Von 26. November bis 1. Dezember findet FILMZ – Festival des deutschen Kinos statt. Nachdem es im Jahr 2012 leider nicht stattfinden konnte, kehrt das beliebte Mainzer Publikumsfestival dieses Jahr zurück in die Kinos.
Zur Eröffnung zeigt das Festival am Dienstagabend um 20 Uhr im Residenz & Prinzess Filmtheater den Spielfilm "Stiller Sommer" von Nana Neul.
Insgesamt fast 900 Filme wurden in diesem Jahr bei FILMZ eingereicht. Für Tiziana Calò von der Langspielfilm-Auswahl eine der schönsten Überraschungen nach dem Pausenjahr 2012: "Damit haben wir wirklich nicht gerechnet! Wir haben darauf gehofft, die Zahlen der letzten Jahre zu halten. Diese Hoffnung wurde weit übertroffen."
Doch wer viele Filme zur Auswahl hat, der hat auch viel zu sichten. Gunnar Räch von der Kurzfilmgruppe kann davon ein Lied singen: "Natürlich ist das Gejammer auf hohem Niveau", räumt er bei der Frage nach dem Auswahlprozess ein, "wir hatten mehr als 400 Filme zur Auswahl und höchstens 50 davon kommen ins Programm. Das ist hart! Aber man merkt irgendwann, dass man an einigen Filmen nicht vorbei kommt. Die müssen gezeigt werden!" Genau diese Filme kann man im Kurzfilmwettbewerb, den Lokalen Kurzfilmen und der Reihe "andersARTig" begutachten.
Ein bestimmter Wettbewerb nimmt bei FILMZ eine besondere Position ein: Der der Mittellangen Filme. "Nicht viele Festivals räumen diesen Filmen einen eigenen Wettbewerb ein. Wir sind in diesem Format Pioniere und eine feste Größe", erklärt Gruppensprecherin Sabine Peth. Mittellang, das bedeutet länger als 20, aber unter 70 Minuten – und genau da liegt der Reiz und auch das Problem der Filme: "Für Kurzfilme sind sie zu lang, für Langfilme nicht lang genug. Unsere Einreichungen fallen oft durch das Raster anderer Festivals." Nicht so bei FILMZ: Die Mittellangen sind hier mit 12 Filmen vertreten und warten mit einer beeindruckenden Auswahl auf.
An keiner Reihe aber kann man gesellschaftliche Tendenzen und die Nähe zu den Protagonisten so dicht erleben wie im Rahmen eines anderen Wettbewerbs: "Das Leben schreibt eben doch die besten Geschichten!", lacht Katja Mosler von der Doku-Auswahl. Den Beweis liefern die drei Vorfilme und sechs Wettbewerbsbeiträge, die einen Blick über den Tellerrand bieten. "Die Themen sind wirklich außergewöhnlich, man merkt, dass solche Protagonisten nicht aus der Feder von Autoren stammen", ergänzt Rebecca Wessinghage. "Die Filme blicken unter die Oberfläche, gehen unter die Haut."
Obwohl der Wettbewerb der Langspielfilme das Herzstück von FILMZ bildet, ist sich die 4-köpfigen Auswahlgruppe der internen Konkurrenz durch die anderen Reihen bewusst. "Wir tauschen uns untereinander natürlich aus und manchmal denkt man sich: Wie soll man hier denn entscheiden, was man anschauen möchte? Besonders die Mittellangen sind sehr stark dieses Jahr", fasst Tiziana Calò zusammen. "Ich bin wirklich froh, dass alle Filme eine Wiederholungs-Vorführung haben! Das erleichtert die Wahl bei einem so hochwertigen Programm erheblich." Sorgen wegen der Konkurrenz machen sich die Mitglieder der Langspielfilmgruppe aber nicht, im Gegenteil: "Das ist doch perfekt", wirft Gruppensprecher Urs Spörri ein. "Starke Konkurrenz heißt: starke Filme. Und genau das wollen wir ja: Das Beste zeigen, was der deutschsprachige Film zu bieten hat. Ich bin mir absolut sicher, dass wir dieses Ziel erreicht haben!"
Wer einen Blick in das Programmheft wirft, merkt schnell: Nicht nur die Filmgruppen hatten die Qual der Wahl. Auch das Publikum wird eine schwierige Entscheidung fällen müssen, denn welcher Film als Sieger aus den einzelnen Reihen hervorgeht, entscheiden nicht die Organisatoren, sondern das Publikum.
Quelle und das vollständige Programm: www.filmz-mainz.de