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Alle Fotos (13)Biografie
Vedat Erincin, 1957 in Istanbul, Türkei, geboren, kam 1978 nach Deutschland, wo er ein Textilstudium aufnahm und nebenher Theaterstücke schrieb und sich als Schauspieler versuchte. Nachdem er Mitte der 1980er Jahre den Entschluss gefasst hatte, hauptberuflich als Schauspieler zu arbeiten und als Ensemble-Mitglied und späterer Leiter des Kölner Arkadaş Theaters einige Bühnenerfahrungen sammeln konnte, gehörte er 1991 zu den Gründern des Wuppertaler Wupper-Theaters. Dort, wie bereits am Arkadas Theater, widmet er sich als Darsteller, Autor und Regisseur bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2003 nicht zuletzt der interkulturellen Theaterarbeit. 2008 gehörte er zum Ensemble der Uraufführung von Sema Merays Drama "Wegen der Ehre" im Freien Werkstatt Theater Köln.
Sein Debüt als Filmschauspieler gab Vedat Erincin 2007 mit einer kleinen Rolle in Sinan Akkus' Komödie "Evet, ich will!" (2007; ohne Nennung). Weitere Auftritte hatte er in den TV-Serien "Alles Atze" (2005) und "Wilsberg" (2010), in dem Drama "Takiye – In Gottes Namen" von Ben Verbong (2010) und in der tragikomischen Migrationsgeschichte "Almanya – Willkommen in Deutschland", die im Wettbewerb der Berlinale 2011 Premiere feierte.
Für seine Leistung in "Shahada" von Burhan Qurbani (2010) wurde er 2011 für den Deutschen Filmpreis als "Bester Nebendarsteller" nominiert. Danach stand Vedat Erincin für die türkische TV-Serie "Kavak Yelleri" in einer Hauptrolle vor der Kamera.
Weitere Nebenrollen hatte er unter anderem als Okkes Vater in dem Kassenhit "What a Man" (2011) und als Geheimdienst-Leiter in der Agentenfilmparodie "Agent Ranjid rettet die Welt" (2012). Eine Hauptrolle spielte Erincin in der Tragikomödie "Willkommen bei Habib" (2013), als türkischer Einwanderer, der zwischen seinem eigenen Integrationswillen und der Heimatliebe seiner Familie aufgerieben wird. Als türkischen Vater zwischen den Kulturen sah man ihn auch in der Integrationskomödie "300 Worte Deutsch" (2014). Darin spielte er einen konservativen türkischen Vater und Hodscha, dessen studierende Tochter längst nicht so traditionsbewusst ist, wie sie ihm zu Hause vorspielt.