Annemarie Bierbichler, geboren am 7. Dezember 1946 in Ambach. Nach der Mittleren Reife arbeitet sie als Bedienung im elterlichen Gasthof "Zum Fischmeister" am Starnberger See. Durch ihren Bruder, den Schauspieler Sepp Bierbichler, lernt sie Mitte der 1970er Jahre den Schriftsteller und Regisseur Herbert Achternbusch kennen, zu dessen bevorzugter Hauptdarstellerin sie in den kommenden Jahren wird. Mit der Direktheit einer Laiendarstellerin gelingt es ihr, den eigenwilligen Texten Achternbuschs Leben einzuhauchen, etwa dem ungeschnittenen 17-minütigen Monolog in "Servus Bayern".

Im Verlauf der Zusammenarbeit verschmilzt Annamirl Bierbichler immer mehr mit Achternbuschs literarischen und autobiografischen Figuren; in "Rita Ritter" spielt sie den Filmemacher selbst. Ab 1985 arbeitet sie mit Achternbusch auch am Theater zusammen. In Filmen anderer Regisseure wirkt sie nur vereinzelt mit, etwa in "Triumpf der Gerechten", dem Regiedebüt ihres Bruders Sepp. Mitte der 1990er Jahre zieht sich Annamirl Bierbichler wieder auf den elterlichen Hof zurück; am 27. Mai 2005 stirbt sie an einem Krebsleiden.