Heute abend wurden in der Alten Oper in Frankfurt am Main in einer Galaveranstaltung die Hessischen Film- und Kinopreise verliehen. Als bester Spielfilm, dotiert mit 25.000 Euro, wurde "Nur Gott kann mich richten" von Özgür Yildirim ausgezeichnet.
Aus der Begründung: "Özgür Yildirim gelingt es mühelos, Charakterstudie und Milieustudie zu einem atmosphärisch dichten Gangsterfilm zu verknüpfen und beweist nebenbei, dass Frankfurt das Zeug hat zum Schauplatz für beeindruckende Kinofilme."
Als bester Dokumentarfilm wurde "Wunder der Wirklichkeit" von Thomas Frickel über die Künstlergruppe "Cinema Concetta" um Martin Kirchberger ausgezeichnet. Kirchberger und sein Team verunglückten in der Nähe von Heidelberg am 22. Dezember 1991 mit einem Flugzeug während der Dreharbeiten zum satirischen Kurzfilm "Bunkerlow". Nach 25 Jahren hat Thomas Frickel nun aus originalen Film- und Tondokumenten und aus eigener Perspektive ein ebenso sensibles wie lebendiges Portrait geschaffen.
Der Preis für den besten Kurzfilm ging an "Familienzuwachs" von Teresa Hoerl, der sich humorvoll mit dem Thema "Flüchtlinge" auseinandersetzt. In der Kategorie Hochschulfilm gewann "Ink of Yam" von Tom Fröhlich (Hochschule Darmstadt) über zwei Männer, die in Jerusalem ein Tattoo-Studio betreiben.
Der Autor David Ungureit erhielt den Hessischen Drehbuchpreis für sein so intensives wie humorvolles Skript "Schneegestöber" über einen Todkranken, der zum Sterben ins Hospiz geht. Der Hessische Newcomerpreis, in diesem Jahr erstmals verliehen wurde, ging an die Schauspielerin Jasna Fritzi Bauer, 1989 in Wiesbaden geboren. Besonders in unangepassten und rebellischen Mädchenrollen glänzte sie, beispielsweise in "Ein Tick anders" oder "Scherbenpark". Zuletzt war sie etwa in "Axolotl Overkill" zu sehen. Der Hessische Fernsehpreis ging an Corinna Harfouch für ihre Rolle in "Viel zu nah" und Jens Harzer im "Tatort - Amour Fou".
Den Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten erhielt in diesem Jahr der Schauspieler Ulrich Tukur, der neben zahlreichen vielseitigen Rollen in Kino- und Fernsehfilmen seit 2010 auch als Wiesbadener Kommissar Felix Murot im hessischen "Tatort" ermittelt.
Die Hessischen Film- und Kinopreise werden seit 1990 jährlich vom Land Hessen als Förderpreise und Auszeichnungen für Filmemacher und Kinobetreiber verliehen. Die Vergabe erfolgt durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst.
Der Hessische Rundfunk sendet am Sonntag, den 15. Oktober, um 19.00 Uhr eine 30-minütige Zusammenfassung der Preisverleihung.
Quelle und weitere Informationen: www.hessischer-filmpreis.de