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Alle Fotos (39)Biografie
Carla Juri, geboren 1985 in Locarno, Schweiz, studierte von 2005 bis 2007 Schauspielerei in Los Angeles und gehörte anschließend dort dem Ensemble der Theatrical Arts Theatre Company an. 2008 ging sie nach London, wo sie bis 2010 am The Actors Centre studierte. Bereits während ihrer Lehrjahre spielte sie kleinere Rollen in Kino- und Fernsehproduktionen. Für ihre Rolle als lebenshungrige Frau, die in einen tragischen Unfall verwickelt wird, in dem episodischen Film "180°" (CH, 2010) erhielt Juri 2011 den Schweizer Filmpreis als Beste Nebendarstellerin. In Xavier Kollers "Eine wen iig, dr Dällebach Kari" (CH, 2011) beeindruckte sie als junge Frau aus reichem Elternhaus, die sich in einen missgebildeten Jungen aus ärmlichen Verhältnissen verliebt. Diese Rolle brachte ihr 2012 den Schweizer Filmpreis als Beste Hauptdarstellerin ein. Im Jahr darauf wurde sie im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin als einer von zehn europäischen "Shooting Stars" geehrt.
Für Aufsehen sorgte Carla Juri mit ihrer Hauptrolle in der Bestseller-Verfilmung "Feuchtgebiete". Darin verkörperte sie eine junge Frau mit einer sehr unkonventionellen Einstellung zu Körperhygiene und Sexualität, die versucht, ihre geschiedenen Eltern wieder miteinander zu versöhnen. Für diese Rolle wurde sie beim Locarno Filmfestival mit dem Darstellerinnenpreis ausgezeichnet und erhielt eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis.
In dem vielfach preisgekrönten Ensemblefilm "Finsterworld" (2013) sah man Juri wenig später als Schülerin, die beim Besuch einer KZ-Gedenkstätte Opfer eines bösen Streichs wird. Im Februar 2014 startete Bettina Oberlis "Lovely Louise" (CH/DE 2013) in den deutschen Kinos: in der Tragikomödie über einen Mittfünfziger, der mit seiner eigenwilligen 80-jährigen Mutter zusammenlebt, verkörperte Juri in Rückblenden die Mutter in jungen Jahren.
Eine Hauptrolle hatte sie in dem britischen Thriller "Fossil" (2014) als undurchschaubare Französin, die gemeinsam mit ihrem Freund in das Leben eines Urlauberpaares eindringt. Danach stand Carla Juri für zwei Künstlerbiografien vor der Kamera: In Peter Greenaways "Walking to Paris" (IT/CH/FR, Start: 2017) spielte sie eine Muse des berühmten Bildhauers Constantin Brancusi; in Christian Schwochows "Paula" (Start: Dezember 2016) hatte sie die Titelrolle der Malerin Paula Modersohn-Becker. Außerdem gehörte sie zum Ensemble des deutsch-amerikanischen Jugendfilms "Morris aus Amerika", der im November 2016 startete.
Markante Rollen hatte sie auch in dem Western "Brimstone" (DE/NL/BE 2016) und vor allem als geheimnisvollen Erinnerungskonstrukteurin in der Hollywoodproduktion "Blade Runner 2049" (2017). Eine Hauptrolle spielte Juri in der Romanverfilmung "Intrigo: In Liebe, Agnes" (2019), gefolgt von einer Hauptrolle als Mutter einer jüdischen Flüchtlingsfamilie in Caroline Links "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" (2019).