Die renommierte Filmeditorin Monika Schindler wird bei der Verleihung des DEUTSCHEN FILMPREISES am 28. April mit dem Ehrenpreis für herausragende Verdienste um den Deutschen Film ausgezeichnet.
"Wenn man ihre Filmographie liest, müsste man vermuten, sie hätte die Hundert weit überschritten. Erlebt man sie bei ihrer Arbeit, sprüht sie vor jugendlicher Euphorie. Ost und West, Dokumentar- und Spielfilm, analog und digital – Monika Schindler hat so viel und vielseitige deutsche Filmgeschichte geschaffen, dass einem der Atem stockt", begründet Iris Berben, die Präsidentin der Deutschen Filmakademie und Vorsitzende der Ehrenpreisjury, die Wahl.
Weit mehr als 100 Spiel-, Dokumentar- und Fernsehfilme gehen auf das Konto der Berliner Schnittmeisterin, die für ihre kreative und beeindruckende Montagearbeit bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Ihre Karriere beginnt die gebürtige Berlinerin Mitte der 1950er Jahre mit einer Ausbildung als Filmfotografin im DEFA-Studio für Spielfilme. Nach einem Schnitt-Studium an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg kehrt sie zur DEFA zurück, wo sie im Laufe der Jahre eine der angesehensten Fachkräfte des Spielfilmstudios wird und eng mit den DEFA-Regisseuren Roland Gräf (u.a. "Das Haus am Fluss", "Der Tangospieler"), Herrmann Zschoche und Günter Reisch zusammenarbeitet.
Nach der Wende setzt Monika Schindler ihre Karriere fort. 2000 gewinnt sie für "Hans Warns – Mein 20. Jahrhundert" (1999, Regie: Gordian Maugg) den Deutschen Filmpreis, ein Jahr später folgt der Deutsche Schnitt-Preis für "Die Polizistin" von Andreas Dresen, für den sie zuvor "Nachtgestalten" (1999) montiert hat. Auch mit der Regisseurin Helma Sanders-Brahms arbeitet sie mehrfach (erstmals bei "Apfelbäume", 1992), sie schneidet Georg Maas‘ "Neufundland" (2003), Erwin Wagenhofers Dokumentarfilm "Alphabet" (2013) sowie "Freier Fall" (2013) von Stephan Lacant, mit dessen Film "Fremde Tochter" sie derzeit im Schnitt ist. 2013 wird ihr von der DEFA-Stiftung der Preis für herausragende Leistungen im deutschen Film verliehen.
Die Wahl des Ehrenpreises erfolgt durch eine Auswahlkommission, die der Vorstand aus den Mitgliedern, den Fördermitgliedern und dem Freundeskreis der Deutschen Filmakademie bestimmt hat. Der diesjährigen Kommission gehörten Iris Berben (Schauspielerin und Präsidentin der Deutschen Filmakademie), Anja Dihrberg (Mitglied der DFA/Casting Director), Andreas Dresen (Mitglied der DFA/Regisseur), Alfred Holighaus (Ehrenmitglied der DFA), Martin Kochendörfer (Fördermitglied der DFA/Verleiher), Rainer Rother (Freund der DFA/Leiter der Deutschen Kinemathek), Antje Kronacher (Freundin der DFA/ Inhaberin der Künstleragentur Schlag), David Slama (Mitglied der DFA/Kameramann), Martin Steyer (Mitglied der DFA/Tongestaltung) und Ina Weisse (Mitglied der DFA/Schauspielerin & Regisseurin) an.
Der DEUTSCHE FILMPREIS wird am 28. April 2017 im Palais am Funkturm in Berlin verliehen. Das ZDF überträgt die Gala am gleichen Abend.
Quelle: www.deutsche-filmakademie.de