch mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet wird. Es folgen deutsche und internationale Produktionen mit renommierten Regisseuren – allein mit Rainer Werner Fassbinder arbeitet er bis 1979 acht Mal zusammen, unter anderem bei Klassikern wie "Händler der vier Jahreszeiten" (1972) und "Die Ehe der Maria Braun" (1979). Zu Löwitschs weiteren wichtigen Arbeiten dieser Zeit gehören Reinhard Hauffs "Desaster" (1973), Daniel Schmids "Schatten der Engel" (1976), Sam Peckinpahs Kriegsfilm "Steiner – Das Eiserne Kreuz" (1977) sowie die Fortsetzung "Steiner 2" (1979).
Durch diese Filme werden auch andere internationale Regisseure auf den kantigen Deutschen aufmerksam: Delbert Mann engagiert ihn für eine Nebenrolle in dem britischen DDR-Fluchtfilm "Night Crossing" (1981) und Clint Eastwood besetzt ihn als russischen General in seinem Kalten-Kriegs-Thriller "Firefox" (1982).
Ab Mitte der achtziger Jahre wendet Löwitsch sich zunehmend dem Fernsehen zu. Er spielt in Serien wie "Tatort", "Detektivbüro Roth" (1986) und "Hafendetektiv" und wird zusehends auf die Rolle des "harten Burschen" festgelegt – ein Image, dass sich mit dem großen Erfolg der Krimiserie "Peter Strohm" verfestigt. In 63 Folgen der actionbetonten Serie ist Löwitsch bis 1996 nicht nur Hauptdarsteller, sondern auch Regisseur.
Ein Jahr nach dem Ende von "Peter Strohm" spielt er an der Seite von Matthias Habich in Oliver Hirschbiegels Krimi "Das Urteil" (1997), für den er außer dem Grimme Preis auch den Bayerischen Fernsehpreis erhält. Seine letzte Rolle hat Klaus Löwitsch in der deutsch-britischen Koproduktion "Extreme Ops" (2002), einem Actionfilm von Christian Duguay.
Am 3. Dezember 2002 stirbt Klaus Löwitsch in München an den Folgen einer Krebserkrankung.