Die Kinobilanz 2009



Für die deutsche Kinowirtschaft und den deutschen Film war 2009 eines der erfolgreichsten Jahre ihrer Geschichte. Insgesamt melden die Kinos einen Anstieg von 129,4 auf 146,3 Mio. Besucher, das entspricht einem Wachstum von 13,1 Prozent.


Noch deutlicher wirkte sich im selben Zeitraum die Umsatzentwicklung aus: Mit 976,1 Mio. Euro - nach 794,7 Mio. im Jahr zuvor - stiegen die Einnahmen an der Kinokasse um 22,8 Prozent sogar stärker an als im Rekordjahr 2001 (19,4 Prozent). Wesentlicher Grund für das überdurchschnittliche Umsatzplus: die wachsende Begeisterung aber auch höheren Eintrittsreise für 3D-Kino. Mit dem sommerlichen Animationsfilm "Ice Age 3" - mit 8,7 Mio. Besuchern erfolgreichster Film des Jahres – "Avatar" und "Oben" finden sich auch gleich drei aufwändige 3D-Produktionen unter den besucherstärksten Filmen des Jahres wieder.

Auf der Jahrespressekonferenz der Filmförderungsanstalt konnte sich FFA-Vorstand Peter Dinges darüber hinaus über die höchste Zahl an Kinobesuchern und dem besten Marktanteil deutscher Filme seit Beginn der FFA-Aufzeichnungen im Jahre 1991 freuen. Insgesamt haben im Vorjahr 39,9 Mio. Besucher an den Kinokassen eine Karte für einen deutschen Film oder eine internationale Koproduktion mit deutscher Beteiligung gelöst. Das entspricht einem Marktanteil von 27,4 Prozent und bedeutet zugleich eine weitere Verbesserung des sehr guten Vorjahresergebnisses (26,6 Prozent). Und noch eine Bestleistung hob Dinges in diesem Zusammenhang hervor: "Unter den 43 Besuchermillionären des Jahres 2009 befinden sich gleich 14 aus deutscher Produktion oder mit deutscher Beteiligung - soviel wie noch nie. Dies ist ein deutliches Zeichen für die gestiegene Vielfalt, Qualität und Professionalität der nationalen Filmwirtschaft!"

Neben dem wirtschaftlichen Erfolg haben Produzenten, Regisseure und Darsteller aus Deutschland zudem dafür gesorgt, dass der deutsche Film auch international weiter an Renommee hat zulegen können: Die Goldene Palme von Cannes für "Das weisse Band", der Golden Globe für "Waltz with Bashir", der Goldene Löwe von Venedig für "Lebanon" sowie der Spezialpreis der Jury für "Soul Kitchen", und der Silberne Bär der Berlinale für "Alle Anderen" - deutsche Produktionen sind längst nicht nur regelmäßige Gäste in den Wettbewerben und Programmen der wichtigsten Festivals, sondern werden weltweit dekoriert und mit Preisen ausgezeichnet. Und bei den OSCAR-Nominierungen 2010 hat mit Michael Hanekes "Das weisse Band" zum vierten Mal in den letzten vier Jahren eine deutsche Produktionen eine Nominierung in der Kategorie "Bester nicht-englischsprachiger Film" erhalten - aus der sie am Ende bereits zweimal als Sieger hervorgingen.

Fortgesetzt hat sich indes die negative Entwicklung bei der Zahl der Filmtheaterunternehmen, Spielstätten, Leinwände und Standorte: Sie blieb 2009 im fünften Jahr in Folge rückläufig. Zum ersten Mal gab es damit am 1. Januar weniger als 1.000 Ortschaften in Deutschland, in denen ein Kino zu finden ist - die Anzahl der Standorte sank innerhalb des letzten Jahres von 1.001 im Dezember 2008 auf nunmehr 976. Insgesamt gab es in Deutschland am 31. Dezember 2009 4.734 Leinwände - und damit 76 Kinosäle weniger als ein Jahr zuvor: 170 Schließungen - soviel wie seit dem Jahre 2001 nicht mehr - standen im letzten Jahr 94 Neu- oder Wiedereröffnungen von Filmtheatern gegenüber. Damit hat sich der seit 2006 anhaltende negative Trend weiter beschleunigt, nachdem in den beiden Vorjahren unter dem Strich der Rückgang von Leinwänden mit 22 (2008) bzw. 16 (2007) Leinwänden zu verzeichnen war.

Quelle:
www.ffa.de