Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Monika Grütters, fördert Film- und Drehbuchprojekte mit einem Gesamtvolumen von 1.915.000 Euro.
Bei den geförderten Filmprojekten handelt es sich um folgende Vorhaben:
Spielfilmprojekte:
"Die Adern der Welt", Hersteller: Die BasisBerlin Medien, Berlin, Autorinnen: Byambasuren Davaa, Karen Lönnecker, Regisseurin: Byambasuren Davaa, Fördersumme: 250.000 Euro.
Inhalt: Nach dem plötzlichen Tod des Vaters kämpft der 13-jährige erblindende Amar am Rande der Wüste Gobi um den Erhalt der väterlichen Autowerkstatt. Damit durchkreuzt er ausgerechnet die Pläne seiner Mutter, die für sich und ihren Sohn eine neue Zukunft aufbauen will.
"Aus dem Nichts", Hersteller: Bombero International, Hamburg, Autor/Regisseur: Fatih Akin, Fördersumme: 200.000 Euro.
Inhalt: Der Zugbegleiter Illias Deliveren plant ein blutiges Attentat, um sich dem in Deutschland verbreitenden Rassismus entgegen zu stellen.
"Fritz Lang - der Andere in uns", Hersteller: Belle Epoque Films, Köln, Autoren: Gordian Maugg, Alexander Häusser, Regisseur: Gordian Maugg, Fördersumme: 250.000 Euro.
Inhalt: Er galt als genial und egozentrisch: Fritz Lang, weltberühmter Schöpfer epochaler Stummfilmwerke. Welche Dämonen und Abgründe trieben ihn an? Dieser Frage soll anhand einer intensiven Recherche zu seinem ersten Tonfilm "M" nachgegangen werden.
"Neulich die Reise mit Vater", Hersteller: Filmallee - David Lindner Filmproduktion, Grünwald, Autorin/Regisseurin: Anca Miruna Lăzărescu, Fördersumme: 200.000 Euro.
Inhalt: Auf der Reise zur dringenden Augen-OP ihres Vaters geraten die politisch gegensätzlich gepolten Rumäniendeutschen Mihai und Emil in die Wirren des Prager Frühlings. Wie durch ein Wunder bietet sich Ihnen die Reise durch Westdeutschland als Fluchtmöglichkeit an - diese Tage im Westen werden ihr Leben verändern.
"Western", Hersteller: Komplizen Film, Berlin, Autorin/Regisseurin: Valeska Grisebach, Fördersumme: 250.000 Euro.
Inhalt: Der Film erzählt die Geschichte eines modernen Duells zwischen einem Mann und seinem Gegner. Die Choreografie eines Kampfes, seine Spannung und irrationale, feingliedrige Logik.
Dokumentarfilmprojekte:
"Als wir die Zukunft des Sozialismus waren", Hersteller: Barbara Etz Filmproduktion, Berlin, Autoren/Regisseure: Lars Barthel, Gabriele Denecke, Peter Kahane, Thomas Knauf, Ralf Marschalleck, Hannes Schönemann, Dieter Schumann, Andreas Voigt, Fördersumme: 90.000 Euro.
Inhalt: Ein dokumentarisches Coming of Age in der ehemaligen DDR; episodisch erzählt von acht Regisseuren. Ein Dokumentarfilm, der deutsche Zeitgeschichte von 1956 und 1970 mit sehr persönlichen Erinnerungen der Nachkriegsgeneration verknüpft.
"Do or Die", Hersteller: Filmtank, Hamburg, Autorin/Regisseurin: Bettina Borgfeld, Fördersumme: 100.000 Euro.
Inhalt: Die Milliardäre Sir Frederick & Sir David Barcley kaufen sich auf einer Insel ein, auf der nur 600 Menschen naturnah und in starker Gemeinschaft leben. Die Milliardäre planen, die Insel in ein Ferienressort der Luxusklasse umzuwandeln und fordern die Lebensweise der Inselbewohner heraus.
"Die Farbe der Sehnsucht", Hersteller: Filmpunkt, Köln, Autor/Regisseur: Thomas Riedelsheimer, Fördersumme: 80.000 Euro.
Inhalt: In einem dokumentarischen Essay nähert sich der Regisseur dem schwer greifbaren Gefühl der Sehnsucht. In Form eines filmischen Tagebuches assoziativer Poesie und persönlicher Geschichten, die er an fünf Orten in unterschiedlichen Kulturen sammelt, entsteht so ein außergewöhnliches Bild der Sehnsucht.
"Meine Brüder und Schwestern im Norden", Hersteller: Kundschafter Filmproduktion, Berlin, Autorin/Regisseurin: Sung-Hyung Cho, Fördersumme: 75.000 Euro.
Inhalt: Was wissen wir wirklich über Nordkorea und wie sieht das Alltagsleben der Menschen aus? Sung-Hyung Cho wird als erste südkoreanische Regisseurin mit der Kamera in den Norden reisen, um ihre Nachbarn dort besser kennen zu lernen.
"Shooting in the Dark / Schüsse ins Dunkel", Hersteller: Weltfilm, Berlin, Autor/Regisseur: Frank Amann, Fördersumme: 80.000 Euro.
Inhalt: Ein Film über drei Künstlerinnen, genauer Fotografinnen, für die Fotografie überlebensnotwendig ist und in deren künstlerischem Schaffen sich eine beunruhigende Paradoxie verbirgt - denn sie sind blind.
"Sonita", Hersteller: Tag/Traum Filmproduktion, Köln, Autorin/ Regisseurin: Ghaemmaghami Rokhsareh, Fördersumme: 60.000 Euro.
Inhalt: Sonita ist 19 Jahre und eine Migrantin im Iran. Ihr Traum ist eine Karriere als Sängerin, die auf ihre und die Situation vieler tausender Frauen aufmerksam macht, während ihre Familie plant, sie an einen unbekannten Ehemann zu verkaufen.
"Toxic Health", Hersteller: OvalFilm, Berlin, Autoren: Lilian Franck/Robert Cibis, Regisseurin: Lilian Franck, Fördersumme: 100.000 Euro.
Inhalt: Die Panikmache der WHO während der H1N1 Pandemie und ihre Untertreibung der Fukushima Katastrophe haben zuletzt das Vertrauen in sie erschüttert. Der Verdacht: Die WHO sei nur ein Spielball industrieller Interessen. In dem Fall stünde der Verlierer fest: unsere Gesundheit.
Als Drehbuchprojekte wurden gefördert:
"Cherryman jagt Mister White", Autoren: Aron Lehmann/Stephan Irmscher, Berlin, Fördersumme: 30.000 Euro.
Inhalt: Finstere Zeiten herrschen in einem von Gott und Staat verlassenen Dorf. Die Mütter, Väter und Kinder verstecken sich in den Häusern, während durch die Straßen der braune Mob marschiert. "Wer wird uns helfen?", wimmern sie und blicken zu den Dächern. "Wo bist du, Cherryman? Rette uns!"
"Die langsame Verdauung des Anton Bruckner Streichquartetts", Autor: Laurin Federlein, Berlin, Fördersumme: 30.000 Euro.
Inhalt: Ein dubioses Streichquartett trifft in einem verschlafenen Kurort ein. Die Musiker geben ein ergreifendes Konzert und rauben zeitgleich eine Bank aus. Doch sie dürfen nicht einfach ungeschoren wieder abreisen. Ein trauriger, inkompetenter Kommissar ermittelt. Ein kleines Mädchen verschwindet im Wald. Monate verstreichen. Das Quartett wird verdaut.
"Die letzte Nacht im Barbecue Club", Autor: Oliver Jahn, Berlin, Fördersumme: 30.000 Euro.
Inhalt: In durch die Protagonisten miteinander verwobenen Episoden wird ein beunruhigendes Bild der medial geformten Gesellschaft und den daran krankenden, menschlichen Beziehungen gezeigt. Die erzählerische Vermischung von Fiktion und Wirklichkeit ermöglicht einen völlig neuen Blick in die Psyche der Akteure und unsere Gesellschaft.
"MS Zukunft", Autor: Jovan Arsenic, Berlin, Fördersumme: 30.000 Euro.
Inhalt: Vier arbeitslose, verträumte Kumpel aus Serbien entscheiden sich, ein Donaukreuzfahrtschiff, das von Passau an das Donaudelta fährt, auszurauben. Aber alles läuft schief und plötzlich müssen die Jungs das Schiff entführen. Ein "kleiner" Raub wird zu einem großen Verbrechen, das auch international für Aufmerksamkeit sorgt.
"Touched", Autorin: Claudia Rorarius, Berlin, Fördersumme: 30.000 Euro.
Inhalt: Touched erzählt von der übergewichtigen Maria (23), die ihr körperliches Selbstbewusstsein in einem Heim für Behinderte findet, dort jedoch in emotionale und sexuelle Abhängigkeit mit Mike (32), einem der Heimbewohner, gerät.
"Wald", Autorinnen: Constanze Knoche/Leis Bagdach, Berlin, Fördersumme: 30.000 Euro.
Inhalt: Als der Syrer Amin (16) mit seiner Schwester Latifa (22) in einem Flüchtlingsheim im deutschen Wald eintrifft, hofft er, den Wirren des Krieges entkommen zu sein. Die dortige Bekanntschaft mit Sherif (25) erfüllt beide mit neuer Kraft. Spätestens mit dem Auftauchen einer Schusswaffe werden die Exilanten jedoch vom fernen Kriegsgeschehen eingeholt.
Die Auswahl der Projekte aus 96 programmfüllenden Film- und 70 Drehbuchprojekten, die zum 3. März 2014 eingereicht worden waren, erfolgte auf Vorschlag der Jury "Produktionsförderung A" (programmfüllende Spiel- und Dokumentarfilmvorhaben). Dieser gehören an: Arne Birkenstock (Regisseur, Produzent/Köln), Bettina Brokemper (Produzentin/Köln), Annie Brunner (Produzentin/München), Dirk Engelhardt (Produzent/Berlin), Ingo Fliess (Produzent/München), Claus Löser (Filmwissenschaftler/Berlin), Maria Mohr (Regisseurin/Berlin), Hannes Stöhr (Autor, Regisseur/Berlin) und Connie Walther (Regisseurin/Berlin). Herr Engelhardt nahm nicht an der Abstimmung über die Produktionsförderung teil.
Der nächste Einreichtermin ist der 1. September 2014. Die Richtlinie und die Antragsformulare sind im Internet unter www.kulturstaatsministerin.de abrufbar.
Quelle: www.bundesregierung.de