Nina Kronjäger

Darstellerin, Produzent
Marburg an der Lahn

Biografie

Nina Kronjäger, geboren am 26. Februar 1967 in Marburg, absolviert von 1986 bis 1990 eine Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Im Anschluss schlägt sie zunächst eine Theaterkarriere ein und steht unter anderem am Schauspielhaus Kiel und dem Schauspielhaus Zürich auf der Bühne. Der Durchbruch als Kinoschauspielerin gelingt Kronjäger 1992 mit der Hauptrolle in Katja von Garniers Erfolgskomödie "Abgeschminkt". Seither ist sie vor allem in zahlreichen Fernsehfilmen, Krimi-Reihen ("Stolberg", "Polizeiruf 110") sowie der Serie "T.E.A.M. Berlin" (1998-2000) zu sehen, gelegentlich auch noch am Theater (Theater am Turm Frankfurt, 1993/95).

Zu Kronjägers wichtigsten TV-Rollen zählen "Schlank bis in den Tod" (1997), in dem sie eine Magersüchtige verkörpert, "Vickys Alptraum" (1998) an der Seite von Katja Flint und der Thriller "Der Fußfesselmörder" (2003). Für den ZDF-Film "Typisch Mann" wird sie 2005 für den "Deutschen Fernsehpreis" sowie für den "Grimme-Preis" nominiert. Nach einer kleinen Nebenrolle in Oskar Roehlers "Elementarteilchen" (2006) meldet sich Kronjäger 2007 mit gleich drei Filmen als Kinodarstellerin zurück: In der Krankenhaus-Satire "Die Aufschneider" ist sie als Ärztin zu sehen, in der Komödie "Stellungswechsel" gibt sie eine abenteuerlustige "Lebefrau" und in der Tragikomödie "Wir sagen Du! Schatz" spielt sie die "Zwangs-Ehefrau" eines einsamen Entführers.

In den Jahren danach konzentriert Kronjäger sich wieder ganz auf die Fernseharbeit: Sie hat Gastrollen in einer Vielzahl von Serien (z.B. "KDD – Kriminaldauerdienst", "Soko Stuttgart", "Der letzte Bulle" und "Der Bergdoktor") sowie in Fernsehspielen verschiedenster Genres. In der "Tatort"-Folge "Waffenschwestern" (2008, TV) spielt sie eine Hauptrolle als schießwütige Bankräuberin; in dem Dokudrama "Eichmanns Ende" (2010, TV) verkörpert sie Nelly, die Geliebte des Nazi-Kriegsverbrechers Adolf Eichmann; die Komödie "Mann kann, Frau erst recht" (2012, TV) zeigt sie als taffe Verlagsleiterin eines Männermagazins.

Ab 2013 spielt Kronjäger die Titelrolle in der Krimireihe "Kommissarin Heller". Daneben wirkt sie weiterhin anderen Serien und in Fernsehfilmen mit, so etwa als Pierre-Brice-Fan auf großer Tour zu den Drehorten der "Winnetou"-Filme in "Winnetous Weiber" (2014), oder als Schwiegermutter in der turbulenten Romantikkomödie "Schwägereltern" (2015). An der Seite von Suzanne von Borsody sieht man sie in dem Drama "Die letzte Reise" als Tochter einer Frau (Christiane Hörbiger), die Sterbehilfe in Anspruch nehmen will.

Auf der Kinoleinwand hingegen macht Nina Kronjäger sich rar. In der sozialkritischen Tragikomödie "Das traurige Leben der Gloria S." (2012) spielt sie eine erfolglose Schauspielerin, die einer TV-Reporterin eine  Existenz als Hartz-IV-Empfängerin vorgaukelt. Regisseurin Katja von Garnier besetzt sie in dem Jugendfilm "Ostwind" (2013) und dessen Fortsetzung "Ostwind 2" (2015) als Mutter der rebellischen Protagonistin. Die Mutter der jungen Hauptfigur spielt sie auch in der Teenager-Komödie "Verrückt nach Fixi" (2016).

Deutlich anspruchsvoller ist Kronjägers Hauptrolle in dem Road-Movie "Orientierungslosigkeit ist kein Verbrechen" (2016). Darin verkörpert sie eine mit ihrem Leben unzufriedene Journalistin, die in Nordgriechenland über den neuen "Sicherheitszaun" recherchiert, welcher Europa vor weiteren Flüchtlingen "schützen" soll. Dabei schließt sich ihr eine Aktivistin an, durch die sie mit einer anderen Perspektive auf die Problematik konfrontiert wird. "Orientierungslosigkeit ist kein Verbrechen" erlebt im Rahmen der Berlinale 2016 in der "Woche der Kritik" seine Uraufführung. Im März 2017 startet er regulär in den Kinos.

 

FILMOGRAFIE

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