Von Nolan bis Hitchcock, von pink bis schwarz-weiß: Die diesjährigen SchulKinoWochen brachten wieder ein vielseitiges Programm auf die Leinwände der hessischen Kinos.
Schulklassen diskutierten über populäre aktuelle Filme wie den siebenfach Oscar-prämierten "Oppenheimer" (US 2023. R: Christopher Nolan) und das Phänomen "Barbie" (US/CA 2023. R: Greta Gerwig) oder auch über Klassiker wie "Das Fenster zum Hof" (US 1954. R: Alfred Hitchcock), dessen atmosphärisch erzählte, wendungsreiche Geschichte zur Überraschung der Schüler*innen auch heutzutage noch das Publikum an die Kinosessel fesselt.
Viele Schulen stellten die Streiks vor besondere Herausforderungen: An sechs von zehn SchulKinoWochen-Tagen erschwerte der eingeschränkte Nah- und Fernverkehr die Anreise. Doch die Schulklassen scheuten keine Mühen, um in ihr Kino zu gelangen – ob mit Bus, Bahn oder zu Fuß. Der guten Zusammenarbeit mit den Kinos ist es zu verdanken, dass einige Vorstellungen, die nicht stattfinden konnten, in dieser Woche nachgeholt wurden.
Am Ende kann die 18. Ausgabe der hessischen SchulKinoWochen mehr Anmeldungen verzeichnen als je zuvor: mehr als 95.000!
Highlights: Filmgespräche mit Gästen
"Hast du schon mal ein Eichhörnchen gestreichelt?", wollten die Kinder nach dem Dokumentarfilm "Die Eiche - Mein Zuhause" von Biologin und StadtWaldHaus-Leiterin Christina Hintze wissen. Interessante Begegnungen im Kino fanden in den vergangenen zweieinhalb Wochen überall in Hessen statt. Filmpädagog*innen, Filmschaffende, Wissenschaftler*innen und Expert*innen diskutierten mit dem jungen Publikum über filmästhetische Besonderheiten und Umstände der Filmproduktion, über die Filmthemen und die Fragen, die die Schüler*innen bewegten.
Darstellerin Marina Blanke alias Checkerin Marina begeisterte das junge Publikum in Friedrichsdorf: Ohne den Film "Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen" zu entzaubern, sprach sie über ihre Zusammenarbeit mit dem aus der Kinder-Wissenssendung bekannten Checker Tobi und die Dreharbeiten des Films. Anschließend signierte sie zur großen Freude der Erst- bis Viertklässler*innen Autogrammkarten mit persönlicher Widmung.
Regisseur Steffen Krones sprach in Frankfurt mit Schüler*innen über seinen Dokumentarfilm "The North Drift - Plastik in Strömen" und Location Scout Stephan Weiler gab in Heppenheim, wo die Komödie "Lucy ist jetzt Gangster" gedreht wurde, Einblicke in seine Arbeit. Einen besonderen Drehort lernte eine Klasse in Kronberg kennen: Hoteldirektor Dominik Ritz führte sie durch das Schlosshotel Kronberg und berichtete von den Dreharbeiten für "Spencer".
Ihren offiziellen Abschluss fanden die SchulKinoWochen am vergangenen Freitag mit einer Veranstaltung der Reihe Wissenschaftsjahr 2024 – Freiheit in Kronberg: Im Anschluss an die Doppelvorstellung "Feminism WTF" & "Barbie" diskutieren Barbie-Experte Frederik Kampe und Filmwissenschaftlerin Leonie Zilch mit den Schüler*innen über Freiheit und Feminismus.
Zahlen & Fakten
Die diesjährige Ausgabe der SchulKinoWochen Hessen kann mehr als 95.000 Anmeldungen verzeichnen: In 1000 geplanten Vorstellungen vom 4. bis 15. März plus Nachspielzeit erlebten Schulklassen Filme im Kino. Rund die Hälfte der teilnehmenden Schulen waren Grundschulen. Die nächstgrößte Gruppe waren Förderschulen, die seit Jahren eine wichtige Zielgruppe sind.
Der meistgebuchte Film der 18. Ausgabe war mit 149 Vorstellungen und 17.594 Besucher*innen "Das fliegende Klassenzimmer" (DE 2023. R: Carolina Hellsgård), dicht gefolgt von "Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen" (DE 2023. R: Johannes Honsell) mit 144 Vorstellungen und 17.324 Besucher*innen.
82 Filmgespräche und 30 filmbegleitende Workshops eröffneten den Raum für eine analytische und kreative Auseinandersetzung. Dieses Jahr fand zum ersten Mal ein viertägiger Workshop in Kooperation mit dem internationalen Filmbildungsprogramm Le Cinéma, cent ans de jeunesse statt, in dem sich eine Klasse der Limesschule in Idstein mit dem Thema "Motiv" beschäftigte. Den entstandenen Kurzfilm präsentierten die Schüler*innen am 8. März als Vorfilm von "Stolz und Vorurteil" im Kino des DFF.
73 Kinos in ganz Hessen begrüßten während der SchulKinoWochen Schulklassen in ihren Sälen. Zum ersten Mal dabei war das Kinopolis in Bad Homburg, das in seinem ersten Jahr bereits 2887 Anmeldungen verzeichnen konnte. Das Kino mit den meisten Besucher*innen während der SchulKinoWochen war das CineStar Metropolis in Frankfurt mit 8372 Anmeldungen.
Das Pop-up-KINO kam dieses Jahr in Hohenstein, Friedberg, Schloßborn und Neustadt zum Einsatz und verwandelte Schulräume für einen Tag in Kinosäle.
Quelle: www.schulkinowochen-hessen.de