Die Berlinale hat heute die Preisträgerin der Berlinale Kamera sowie zwei weitere Filme für das Berlinale Special bekannt gegeben.
Mit der Berlinale Kamera ehrt die Berlinale seit 1986 Persönlichkeiten und Institutionen, die sich um das Filmschaffen besonders verdient gemacht haben und mit denen sich das Festival verbunden fühlt. Auf diese Weise bedankt sich die Berlinale bei denjenigen, die zu Freund*innen und Förder*innen des Festivals geworden sind. Bei den 73. Internationalen Filmfestspielen wird die Kamerafrau Caroline Champetier mit der Berlinale Kamera geehrt.
Die Geschäftsführerin Mariëtte Rissenbeek und der Künstlerische Leiter Carlo Chatrian über die Ehrung von Caroline Champetier: "Caroline Champetier hat mit ihrem außergewöhnlichen Werk die Sichtweise vieler einzigartiger Filmschaffender mitgestaltet und einen Spannungsbogen zwischen der Nouvelle Vague und der jüngeren Generation erzeugt. Ihre letzte Zusammenarbeit mit Leos Carax hat neues digitales Potenzial aufgezeigt. Unter den vielen Filmen, die wir nennen könnten, sind uns insbesondere die Filme, die sie mit Jean-Luc Godard, Jean-Marie Straub und Danièle Huillet gemacht hat, von gegenwärtiger Bedeutung."
Die Verleihung der Berlinale Kamera an Caroline Champetier findet am Donnerstag, 23. Februar, um 14:45 Uhr im Haus der Berliner Festspiele statt. Im Rahmen von Berlinale Special wird anschließend Anne Fontaines "Die Unschuldigen" gezeigt, bei dem Champetier die Kamera führte.
Als Kamerafrau kann Caroline Champetier auf mehr als 100 Filme zurückblicken. Ihre Karriere erstreckt sich von 1979 bis heute und begann mit Dreharbeiten für François Truffaut und Jacques Rivette, Chantal Akermans "Toute une nuit" und mehrere Kurz- und Spielfilme von Jean-Luc Godard. Seitdem hat sie mit den großen Stars des französischen Kinos zusammengearbeitet, darunter Xavier Beauvois, Leos Carax, Arnaud Desplechin, Jacques Doillon, Anne Fontaine, Philippe Garrel, Benoît Jacquot, Claude Lanzmann sowie mit internationalen Filmschaffenden wie Margarethe von Trotta, Wang Chao, Amos Gitai und Nobuhiro Suwa.
Caroline Champetier ist für ihr herausragendes Talent bekannt und hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten – allen voran den César für Beste Kamera, den Gianni di Venanzo Preis im Jahr 2011 für Xavier Beauvois' "Von Menschen und Göttern" und den Silbernen Frosch bei der Camerimage 2012 für "Holy Motors". Vier weitere Male wurde sie für den César nominiert: für "Holy Motors" (2012), "Die Unschuldigen" (2016), "Die Wächterinnen" (2017) und "Annette" (2021). Für Letzteren erhielt sie 2022 den Prix Lumières.
Zu den jüngsten Arbeiten von Caroline Champetier gehört der Film "The Damned Don't Cry" von Fyzal Boulifa, der auf dem Filmfestival von Venedig 2022 gezeigt wurde, und sie hat gerade die Dreharbeiten zu "Cliquot" mit Haley Bennett, Sam Riley und Tom Sturridge abgeschlossen.
Die Berlinale Kamera besteht aus 128 Einzelteilen und ist einer realen Filmkamera nachempfunden. Hergestellt wird sie von dem Düsseldorfer Goldschmiedekünstler Georg Hornemann.
Für das Berlinale Special wurden zwei weitere Filme gemeldet:
Der Dokumentarfilm "Love to Love You, Donna Summer" von dem oscarprämierten Regisseur Roger Ross Williams und Brooklyn Sudano schildert die ungewöhnliche Geschichte der Disco-Queen Donna Summer, angereichert mit bisher unveröffentlichtem Filmmaterial, Home-Videos, Fotos, Aufzeichnungen und privaten Audioaufnahmen der legendären Künstlerin aus allen Lebensphasen.
Mit "100 Years of Disney Animation – a Shorts Celebration" feiert das Berlinale Special das besondere Jubiläum. Oscar-Gewinner und Präsident der Walt Disney Animation Studios Clark Spencer präsentiert seine liebsten Kurzfilme aus dem 100-jährigen Filmerbe des Studios. Darunter seltene Werke aus den frühesten Tagen der Animationskunst, Klassiker aus der Zeit nach der Einführung des Tonfilms und von Micky Maus.
Link zu den zusätzlich bekanntgegebenen Filmen von Berlinale Special.
Quelle: www.berlinale.de