Inhalt
Nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Carl Zuckmayer erzählt der Film die Geschichte des eigensinnigen Luftwaffengenerals Harras. Harras steht dem Nazi-Regime nicht sehr positiv gegenüber: Dabei ist er viel zu offen und wenig vorsichtig.Bald wird er überwacht. Aber Harras lässt sich nicht entmutigen, selbst als man ihn vorübergehend inhaftiert. Doch zunehmend erkennt er – wir schreiben das Jahr 1941 –, dass er für eine verlorene Sache kämpft. Als er seinen Freund, Oberstingenieur Oderbuch, der die Produktion deutscher Sturzkampfflugzeuge sabotiert, verraten soll, wählt er den Freitod indem er sich in eines der manipulierten Flugzeuge setzt.
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„Leutnant Hartmann! Was ist denn mit Ihnen los?“
„Nichts, Herr General.“
„Stehn Sie mal bequem und klappen Sie Ihr Innenleben auf. Toter Punkt oder Liebeskummer? - Also was ist denn mit der kleinen Mohrungen?“
„Es ist aus, Herr General, wir werden uns nicht verloben.“
„Ach, warum nicht?“
„Es ist nichts, es ist wegen meinem Nachweis, eine meiner Urgroßmütter scheint aus dem Ausland gekommen zu sein.“
„Ach, dann sind Sie wohl nicht ganz arisch?“
„Man hat das oft in rheinischen Familien, jedenfalls sind die Papiere nicht aufzufinden.“
„Ja, dann begreife ich natürlich Fräulein Mohrungen. Da sind Sie ein Mensch zweiter Ordnung. Können Sie ja keine Parteikarriere machen.“
„Nein, Herr General.“
„Schrecklich diese alten verpanschten rheinischen Familien.
Stellen Sie sich doch nur mal ihre womögliche Ahnenreihe vor. Da war ein römischer Feldherr, schwarzer Kerl, der hat einem blonden Mädchen Latein beigebracht, dann kam ein jüdischer Gewürzhändler in die Familie, das war ein ernster Mensch, der schon vor der Heirat Christ geworden war und hat die katholische Haustradition begründet, dann kam ein griechischer Arzt dazu, ein tschechischer Legionär, ein Graubündner Landsknecht, ein schwedischer Reiter und ein französischer Schauspieler, ein böhmischer Musikant - und das Alles hat am Rhein gelebt, gerauft, gesoffen, gesungen und Kinder gezeugt. Und der Goethe, der kam aus demselben Topf und der Beethoven und der Gutenberg und der Mathias Grünewald und so weiter und so weiter - das waren die Besten, mein Lieber. Vom Rhein sein, das heißt vom Abendland, das ist natürlicher Adel, das ist Rasse. Seien Sie stolz drauf, Leutnant Hartmann, und hängen sie die Papiere ihrer Großmutter auf den Abtritt!“ - „Ich habe keinen einzigen deutschen Nachkriegsfilm gesehen, der mir gefallen hätte, außer Des Teufels General“ von Helmut Käutner, den habe ich großartig gefunden“. (Fritz Lang)
Carl Zuckmayer hat sich vom Schicksal Ernst Udets zu der Figur des Generals Harras inspirieren lassen, der erst spät zu der Erkenntnis kommt: „Wer auf Erden des Teufels General war und ihm die Bahn gebombt hat, muss ihm auch Quartier in der Hölle machen.“ Helmut Käutner hat der bei Carl Zuckmayer dominierenden Figur des Fliegergenerals Harras, die Curd Jürgens in gewohnter Jovialität verkörpert, mit dem SS-Obergruppenführer Schmidt-Lausitz einen gleichgewichtigen Widerpart an die Seite gestellt, den Victor de Kowa als intelligenten, ja geradezu brillanten und dadurch um so gefährlicheren Gegenspieler gibt.
Andererseits ist das Entstehungsjahr des Käutner-Films nicht zu verkennen: Es sind die 1950er Jahre, es ist die konservativ-restaurative Ära Konrad Adenauers, die eine ganz besondere Spezies von „Antikriegsfilmen“ hervorbrachte, geprägt vom Bedürfnis der Deutschen, mit der Vergangenheit des Dritten Reiches abzuschließen. Und dazu gehört auch das Ethos eines „guten deutschen Soldaten“ wie General Harras, der lieber selbst den Freitod wählt, ehe er sich schuldig macht.
Pitt Herrmann