Inhalt
Ein Ehepaar verabschiedet sich in München fürs Wochenende: Sie (Margit Carstensen) will nach Mailand, er (Alexander Allerson) nach Oslo. Schon am gleichen Tag treffen sie sich indes auf einem Schloss, das ihnen gemeinsam gehört, wieder; sie in Begleitung ihres Liebhabers (Ulli Lommel), er in der seiner Geliebten (Anna Karina).
Überraschend trifft am Abend auch noch ihre gehbehinderte Tochter Angela (Andrea Schober) mit ihrer stummen Erzieherin (Macha Méril) ein. Diese sechs Personen werden von einer Haushälterin (Brigitte Mira) und deren schriftstellerndem Sohn Gabriel (Volker Spengler) versorgt. Nach Phasen der Unsicherheit und des Sich-Belauerns arrangiert Angela, die intelligenter ist als die von ihr gehassten Eltern, das "Chinesische Roulette", eine Art Wahrheitsspiel: Die acht Personen teilen sich in zwei Gruppen von je vier. Die eine sucht sich aus der anderen Gruppe eine Person aus, die von dieser erraten werden muss, durch Fragen wie: "Wenn diese Person ein Tier wäre, was wäre sie?" – "Wenn diese Person für immer auf eine einsame Insel ginge, was würde sie mitnehmen: einen Menschen oder ein Buch oder Dinge?" – "Was hätte diese Person im Dritten Reich gemacht?". Die Antworten, die sehr unterschiedlich sind, charakterisieren mehr die antwortenden Personen als die Gesuchten: Trotzdem wird allmählich deutlich, dass Angela bei dem Spiel ihre Mutter im Visier hat, die auf diese Herausforderung mit dem Revolver reagiert; sie schießt aber nicht auf die Tochter, sondern auf das Kindermädchen, das leicht verletzt wird. Nach einem Gespräch zwischen Angela und Gabriel, dem sie vorhält, sein Buch sei ein Plagiat, hören wir einen weiteren Schuss, wissen aber nicht, wer ihn abgegeben hat. Die Kamera zeigt das Schloss von außen, während gerade eine Prozession vorbeizieht. Das Bild erstarrt zum Stehkader.
Nutzung mit freundlicher Genehmigung von Wilhelm Roth.
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