Fotogalerie
Alle Fotos (9)Biografie
Timo Jacobs, geboren 1974 in Itzehoe, lernte das Schauspielen von 2003 bis 2006 bei Klaus Lemke, gefolgt von mehreren Schauspielworkshops, unter anderem in den Bereichen Pantomime & Maskenspiel, Improvisation der russischen Schule und Method Acting. Sein Kinodebüt gab er 2005 mit der Hauptrolle in Lemkes romantischer TV-Komödie "Träum weiter, Julia". Es folgten vier weitere Zusammenarbeiten mit Lemke sowie Haupt- und Nebenrollen in deutschen und internationalen Fernseh- und Kinofilmen: so etwa in dem Actionfilm "Pete the Heat" (2009), für den der beim Hamburger Filmfest 2010 mit dem Montblanc Filmpreis ausgezeichnet wurde, in "L'Uomo che verra" (2009), der ihm den Großen Preis der Jury beim Rom Filmfestival einbrachte, in Thomas Arslans "Im Schatten" (2010) und, in einer kleinen Rolle, in "Carlos – Der Schakal". Daneben trat er in Theaterproduktionen von Olaf Pockemoehl auf.
2011 sah man Timo Jacobs in zwei Filmen der "Dreileben"-Trilogie: Dominik Grafs "Komm mir nicht nach" und Christoph Hochhäuslers "Eine Minute Dunkel". Außerdem spielte er eine Hauptrolle in dem Hooligan-Drama "Gegengerade".
Nach einer kleinen Rolle als Sicherheitsbeamter in der Rapper-Komödie "Blutzbrüdaz" legte Jacobs sein Regiedebüt vor: "Klappe Cowboy", die skurrile Geschichte eines unermüdlichen Möchtegern-Regisseurs, feierte beim Filmfestival Max Ophüls Preis 2012 Premiere. Neben Co-Regie (gemeinsam mit Ulf Behrens) und Hauptrolle zeichnete Jacobs auch für die Requisiten, die Kostüme und als Produzent verantwortlich.
Danach konzentrierte Jacobs sich wieder auf die Schauspielerei. Er spielte die Hauptrolle in der Low-Budget Actionkomödie "Krasser Move" (2013) und gehörte in einer Nebenrolle zum Ensemble von Christian Schwochows Mauerfall-Tragikomödie "Bornholmer Straße" (2014, TV). Für seinen kleinen Part als Landpolizist in der "Tatort"-Folge "Borowski und der Himmel über Kiel" (2014) war er für den Deutschen Schauspielerpreis in der Kategorie "Starker Auftritt" nominiert. Daneben hatte er Gastrollen in zahlreichen Serien, so etwa in "Unter Gaunern" (2015), "Die Kanzlei" (2015) und "Helen Dorn" (2016).
Beim Festival "Achtung Berlin" wurden im April 2016 gleich drei Filme mit Timo Jacobs uraufgeführt: "Back to Nothing", eine bizarre, zwischen Grauen und Komik changierende Geschichte über eine Gruppe urbaner Nomaden; die Liebesgeschichte "Oregon Pine"; und vor allem sein eigener Film "Mann im Spagat: Pace, Cowboy, Pace", eine Art Fortsetzung seines Regiedebüts "Klappe Cowboy" von 2012. "Mann im Spagat: Pace, Cowboy, Pace" wurde mit dem New Berlin Film Award ausgezeichnet und erhielt Preise bei weiteren internationalen Independent-Festivals.
Ab Herbst 2016 übernahm Jacobs in der Serie "Der Kriminalist" eine feste Hauptrolle als Kommissar. Im Juni 2017 startete "Mann im Spagat: Pace, Cowboy, Pace" schließlich regulär in den deutschen Kinos.
In den nächsten Jahren wirkte Jacobs vor allem in zahlreichen Fernsehproduktionen mit, meist in Nebenrollen. Er gehört zum Ensemble der Komödie "Endlich Witwer" (2018) mit Joachim Król, spielte einen Zuhälter in dem Krimi "Unter anderen Umständen: Das Geheimnis der Schwestern" (2018), einen Drogendealer in "Der gute Bulle: Nur Tote reden nicht" (2020) und einen Obdachlosen in der Berliner "Tatort"-Folge "Die dritte Haut" (2021). Außerdem verkörperte er in der Krimireihe "Der Kriminalist" weiterhin den Ermittler Jan Michalski.
Auf der Kinoleinwand sah man ihn in Nancy Camaldos Geschwisterdrama "Windstill" (2020) als fiesen Chef von Thomas Schubert. Kleinere Auftritte hatte er in Malte Wirtz' Tragikomödie "Geschlechterkrise" (2021), dem ersten deutschen Stummfilm seit 80 Jahren, und in dem griechischen Zweiter-Weltkriegsdrama "Kalavryta 1943" (2021).
Bei den Hofer Filmtagen stellte Jacobs im Oktober 2021 seinen nächsten eigenen Kinofilm vor, die Tragikomödie "Stand Up! Was bleibt, wenn alles weg ist", über einen abgehalfterten Stand-Up-Komiker (Jacobs), der ein Comeback plant, seine Frau zurückerobern will und in einen Kunstraub verwickelt wird. Der Film wurde auf mehreren Festivals in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet. Bei den Los Angeles Cinematography Awards 2021 erhielt er die Preise für die Beste Kamera, den Besten Darsteller und den Besten Spielfilm. Der deutsche Kinostart erfolgte im Juni 2022.