Kuhle Wampe oder Wem gehört die Welt?

Deutschland 1931/1932 Spielfilm

Inhalt

Berlin 1931. Vater Bönike und sein Sohn sind wie hunderttausend andere auch arbeitslos, Tochter Anni hat eine schlecht bezahlte Anstellung in der Fabrik. Als ihr Bruder sich das Leben nimmt und die Familie kurz darauf ihre Wohnung räumen muss, zieht sie in die Zeltkolonie "Kuhle Wampe" vor den Toren Berlins. Anni überwirft sich mit ihrem Freund Fritz, von dem sie schwanger ist, und zieht zu ihrer Freundin Gerda, die gerade ein großes Arbeitersportfest organisiert. Bei der Veranstaltung finden Anni und Fritz wieder zueinander und auf der Heimfahrt kommt es zum berühmten Schlussdialog. "Wer soll denn die Welt verändern?", fragt ein offensichtlich gut situierter Herr. Antwort Gerda: "Die, denen sie nicht gefällt."

 

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Falk Schwarz
BB macht einen Film
"Wer tüchtig ist, kommt immer vorwärts", sagt Vater Bönike und kurz zuvor werden die Zeitungsmeldungen eingeblendet: 4 Millionen Arbeitslose, fünf Millionen. Der Sohn sitzt am Küchentisch, immobil, depressiv, nicht mehr von dieser Welt. Niemand redet mit ihm. Er hält es nicht mehr aus und stürzt sich aus dem Fenster. Denn - wie soll man denn tüchtig sein, wenn solches Elend herrscht? Der "tüchtige" Vater geht ja selber stempeln. Diese menschliche Verrohung, die hier im Proletariermilieu herrscht, zeigt sich auch bei der Verlobung, die mit dem Satz des Verlobten eingeleitet wird: "Heiraten kommt nicht infrage, ich versaue mir mein Leben nicht.". Auf dieser Feier wird gefressen und gesoffen, ohne dass die Menschen zueinander Kontakt aufnehmen. Man lebt in "Dreck und Plunder" und hat keinen Sinn für Herzensregungen. Zum Schluss besingen alle die Solidarität: "Vorwärts und nicht vergessen". -Ein Tendenzfilm, der eine soziale Anklage transportiert und doch merkwürdig papiernen bleibt. Von Slatan Dudow, dem Regisseur, ist im Beiprogramm der stumme Dokumentarfilm "Wie der Berliner Arbeiter wohnt" zu sehen. Dieser Film greift ohne Worte an.

Credits

Regie

Schnitt

Musik

Darsteller

Alle Credits

Dreharbeiten

    • August 1931 - Februar 1932: Berlin und Umgebung, Wedding, Kuhle Wampe (Müggelsee), S-Bahn
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 26.04.1932;
Zensur (DE): 13.03.1933;
Zensur (DE): 23.03.1933, O.06363, Verbot

Aufführung:

Voraufführung (SU): 14.05.1932, Moskau;
Erstaufführung (DE): 30.05.1932, Berlin, Atrium

Titel

  • Originaltitel (DE) Kuhle Wampe oder Wem gehört die Welt?
  • Arbeitstitel Kuhle Wampe
  • Arbeitstitel Weekend Kuhle Wampe
  • Weiterer Titel (US) Whither Germany?
  • Schreibvariante (DE) Kuhle Wampe oder: Wem gehört die Welt?

Fassungen

Original

Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 26.04.1932;
Zensur (DE): 13.03.1933;
Zensur (DE): 23.03.1933, O.06363, Verbot

Aufführung:

Voraufführung (SU): 14.05.1932, Moskau;
Erstaufführung (DE): 30.05.1932, Berlin, Atrium

Restaurierte und digitalisierte Fassung

Länge:
73 min
Format:
DCP 2k, 1:1,19
Bild/Ton:
s/w, Ton

Prüffassung

Länge:
8 Akte, 2071 m, 76 min
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 27.04.1932, B.31425, Jugendverbot

Aufführung:

Uraufführung (DE): 30.05.1932, Berlin, Atrium

Länge:
8 Akte, 2186 m, 80 min
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 31.03.1932, B.31222, Verbot

Länge:
8 Akte, 2186 m, 80 min
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 09.04.1932, O.04636, Verbot

Länge:
8 Akte, 2070 m, 76 min
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 21.04.1932, B.31425, Jugendverbot