Wie die Potsdamer Neuesten Nachrichten berichten, ist der Regisseur Roland Gräf im Alter von 82 Jahren gestorben.
Gräf zählte zu den wichtigsten Regisseuren der DEFA. Geboren am 13. Oktober 1934 im thüringischen Meuselwitz, ging er 1954 an die Deutsche Hochschule für Filmkunst in Babelsberg und studierte dort Kamera. Ab 1960 war er als Kameramann beim DEFA-Studio für Spielfilme tätig und drehte in dieser Funktion beispielsweise Jürgen Böttchers "Jahrgang 45" (1966) oder Iris Gusners "Die Taube auf dem Dach" (1973). Zum ersten Mal selbst Regie führte er 1970/1971 bei "Mein lieber Robinson".
Zu seinen psychologisch wie sozial genau beobachteten Werken zählen "Die Flucht" (1977) mit Armin Mueller-Stahl, "Märkische Forschungen", der 1982 mit dem DDR-Kritikerpreis ausgezeichnet wurde, und "Das Haus am Fluss" (1986) mit Katrin Sass und Sylvester Groth. Das biographische Drama "Fallada – Letztes Kapitel" wurde 1988 in den Wettbewerb der Berlinale eingeladen.
Nach der Wende war Gräf mit "Der Tangospieler" (1990) erfolgreich. Hauptdarsteller Michael Gwisdek erhielt dafür beim Deutschen Filmpreis das Filmband in Gold, der Film wurde mit dem Filmband in Silber ausgezeichnet. Nach "Die Spur des Bernsteinzimmers" (1992) arbeitete Gräf nur noch fürs Fernsehen, engagierte sich aber weiterhin bei der DEFA-Stiftung sowie an der HFF Konrad Wolf in Babelsberg.
Roland Gräf starb bereits am 11. Mai nach schwerer Krankheit.