Inhalt
Im Mittelpunkt des Films steht eine Reihe von Großstädtern, deren Leben und Beziehungen von ihren vierbeinigen Freunden beeinflusst werden. Da ist zum Beispiel die Journalistin Ella, die sich einen putzigen Mischlingshund namens Bozer zulegt, nachdem sie von ihrem Freund Oscar verlassen wurde. Allerdings reißt der Vierbeiner gerne aus, was Ella unverhofft in die Arme des attraktiven Daniel führt. Derweil fühlt der Ex-Profifußballer Oli sich leicht überfordert, als er sich unerwartet um die Hündin Elfriede kümmern muss. Also besucht er einen Kurs der Hundetrainerin Silke, die ihm auch jenseits ihrer Expertise sehr sympathisch ist. Dann ist da noch Cecile, die eigentlich kurz vor der Scheidung von ihrem Mann Max steht – wenn da nicht der kluge Vierbeiner Simpson wäre. Die Katzenbesitzerin Lulu hat indes ein ganz anderes Problem: Ihr neuer Schwarm, Prof. Dr. Seligmann, ist ein eingefleischter Hundeliebhaber. Ob das funktionieren kann?
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Cécile lebt glücklich mit dem Starpianisten Max und ihren beiden Kindern in luxuriösen Verhältnissen. Freilich gibt es ein Problem: Der sensible Musiker kommt mit Simpson, dem bulligen Berner Sennhund und für ihren behinderten Sohn Nico überlebenswichtiger bester Kumpel, nicht zurecht. Die mit Cécile befreundete Hundetrainerin Silke will helfen, kann es aber nur, wenn Max den Übungen beiwohnt, was der kategorisch ablehnt. Lieber ins Hotel ziehen, da könne er sich auch besser auf künftige Konzertaufgaben konzentrieren. Als die esoterische Katzenliebhaberin Lulu ihre Freundinnen Ella, Cécile und Silke zum Tarot unter ihrem Zeltdach versammelt hat, werden die üblichen Familienprobleme durchexerziert. Für Ella liest die wie sich später beim Date mit Charité-Professor Dr. Seligmann herausstellt keineswegs so überzeugte Single-Frau diesen Rat aus den Karten: „Folge dem Hund!“ Nachdem Oskar beim Auszug auch noch die Schallplattensammlung mitnehmen will, ist für die ihm nun unterstellte Redaktions-Kollegin endgültig das Tischtuch zerrissen: ein vierbeiniger Gefährte soll Ella über die Einsamkeit in der halbleeren Wohnung hinweghelfen, genauer „der traurigste Hund der Welt“. Sandro vom Tierheim händigt ihr den Mischling Bozer aus – der ihr gleich bei der Rückfahrt aus dem Mini-Cabrio ins Grüne entwischt. Die erste Begegnung mit dem jungen, attraktiven Förster Daniel ist ausbaufähig, zumal die ehemalige Politik-Studentin plötzlich über den Wald schreiben soll…
Oli ist auf Kosten der um ihre Stammkundschaft gebrachten Silke zum „Hundeflüsterer“ avanciert und betreut die Vierbeiner zahlungskräftiger Kunden, die sich – wie auch Cécile und Max – eine kleine Auszeit vom Alltag gönnen wollen. Mit unkonventionellen Methoden lässt er den Tieren größtmöglichen Freiraum und organisiert auf einem der zubetonierten hauptstädtischen Bolzplätze sogar ein Hunde-Fußballspiel. Die Riesengaudi für Mensch und Tier mit Balthasar als Schiedsrichter endet im Showdown mit Mickels und seinem Spielschulden-Eintreiber Krüger: die Hundeliebhaber haben die Nase vorn, auch wenn die eine oder andere etwas blutet. Dass sich nach knapp zwei Stunden alles zum Besten entwickelt, versteht sich bei diesem Regisseur: Lulu freundet sich mit Galilei, dem Hund des Professors an, Bozer rettet Ella und Simpson rettet Max das Leben. Zuvor hat bereits der Basset eines Spaziergängers (Jaecki Schwarz) im Regierungsviertel Laut gegeben, sodass sein Herrchen die mit dem Fahrrad verunglückte Ella in Höhe des Kanzleramtes aus der Spree fischen konnte. Mehr von den ineinander verschachtelten Handlungssträngen der launig-flotten, aber offenbar am Reißbrett entworfenen Komödie, darf hier nicht verraten werden. „Wuff“, so der Originaltitel, ist ein trotz Überlänge kurzweiliger Spaß für hundeliebende Familien – und ein im Spätsommer 2017 auch in Thüringen gedrehter Berlin-Film.
Bis in kleinste Nebenrollen glänzend besetzt, zu nennen unbedingt Judy Winter als Ellas Mutter, die wie ihr Gatte („Mein Enkel hat vier Beine“: Gert Klotztek) sehnsüchtig auf Nachwuchs ihrer Tochter wartet, und Milan Peschel als Hertha-Fan, hat Detlev Buck auch wieder Promis in den Cast gelockt, so die Instagram-Influencerinnen Stefanie Giesinger und Elena Carrière (Germany’s Next Topmodel) sowie den Rapper Romano alias Roman Geike, der seinen Hit „Klaps auf den Po“ aus dem 2015er Album „Jenseits von Köpenick“ auf – bisweilen – bellende statt wiehernde Vierbeiner umpolt. Apropos: der in einem polnischen Tierheim entdeckte Mischling Bozer hat weiter Karriere gemacht – in der kultigen Comedy-Serie „Warten auf’n Bus“ des Rundfunks Berlin-Brandenburg. „Wuff“, uraufgeführt am 17. Oktober 2018 im Berliner Zoo-Palast, ist nach einer längeren Kommerz-TV- und Mediathek-Verwertung am 19. Januar 2021 von Sat 1 als Free-TV-Premiere ausgestrahlt worden.
Pitt Herrmann