Fotogalerie
Alle Fotos (4)Biografie
Hans-Peter Minetti wird am 21. April 1926 als Hans-Peter Theodor Minetti in Berlin geboren. Der Sohn des Schauspielerpaares Bernhard Minetti und Anne Gebhardt studiert nach dem Krieg zunächst Kunstgeschichte und Philosophie in Kiel, Hamburg und Berlin, und sammelt erste Erfahrungen als Journalist bei der "Hamburger Volkszeitung" sowie dem "Allgemeinen Deutschen Nachrichtendienst". Daneben prägen schauspielerische Aktivitäten seine Studienzeit, so spielt er an der Hamburger Studentenbühne in "Das Floß der Medusa" von Georg Kaiser.
Von seinem Talent überzeugt, nimmt er 1949 das Schauspielstudium am Theaterinstitut in Weimar auf, und gehört bald dem "Jungen Ensemble" des Professors Maxim Vallentin an. 1952 ist er für eine Spielzeit am Mecklenburgischen Staatstheater in Schwerin zu sehen, dann wechselt er an das Maxim Gorki-Theater in Berlin. Eine weitere Station ist das Deutsche Theater, wo er für drei Jahre fest engagiert ist. Als Baron Tusenbach in Heinz Hilperts Inszenierung von Tschechows "Drei Schwestern" (1958) sowie als Pawel Rjumin in Maxim Gorkis "Sommergäste" (1959) – unter der Regie von Wolfgang Heinz – kann er Publikum und Kritik gleichsam überzeugen.
1953 kommt Minetti zum Film und übernimmt die Rolle des Fiete Jansen in Kurt Maetzigs Zweiteiler "Ernst Thälmann" (1954 und 1955). Seine Darstellung eines Hamburger Werftarbeiters etabliert Minetti bei der DEFA und in Folge spielt er in weiteren Filmen den glaubwürdigen Revolutionär oder gewissenhaften Helden. In Joachim Kunerts Spionagethriller "Im Sonderauftrag" (1959) gibt er den Kapitänleutnant Fischer, der ein Minenräumkommando vor Kap Arkona leitet und bei seiner Arbeit einen Verräter entlarvt. Auch im Werbefilm für den Marine-Wehrdienst "Hart am Wind" (1970) spielt er einen Kapitän, der als erfahrener Seemann die privaten Probleme seiner Soldaten lösen kann.
Von 1974 bis 1989 ist Minetti Direktor der Staatlichen Schauspielschule "Ernst Busch" in Berlin-Schöneweide. Neben seiner filmischen Arbeit übernimmt der Schauspieler, als überzeugter Kommunist seit 1950 Mitglied der SED, auch gesellschaftlich-politische Aufgaben und gehört mehrere Jahre zum Zentralrat der FDJ. Des Weiteren wird Minetti 1984 zum Präsident des Verbandes der Theaterschaffenden ernannt. Für seine einflussreiche Rolle in der DDR wird er nach der Wende heftig kritisiert. Als die Rollenangebote in den 1990er Jahren weniger werden, geht er auf Lese-Tourneen in der Bundesrepublik, der Schweiz und Österreich und arbeitet am "Theater des Ostens" in Berlin, wo er unter anderem 1991 in Strindbergs "Totentanz" und 1992 in Ionescos "Die Stühle" auftritt. 1997 veröffentlicht er seine Autobiographie unter dem Titel "Erinnerungen".
Am 10. November 2006 verstirbt Hans-Peter Minetti im Alter von 80 Jahren während eines Kuraufenthaltes in Tschechien.
Die Ausstattung dieser Personenseite wurde durch die DEFA-Stiftung gefördert.