In diesem Jahr vergibt der Kinematheksverbund zum 21. Mal den Kinopreis an kommunale Kinos und filmkulturelle Initiativen. Er würdigt damit die besondere Bedeutung dieser Einrichtungen in der Präsentation des filmischen Erbes.
Das ausgelobte Preisgeld von insgesamt 30.000 Euro wird durch die Förderung seitens der Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters, ermöglicht und teilt sich in vier Hauptpreise und 16 zweite Preise. Darüber hinaus geht der mit 6.000 Euro dotierte Lotte-Eisner-Preis in diesem Jahr ex aequo an zwei Leipziger Kinos, das UT Connewitz und die Cinémathèque Leipzig.
Wichtiger Hinweis:
Aufgrund von Covid 19 kann die Preisverleihung des Kinopreises in diesem Jahr bedauerlicherweise nicht in den Räumen der Deutschen Kinemathek, Berlin, stattfinden und wird deshalb ins Netz verlegt. Ein Online-Beitrag mit den Jury-Begründungen und den Statements der Preisträger*innen ist auf der Webseite der Kinemathek verfügbar.
Die Jury zeichnet in diesem Jahr Kinos und Programmmacher*innen aus den Städten Achern, Bordesholm, Cottbus, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Freiburg, Hamburg, Hannover, Heidelberg, Konstanz, Köln, Leipzig, Lübeck, Mainz, Nürnberg, Saarbrücken und Weiterstadt aus. Obwohl die Preise für herausragende Programme des Jahres 2019 vergeben werden, ist die Auszeichnung der insgesamt 22 Spielstätten vor dem Hintergrund der Pandemie und ihrer tiefgreifenden Auswirkungen auf den Kulturbereich – speziell auf die Film- und Kinobranche – zugleich als ein deutliches Signal zu verstehen, um die kulturell und gesellschaftlich unverzichtbare Arbeit der kommunalen Kinos und der engagierten Filminitiativen hervorzuheben und diese weiter zu unterstützen.
Lotte-Eisner-Preis 2020
Der Lotte-Eisner-Preis wird für herausragende Programmarbeit verliehen, die Maßstäbe setzt und eine begeisterte und kritische Auseinandersetzung mit der Filmgeschichte und ihren Präsentationsformen darstellt. In diesem Jahr geht dieser Preis erstmalig an zwei Kinos einer Stadt und steht damit symbolisch für die gesamte alternative Kinoszene in der Stadt Leipzig: Die Verleihung des Preises ex aequo an das UT Connewitz und die Cinémathèque in Leipzig möchte die Jury ausdrücklich als Ermutigung verstanden wissen, die Zusammenarbeit zwischen filmkulturell engagierten Kinos in Städten und Kommunen zu suchen, statt sich zueinander in Konkurrenz zu setzen.
Die Preisträger-Kinos 2020 in der Kategorie: "Kino, das zurückblickt"
Der erste Preis (2.000 Euro) wird an das Metropolis Kino (Hamburg) vergeben.
Die zweiten Preise (jeweils 1.000 Euro) werden an das Kino im Sprengel (Hannover), das Filmhaus Nürnberg, die Black Box – Kino im Filmmuseum (Düsseldorf) und die Kinothek Asta Nielsen (Frankfurt am Main) vergeben.
Die Preisträger-Kinos 2020 in der Kategorie: "Kino, das bildet"
Der erste Preis (2.000 Euro) wird an das Karlstorkino (Heidelberg) vergeben.
Die zweiten Preise (jeweils 1.000 Euro) werden an das Filmforum Höchst (Frankfurt am Main), das CinéMayence (Mainz), den Filmclub 813 e.V. (Kino 813 in der Brücke, Köln) und das Kino achteinhalb (Saarbrücken) vergeben.
Die Preisträger-Kinos 2020 in der Kategorie: "Kino, das verbindet"
Der erste Preis (2.000 Euro) wird an das Kino Koki - Kommunales Kino (Lübeck) vergeben.
Die zweiten Preise (jeweils 1.000 Euro) werden an das Savoy (Bordesholm), das Kommunale Kino Freiburg, das Kommunale Kino Weiterstadt und das Clubkino im Lingnerschloss (Dresden) vergeben.
Die Preisträger-Kinos 2020 in der Kategorie: "Kino, das wagt"
Der erste Preis (2.000 Euro) wird an das Jugendkulturzentrum GladHouse / Obenkino (Cottbus) vergeben.
Die zweiten Preise (jeweils 1.000 Euro) werden an das Kommunale Kino "Filmtheater Tivoli" (Achern), die B-Movie Kulturinitiative auf St. Pauli e.V. (Hamburg), das Pupille Kino in der Uni (Frankfurt am Main) und das Zebra-Kino – Kommunales Kino Konstanz e.V. vergeben.
Die Jury-Begründungen
Lotte-Eisner-Preis: UT Connewitz und Cinémathèque Leipzig
Der Hauptpreis des Kinematheksverbundes, der Lotte-Eisner-Preis, geht für das Jahr 2019 nach Leipzig. Dort allerdings teilt er sich, denn die Jury möchte ihn an zwei Kinos gleichzeitig vergeben. Der Gedanke dahinter ist nicht nur, dass beide Kinos ein exzellentes Programm anbieten, sondern hängt auch mit der Handhabung dieses Programms zusammen: Beide Kinos fallen auf, weil sie ihren Fokus sichtlich nicht auf den Wettbewerb mit anderen legen, sondern auf vielfältige Zusammenarbeit. Der Preis dankt also auch dem städtischen und künstlerischen Zusammenhalt, den diese beiden Leipziger Kinos demonstrieren, der solidarischen kulturpolitischen Haltung in einer Zeit der Differenzen.
Beide Spielstätten teilen sich feste Programme mit anderen Kinos, das UT Connewitz etwa mit der "Kinobar Prager Frühling" oder dem "Luru Kino in der Spinnerei". Die Cinémathèque hat neben ihren Vorstellungen im soziokulturellen Zentrum "die naTo" jetzt auch das "Interim" und bespielt darüber hinaus projektweise das Grassimuseum und "Conne Island". Die Liste ließe sich fortsetzen, sie verweist eindringlich darauf, wie das Medium Film hier als Anknüpfungspunkt für ein breites Verständnis von Stadtkultur dient.
Natürlich sind auch die Programme sowohl im UT Connewitz als auch in der Cinémathèque herausragend und unkonventionell, verstehen doch beide Kinos Film als Experiment auf vielerlei Ebenen und versuchen stets, innovativ damit umzugehen. So macht das UT Stummfilmabende, bei denen nicht die übliche Klavierbegleitung regiert, sondern neue Musik. Oder: 2019 wurden die 45 Jahre alten "Materialfilme" von Birgit und Wilhelm Hein durch Leipziger Bands vertont. Mit Tönen arbeitet auch die Cinémathèque gern, so gab es 2019 etwa die Reihe "Paradoks" mit der audiovisuellen Begleitveranstaltung "Parasound". Beide Kinos forcieren häufig die Kombination von Film mit anderen künstlerischen Formaten, sie schaffen einen Dialog der Medien, der oft auch in einen Dialog der begleitenden Künstler*innen mündet.
Zudem ist eine Ausrichtung ihres Programms auf Politik, Experiment und Dokument erkennbar, beide Kinos suchen geradezu den marginalisierten Film, die eigenwillige Form, eine Utopie von Kino. Das betrifft auch das Finanzielle. Es gibt Vorstellungen ohne Eintrittsgeld, die Kinos selbst arbeiten als Verein mit zahlreichen ehrenamtlichen Mitgliedern. Sie alle machen es sich offenbar zur Aufgabe, ihrem Publikum eins zu zeigen: dass Film weder ausschließlich Kommerz noch ausschließlich Unterhaltung sein muss, sondern ganz einfach Kunst ist.
Kategorie: "Kino, das zurückblickt"
Der Preis würdigt besonders die Vielfalt und den Ideenreichtum bei der Präsentation von Filmen aus der gesamten Filmgeschichte. Dies umfasst den Einsatz von Stummfilmen, Repertoirefilmen und von Filmen aus verschiedensten Ländern der Welt.
Der erste Preis:
Der Erste Preis und damit 2000 Euro werden in den hohen Norden geschickt, nach Hamburg, zum Kino Metropolis. Das feierte 2019 nicht nur sein 40-jähriges Bestehen, sondern auch die Filmgeschichte in mannigfaltiger Form. Umfassende Retrospektiven der Werke von Hark Bohm, Marianne Hoppe, Maria Schell, Bernardo Bertolucci, Alexander Mackendrick, Michael Powell und Doris Day standen in aufregendem Dialog zur kontinuierlichen Reihe "Original : Remake".
Die zweiten Preise:
Die Kinothek Asta Nielsen in Frankfurt am Main, weil sie insbesondere an das Filmerbe von Regisseurinnen erinnert und in groß angelegten Veranstaltungen zugänglich macht. So stand das eigens gegründete Festival "Remake – Frankfurter Frauen Film Tage" 2019 ganz im Zeichen ihrer Geschichte, HerStory. In dem österreichischen Film "Rote Ohren fetzen durch Asche" (1991) etwa konnten "apokalyptische Lasterhaftigkeit, synthetisch pulsierende Noise-Tonspuren, unbedingter Körpereinsatz der Darsteller*innen und Stop-Motion-Trickfilmerei" beobachtet werden. Und in den Filmen Ella Bergmann-Michels ein Frankfurt vor dem Zweiten Weltkrieg, wie es heute nicht mehr zu finden ist.
Das hannoversche Kino im Sprengel, das mit einem verlässlich beglückenden Programm aufwartet. 2019 erkundete man dort die 1980er Jahre und mit ihnen Filme von Eva C. Heldmann, Angelika Levi, Rosi S. M. und Helke Misselwitz. In der Reihe "Vollmondkurzfilme" wagte man sich an "Gefilmte Aktionskunst und Kunstaktionen der 60er Jahre" und außerdem an "Frühe Filme von Rainer Boldt".
Ebenfalls mit einem zweiten Preis bedacht wird das Filmhaus Nürnberg. Begeistert hat die Jury der Rückblick auf die British New Wave der späten 50er und frühen 60er Jahre in insgesamt elf Programmen. Filme von Tony Richardson, Desmond Davis, Bryan Forbes, Lindsay Anderson, Richard Lester, Peter Brook, Clive Donner sowie Ken Loach zeigten eine Spannbreite von filmisch empfundener industrieller Tristesse bis hin zu einem knalligen Charme, wie er in Richard Donners "Here We Go Round the Mulberry Bush" von der Leinwand schießt: "Er ist bunt, die Krawatten sind breit wie die Röcke kurz, die Hemden psychedelisch wie der Vorspann und der Soundtrack von Steve Winwood", heißt es im Programm.
Ausgezeichnet mit einem zweiten Preis wird auch die Black Box – Kino im Filmmuseum Düsseldorf. Mit Reihen für Will Tremper, Roland Klick, Youssef Chahine und Krzysztof Zanussi sowie Einblicken in "Die Filmsammlung der Bonner Kinemathek" konnte ein bemerkenswertes inhaltliches Spektrum präsentiert werden. Auch die Programme zu "Utopie und Untergang. Kunst in der DDR" mit Filmen von Jürgen Böttcher, Bernhard Stephan, Detlef Tetzke und Konrad Wolf haben uns aufmerken lassen.
Kategorie: "Kino, das bildet"
Hier werden innovative, generationenübergreifende Vermittlungskonzepte ebenso prämiert wie Angebote, die Kindern und Jugendlichen den einzelnen Film als künstlerisches Werk näherbringen und zu tiefergehender Beschäftigung damit anregen.
Der erste Preis:
Der erste Preis geht an das Karlstorkino in Heidelberg. Es überzeugt mit seinem Fokus auf Bildung und eine ebenso aktive wie aktivierende Medienpädagogik, u.a. mit einem eigenen Entwicklungslabor für Filme und ungewöhnlichen Schwerpunkten in der Filmauswahl, darunter Mathematik und Informatik.
Die zweiten Preise:
Des Weiteren vergibt die Jury vier zweite Preise in dieser Kategorie, und zwar zunächst an das Filmforum Höchst für seine kenntnisreiche Programmpolitik, wie z.B. zur DDR-Geschichte oder zu sogenannten "Streikfilmen".
Das CinéMayence in Mainz zeichnet sich aus durch seine Vielzahl an programmierten Dokumentarfilmen wie auch durch seinen hohen gesellschaftlichen Anspruch, der sich beispielsweise in Kooperationen mit "Fridays for Future" oder einer Filmreihe zum psychoanalytischen Blick auf klassische Spielfilme manifestiert.
Ein weiterer zweiter Preis geht an den Filmclub 813 in Köln, der 90% der Filme in analogen Kopien spielt und trotz finanzieller Engpässe einfallsreich und überraschend geblieben ist. Das zeigte sich u.a. mit der Reihe zu "Women of the New York Underground" und einer Hommage anlässlich von Rudolf Thomes 80. Geburtstag.
Das Kino Achteinhalb in Saarbrücken versteht sich als Vermittlungswerkstatt, was sich auch in vielen Hochschulkooperationen zeigt. Es stärkt u.a. mit einer Vortragsreihe zu US-Serien sein aktuelles filmwissenschaftliches Profil.
Kategorie: "Kino, das verbindet"
Der Preis zeichnet nachhaltige Kooperationen von Kinos mit politischen, sozialen und kulturellen Einrichtungen und Initiativen für eine gesellschaftliche Teilhabe der Bürger*innen sowie interkulturelle Kinokonzepte aus.
Der erste Preis:
Den ersten Preis erhält das Kommunale Kino in Lübeck. Es überzeugt durch Kooperationen mit ausländischen Kulturvereinigungen und ermöglicht dadurch eine Teilhabe am Kulturleben für ausländische Mitbürger*innen und Gäst*innen. Trotz des Mangels an finanziellen Mitteln präsentiert das KoKi ungewöhnliche Entdeckungen aus der ganzen Bandbreite der Filmkultur, so dass Mainstream im Programm rar ist.
Die zweiten Preise:
Einen zweiten Preis erhält das Savoy in Bordesholm dafür, dass es mit seiner Filmauswahl eine breite Publikumsschicht anspricht und zusammenbringt. Die Programmreihe "Kino zum Kaffee" lädt Senior*innen dazu ein, Kino in Gemeinschaft zu erleben. Auch Kinderfilme haben einen festen Platz im Programm. Das ehrenamtlich tätige Team hält durch sein großes Engagement ein Stück Kinokultur lebendig.
Ein weiterer zweiter Preis geht an das Kommunale Kino in Freiburg, das angesichts des zunehmenden Rechtspopulismus ein Zeichen setzt und zur Veranstaltungsreihe "Lesung und Film" Autor*innen mit Migrationsgeschichte einlädt.
Ebenfalls mit dem zweiten Platz wird das Clubkino im Lingnerschloss in Dresden ausgezeichnet, das mit seinem Animationsfilm-Programm aus DEFA-Klassikern und aktuellen Produktionen Kinder schon ab 5 Jahren dazu einlädt, Filme im Kino zu erleben.
Auch das Kommunale Kino Weiterstadt wird mit einem zweiten Preis geehrt. Es hat die Integration aller Altersklassen im Blick, indem es auf verschiedene Zielgruppen zugeschnittene Programme für Kinder, Jugendliche und Senior*innen anbietet. Zudem werden queere Themenschwerpunkte gesetzt.
Kategorie: "Kino, das wagt"
Im Fokus dieses Preises stehen Programme, die neue filmästhetische Perspektiven anbieten. Gewürdigt werden jedoch ebenso Wagnisse, die darauf zielen, Kino als Ort sozialer Begegnung und Auseinandersetzung zu verstehen und zu praktizieren.
Der erste Preis:
Der erste Preis geht nach Cottbus, wo das Obenkino im Jugendkulturzentrum GladHouse trotz der rechtspopulistischen Mehrheit im städtischen Umfeld einen klaren politischen Anspruch mit seiner Programmauswahl verfolgt. Denn Menschenverachtung, Hass, Ausgrenzung sind keine Meinungen, sondern Positionen, die unser Grundgesetz nicht duldet, darüber darf es auch keine Diskussion geben.
Die zweiten Preise:
Einen zweiten Preis erhält das Kommunale Kino "Filmtheater Tivoli" aus Achern in Baden-Württemberg. Das Wagnis, ein Kino aus einem bürgerlichen Engagement zu eröffnen und den Anspruch zu erheben, Stummfilme mit Livemusik zu zeigen, lässt ein starkes und mutiges Team dahinter vermuten. Das Kino passt in die Landschaft der Kommunalen Kinos in diesem Bundesland, die dort sehr viel besser gepflegt wird als anderswo. Als Glücksfall muss es gelten, dass das Tivoli auf einen Immobilienbesitzer vertrauen kann, der sich ein Kino in seinem Haus auch dann gewünscht hat, als der gewerbliche Betreiber schon längst das Weite gesucht hatte.
Das B-Movie in Hamburg erhält einen zweiten Preis für seinen thematischen und inhaltlichen Weitblick und die enorme Konzentration auf seine Programmauswahl. In der großen und stolzen Stadt ist dieses kleine Haus ein Leuchtfeuer. Das B-Movie ist für die Hamburger das Tor zur Welt, in der Stadt, die, wie Karl Lagerfeld gespottet hatte, eben nur das Tor zur Welt ist und nicht die Welt.
Auch die Pupille, das Kino in der Uni in Frankfurt am Main, wird ausgezeichnet. Sie bietet ein übersichtliches Programm und stattet es mit kleinen, aber entscheidenden Details aus. Sei es, dass Filmtitel aus dem Programm in Originalsprache und -schrift genannt werden, sei es die Möglichkeit der Beteiligung an der Programmgestaltung, wodurch das Mitmachkino etabliert wurde.
Das kommunale Zebra-Kino in Konstanz stellt einen kulturellen Fixstern in der Bodenseestadt dar, nachdem der lokale kommerzielle Platzhirsch unter Schlagzeilen die Segel gestrichen hat. Heute ist es selten geworden, Filme mit selbstverfassten Texten anzukündigen – hier ist es die Regel. Ein eigenständiges Interesse an eigenen Festivals, der Integration von Subkulturen und interessanten Gäst*innen tut ein Übriges.
Ehrenpreis des Kinematheksverbunds für die Verdienste um die Filmkultur und das Filmerbe:
Der Ehrenpreis des Kinematheksverbundes geht 2020 an die Filmrestauratorin Anke Wilkening. Sie war von 2002 bis 2019 bei der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in Wiesbaden tätig. Ihre Forschungen zur Überlieferung von Originalnegativen und Vintage Prints haben die Tür zu qualitativ neuen Restaurierungen klassischer deutscher Filme weit aufgestoßen. Filme wie "Metropolis", "Spione" und "Der müde Tod" von Fritz Lang, "Der Golem, wie er in die Welt kam" von Paul Wegener oder Robert Wienes "Das Cabinet des Dr. Caligari" wurden durch Wilkenings Arbeit in einer Bildqualität wieder erlebbar, die man zuvor nicht für möglich gehalten hätte. Der Ehrenpreis gilt dem in der Arbeitsweise von Anke Wilkening für alle sichtbar werdenden idealen Verbund von philologischer Genauigkeit, detektivischem Spürsinn beim Auffinden von Originalmaterial und technischem wie ästhetischem Verständnis für die Werke, denen sie sich widmet.
Zur Jury:
Die fünfköpfige Fachjury wird für jeweils drei Jahre entsandt. Seit 2019 gehören Carolin Weidner (Verband der deutschen Filmkritik), Michael Höfner (AG Verleih), Doris Kuhn (Bundesverband kommunale Filmarbeit), Madeleine Bernstorff (Kinematheksverbund) und Philip Aubel im Wechsel mit Maren Renzau und Pamela Fischer (Bundesverband Jugend und Film) der Jury an.
Der Kinopreis wird vom Kinematheksverbund verliehen.
Quelle: www.deutsche-kinemathek.de