Michael Gutmann

Darsteller, Regie, Regie-Assistenz, Drehbuch, Schnitt, Ton, Sonstiges, Produzent, Aufnahmeleitung
Frankfurt am Main

Biografie

Michael Gutmann wurde am 20. Juni 1956 in Frankfurt am Main geboren. Er absolvierte ein Lehramts-Studium in den Fächern Kunst und Deutsch an der Frankfurter Goethe-Universität, schlug nach dem Abschluss aber einen anderen Berufsweg ein. So war er als Comiczeichner und Autor unter anderem für das in Frankfurt ansässige Satiremagazin Titanic tätig, bei dem ihn eine enge Zusammenarbeit mit dem Cartoonisten und Illustrator Bernd Pfarr verband, mit dem er bis zu dessen Tod 2004 auch befreundet war. 

Schließlich begann Michael Gutmann ein zweites Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) in München. Nach seinem Abschluss mit dem einstündigen Spielfilm "Cargo" (1986) realisierte er als Regisseur und Autor zunächst mehrere, teils preisgekrönte Kurzfilme. Fürs Fernsehen inszenierte er drei Episoden der Krimiserie "Ein Fall für zwei" (1992) und die Hamburger "Tatort"-Folge "Der König kehrt zurück" (1995, auch Drehbuch) mit Manfred Krug als Hauptkommissar Stoever. Seine fürs Fernsehen gedrehte schwarze Komödie "Rohe Ostern" (1995 Drehbuch: Mathias Dinter) mit Oliver Korittke wurde bei den Hofer Filmtagen uraufgeführt und erhielt aufgrund der positiven Zuschauerresonanz auch noch einen Kinostart. 

Der endgültige Durchbruch als Drehbuchautor gelang Michael Gutmann 1995 mit "Nach Fünf im Urwald", den er zusammen mit dem Regisseur Hans-Christian Schmid geschrieben hatte: Die Coming-of-Age-Komödie erhielt hervorragende Kritiken, war ein Publikumserfolg, wurde mehrfach preisgekrönt und machte die junge Hauptdarstellerin Franke Potente zum Star. Für seinen eigenen Coming-of-Age-Film "Nur für eine Nacht" (1996), über einen 16-jährigen Krebspatienten, der eine Nacht mit der angebeteten Cousine eines Freundes verbringen möchte, erhielt Gutmann einen Grimme-Preis. 

Als besonders fruchtbar erwies sich die weitere Zusammenarbeit mit Hans-Christian Schmid: für "23" (1998), einem hoch gelobten Drama über den Hacker Karl Koch, erhielten die beiden den Drehbuchpreis auf dem Gijón International Film Festival; der Jugendfilm "Crazy" (2000), nach dem autobiografischen Roman von Benjamin Lebert, wurde ebenfalls sehr positiv rezipiert und war ein Kassenerfolg; das episodische Gesellschaftsdrama "Lichter" (2003) feierte im Wettbewerb der Berlinale 2003 Premiere und wurde unter anderem mit den Bayerischen Filmpreisen als Beste Produktion und für das Beste Drehbuch ausgezeichnet; im selben Jahr erhielt Gutmann die Auszeichnung als Bester Drehbuchautor bei der Cologne Conference. Umgekehrt wirkte Hans-Christian Schmid am Drehbuch zu Gutmanns "Herz im Kopf" (2002) mit, einem Coming-of-Age-Film über einen Jugendlichen (Tom Schilling), der nach dem Tod seiner Mutter Halt und Orientierung sucht. 

Im Jahr 2005 wurde Gutmann der erste Lehrstuhlinhaber für Drehbuch an der HFF München, seiner Alma mater. Dennoch blieb er als Autor und Regisseur aktiv. Er inszenierte die Hannoveraner "Tatort"-Folge "Das namenlose Mädchen" (2006) und die Münchner Folge "Der oide Depp" (2008), die für den Grimme-Preis nominiert wurde. Als Autor verfasste er mit dem Regisseur Marco Kreuzpaintner die Ottfried-Preußler-Adaption "Krabat" (2008) und schrieb das Drehbuch zu "Mein Leben – Marcel Reich-Ranicki" (2009, Regie: Dror Zahavi), nach der gleichnamigen Autobiografie des legendären Literaturkritikers. Nach einem Drehbuch von Ruth Thoma entstand das politische Liebesdrama "Die letzten 30 Jahre" (2010, TV), über die intensive emotionale Beziehung zweier politisch höchst gegensätzlicher Menschen. Es folgten mit "Bamberger Reiter. Ein Frankenkrimi" (2012) und "München Mord: Die Hölle bin ich" (2014) noch zwei Fernsehkrimis nach fremden Drehbüchern, bevor Gutmann eine längere Pause vom aktiven Filmgeschäft einlegte. 

Erst 2020 trat er als Co-Autor von Max Feys Mutter-Sohn-Geschichte "Zwischen uns" (Start: 2022) wieder in Erscheinung. Erneut mit Hans-Christian Schmid adaptierte er Johann Scheerers autobiografischen Roman "Wir sind dann wohl die Angehörigen" (2022), der die Entführung von Scheerers Vaters Jan Philipp Reemtsma im Jahr 1996 aus seiner damals jugendlichen Perspektive schildert. Wie bereits die vorherigen Zusammenarbeiten der beiden erhielt auch "Wir sind dann wohl die Angehörigen" hervorragende Kritiken. 
 

FILMOGRAFIE

2020/2021
  • Drehbuch
2015
  • Executive Producer
2013/2014
  • Regie
2011
  • Dramaturgie
2009/2010
  • Regie
2009
  • Dramaturgie
2006-2008
  • Drehbuch
2007/2008
  • Regie
2006
  • Dramaturgie
2004
  • Regie
  • Drehbuch
2002/2003
  • Drehbuch
2001/2002
  • Regie
  • Drehbuch
1999/2000
  • Drehbuch
1996-1999
  • Regie
  • Drehbuch
1998
  • Regie
  • Drehbuch
1998
  • Drehbuch
1995
  • Regie
  • Drehbuch
1995
  • Regie
1995
  • Drehbuch-Mitarbeit
1993
  • Regie
  • Drehbuch
1990
  • Regie
  • Drehbuch
1989
  • Darsteller
  • Regie
  • Drehbuch
1987
  • Regie
  • Drehbuch
1984
  • Ton
1984
  • Darsteller
  • Regie
  • Drehbuch
  • Schnitt
1983
  • Darsteller
1983
  • Darsteller
  • Co-Regie
1983/1984
  • Drehbuch
  • Geräusche
1983
  • Ton
1981-1983
  • Aufnahmeleitung
1982
  • Darsteller
1981
  • Sonstiges Sonstiges
1980
  • Darsteller