Oscars 2005: Zwei deutsche Filme gehen ins Rennen um den begehrten Filmpreis. Deutscher Filmtechniker erhält Ehrenpreis.



Als die Nominierungen für den populärsten Filmpreis der Welt bekannt gegeben wurden, konnte sich auch die deutsche Filmwelt über zwei Nominierungen freuen: Oliver Hirschbiegels Nazi-Drama "Der Untergang" erhielt eine Oscar-Nominierung als "Bester nicht englischsprachiger Film".

In der Kategorie "Bester Dokumentarfilm" geht "Die Geschichte vom weinenden Kamel" ins Rennen. Die Dokumentation von dem Italiener Luigi Falorni und der Mongolin Byambasuren Davaa entstand als Abschlussfilms an der Münchner Hochschule für Film und Fernsehen (
HFF) und dreht sich um ein weibliches Kamel, das sein Junges nach der Geburt verstößt. Mittels eines uralten Musikrituals versucht ein Nomadenstamm, das Muttertier zum "Weinen" zu bringen und damit sein Herz zu erweichen. In den deutschen Kinos erwies sich "Die Geschichte vom weinenden Kamel" mit bislang über 300.000 Besuchern als echter Überraschungserfolg. Trotzdem hätte Falorni nach eigener Aussage "nie im Leben" mit einer Nominierung gerechnet.

Für Oliver Hirschbiegel und den Produzenten Bernd Eichinger dürfte die Nominierung des "Untergangs" weniger überraschend gekommen sein. Der Hitler-Film rief bereits zu seiner Premiere ein internationales Medienecho hervor, ist an den Kinokassen auch außerhalb Deutschlands sehr erfolgreich und passt als eine Art "Biopic" gut ins aktuelle Hollywood-Bild von prestigeträchtigem Kino: Immerhin gehen mit "Ray", "Finding Neverland" und "The Aviator" gleich drei weitere Filmbiografien als Favoriten ins Oscar-Rennen.

Ein sicherer Preisträger steht derweil schon fest: Der deutsche Horst Burbulla erhält den Technik-Oscar. Vor rund 20 Jahren entwickelte der ehemalige Filmemacher einen ferngesteuerten Kamera-Kran, der schnell zum Standard-Equipment im Hollywood-Geschäft aufstieg.