Morgen beginnt das 39. DOK.fest München, das bis 12. Mai in den Kinos und von 6. bis 20. Mai online 109 der besten internationalen Dokumentarfilme aus 51 Ländern präsentiert.
Das Festivalprogramm versammelt mit hochkarätigen Wettbewerben, zahlreichen thematischen Specials und intensiven Filmgesprächen die Highlights des aktuellen Dokumentarfilmschaffens in all seinen Themen und Formen – von der großen Filmpremiere bis zur internationalen Entdeckung. Ziel des Festivals ist die größtmögliche Teilhabe an den Filmen, daher werden sie sowohl auf der großen Leinwand in den Münchner Kinos und Spielstätten als auch deutschlandweit barrierearm auf den heimischen Bildschirmen laufen: "DOK.fest München stays dual!"
Festivalleitung Daniel Sponsel über die 39. Festivaledition:
"Der Erfolg der Demokratie als gesellschaftliches System beruht auf der Idee, nicht nur die Interessen einzelner zu berücksichtigen, sondern zwischen den Interessen vieler zu vermitteln, sogar derjenigen, die die Durchlässigkeit der Demokratie dazu nutzen wollen, diese nachhaltig zu beschädigen. Wie werden die anstehenden Europawahlen und die Landtagswahlen in der Bundesrepublik ausgehen, wie wehrhaft ist unsere Demokratie gegenüber den konkreten Angriffen ihrer Gegner*innen von innen? Diesem aktuellen und relevanten Thema und den dahinterliegenden Fragen widmen wir uns mit der Reihe DOK.focus DEMOCRAZY.
Die Debatten über Migrations- und Asylpolitik werden kontrovers geführt. Eines aber ist den Wortführern aller politischer Seiten gemein: Sie verhandeln aus einer äußerst komfortablen Situation heraus über das Schicksal von Menschen, die ihre Heimat verlassen, ihre Existenz aufgeben, Freunde und Familie zurücklassen mussten. Unsere Reihe Filmmaking in Exile vermittelt in fünf Filmen auf emotionale Weise, wie bedeutend das Grundrecht auf Asyl ist.
In Bewegung ist unsere Gesellschaft auch aufgrund der maßgeblichen Veränderungen durch rasante technische Entwicklungen. Unser Eröffnungsfilm ist ein Zeugnis für die umfassende Digitalisierung: 'Watching You - Die Welt von Palantir und Alex Karp' mutet an wie die wahrgewordene Fantasie des 'Big Brothers', der uns auf Schritt und Tritt begleitet und alles über uns wissen will.
Die gute Nachricht: Dieser Text ist 100% frei von künstlicher Intelligenz und die Filme des DOK.fest München zeichnen ein vitales Bild unserer Gesellschaft und ihrer Kulturen. Wir wünschen Ihnen eine inspirierende Zeit. EYES WIDE OPEN."
Weitere Themenschwerpunkte und Reihen
Die diesjährige Hommage ist dem Regieduo Petra Lataster-Czisch und Peter Lataster gewidmet, und DOK.network Africa richtet in der Reihe African Encounters den Fokus auf afrikanische Dokumentarfilme sowie filmästhetische und gesellschaftliche Debatten – dieses Jahr unter dem thematischen Schirm "This is my moment: Decolonize now!"
Der Student Award präsentiert wie jedes Jahr herausragende Dokumentarfilme von Studierenden deutschsprachiger Filmhochschulen. Beim DOK.forum trifft sich die Branche zur Perspektive des dokumentarischen Erzählens. Für Kinder, Jugendliche und Schulen bietet DOK.education ein eigenes Filmprogramm mit medienpädagogischen Workshops.
Das Festival in Zahlen
Das DOK.fest München präsentiert an 20 Festivaltagen 28 Weltpremieren, 10 internationale Premieren und 45 Deutschlandpremieren.
Das Festival gibt Einblick in die Geschlechterverteilung im Bereich Regie des Festivalprogramms: 47,45 Prozent der Filmemacher*innen sind weiblich, 0,84 Prozent identifzieren sich als divers. Mit 51,69 Prozent sind männliche Regisseure weiterhin nur noch minimal in der Überzahl. "Gerade der Dokumentarfilm ist ein Seismograph und Spiegel gesellschaftlicher Veränderungen. Wir freuen uns, dass wir eine Vielfältigkeit in jeder Hinsicht präsentieren können und die Zeiten vorbei sind, in denen auf Filmfestivals primär Filme von Regisseuren liefen und nur diese Sicht auf die Welt repräsentiert wurde", so die Festivalleitung.
Quelle: www.dokfest-muenchen.de