Sonderausstellung "Filmkostüme" im Museum für Film und Fernsehen



Bis zum 2. September 2007 zeigt das Museum für Film und Fernsehen in Berlin die Ausstellung "Filmkostüme! Das Unternehmen Theaterkunst".



Mit der Ausstellung wendet sich das Museum diesem für die Produktion von Kino- und Fernsehfilmen wichtigen gestalterischen Bereich zu. Die Schau begibt sich am Beispiel des Berliner Kostümhauses Theaterkunst auf eine Spurensuche in die vergangenen hundert Jahre der Kostümausstattung. Schon in den zwanziger Jahren belieferte Theaterkunst Großproduktionen wie Fritz Langs "Metropolis" (1925/26) oder den amerikanischen "Ben Hur" (1925) von Fred Niblo. Heute greifen Film- und Fernsehproduktionen auf den mehr als 10 Millionen Stücke umfassenden Fundus zurück.

Durch eine Kombination von Kostüm und Filmszene wird in der Ausstellung die Garderobe zahlreicher deutscher und internationaler Stars wieder lebendig, darunter Originalkostüme der Theaterkunst, in den Filmen getragen von Stars wie Mario Adorf, David Bowie, Marlene Dietrich, Klaus Kinski, Sebastian Koch, Winona Ryder, Romy Schneider oder Barbara Sukowa.
Die hundertjährige Geschichte der Firma sowie die Arbeitsbereiche Kostümwerkstatt und -fundus werden in Szene gesetzt. Sie zeigen den Arbeitsalltag von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Theaterkunst in der Vergangenheit und Gegenwart. Am Beispiel einer aktuellen Fernsehproduktion wird ein lebhaftes Bild der einzelnen Arbeitsschritte gezeichnet: Von der Ideenentwicklung anhand des Drehbuchs, über die Recherche und Beratung im Fundus, die Anfertigung, die Anprobe, bis zum Verpacken der Kostüme für den Transport und zur Betreuung am Set.

Zahlreiche Kostümbildnerinnen und -bildner werden mit einem exemplarischen Kostüm und Skizzen vorgestellt, die unterschiedliche künstlerische Handschriften und Arbeitsweisen erkennen lassen. Von Ali Hubert, der 1919 Ernst Lubitschs Film "Madame Dubarry" ausstattete, bis Gabriele Binder, die 2006 die Kostüme für Florian Henckel von Donnersmarcks Spielfilm "Das Leben der Anderen" kreierte. Präsentiert werden Kleidungsstücke und Accessoires, Entwurfszeichnungen und Filmbeispiele, die einen Eindruck von der Arbeit der Kostümbildner mit der Firma Theaterkunst vermitteln.

Die Ausstellung ist eine Kooperation der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen mit dem Museum der Arbeit in Hamburg und der Firma Theaterkunst. Begleitend erscheint ein Katalog mit großformatigen farbigen Kostümfotos, Beiträgen zur Firmengeschichte, Interviews mit Mitarbeiterinnen und Kostümbildnerinnen sowie einem Verzeichnis ausgewählter Exponate. Begleitende Veranstaltungen sind in Planung.

Weitere Informationen:
www.deutsche-kinemathek.de