Biografie
Regina Tiedeken studierte nach ihrer Ausbildung zur Schneiderin an der Universität der Künste Berlin in der Meisterklasse von Modedesignerin Prof. Vivienne Westwood, bei der sie nach Abschluss ihres Studiums im Jahr 2000 bis 2005 als künstlerische Assistentin an der UdK in Berlin arbeitete. Gemeinsam mit ihrer UdK-Kommilitonin Friederike von Wedel-Parlow entwarf Tiedeken unter dem Label "Von Wedel & Tiedeken" zudem avantgardistische und experimentelle Mode, die sie auch international in China und Frankreich präsentierten. 2009 trennten sich die beruflichen Wege des Duos und 2010 gründete Tiedeken gemeinsam mit ihrem Mann Thomas Keller ihr eigenes Modelabel TIEDEKEN.
Ihr Einstieg ins Filmgeschäft folgte ebenfalls kurz nach dem Studium, als sie 2001 zusammen mit Vivienne Westwood die Kostüme für den historischen Spielfilm "Mein Name ist Bach" über die Begegnung des berühmten Komponisten mit Friedrich dem Großen entwarf. Der Film wurde mit dem Schweizer Filmpreis in der Kategorie Bester Spielfilm ausgezeichnet.
Nach zwei Zusammenarbeiten mit der Regisseurin Angelina Maccarone für deren Drama "Fremde Haut" (2004) und den "Tatort"-Krimi "Wem Ehre gebührt" (2007, TV) folgten in den nächsten Jahren weitere Arbeiten als Kostümbildnerin für das Fernsehen, vor allem für die deutsch-österreichische Krankenhausserie "Doctor's Diary - Männer sind die beste Medizin", aber auch für die österreichische TV-Actionkomödie "Undercover Love" (2010, Regie: Franziska Meyer Price), beide aus der Feder von Bora Dagtekin.
Mit Bora Dagtekin verband Tiedeken in den kommenden Jahren eine enge Zusammenarbeit. So zeichnete sie für die Kostüme seiner Regiearbeiten und Kassenerfolge "Türkisch für Anfänger" (2011), "Fack Ju Göhte" (2013) samt den Fortsetzungen "Fack Ju Göhte 2" (2015) und "Fack Ju Göhte 3" (2017), sowie die Komödie "Das perfekte Geheimnis" (2019), alle mit Elyas M'Barek in einer der Hauptrollen, verantwortlich.
Zwischendurch entwarf sie 2016 die Kostüme für Isabell Šubas Kinderfilm "Hanni & Nanni - Mehr als beste Freunde" sowie für Katja Benraths Jugendfilm "Rocca verändert die Welt", der 2019 den Deutschen Filmpreis als Bester Kinderfilm erhielt.
Unter der Regie von Aelrun Goette konnte sie in "In einem Land, das es nicht mehr gibt" (2021), angesiedelt in der Ostberliner Modeszene der 1980er Jahre, ihre Interessen als Kostümbildnerin und Modedesignerin verbinden. Dieser Kinoproduktion folgten weitere Fernseharbeiten: ebenfalls 2021 unter der Regie von Lars Becker für den Krimi "Ruhe vor dem Sturm" aus der ARD-Reihe "Nachtschicht" mit Armin Rohde, Idil Üner und Sabrina Ceesay als Ermittlerteam sowie ein Jahr später für seinen ZDF/ARTE-Krimi "Die Macht der Frauen" über eine auf Sexualstrafrecht spezialisierte Berliner Anwältin, gespielt von Natalia Wörner.
Für ihre Arbeit an Goettes "In einem Land, das es nicht mehr gibt" wurde Regina Tiedeken 2023 für den Deutschen Filmpreis nominiert.