Höchste Fördersumme des FFF Bayern seit 10 Jahren

Der FilmFernsehFonds Bayern hat 2013 mit rund 30 Millionen Euro neue Projekte gefördert. Das ist die höchste Summe seit zehn Jahren.

Der mit Abstand erfolgreichste Kinofilm des Jahres, "Fack Ju Göhte", ist mit FFF-Förderung entstanden. Auch zwei weitere Filme, "Frau Ella" und "Fünf Freunde 2", erreichten über eine Million Besucher. Im Fernsehen feierten die geförderten Dreiteiler "Unsere Mütter, unsere Väter" und "Das Adlon" mit insgesamt fast 50 Millionen Zuschauern Spitzenwerte. Zudem gab es 2013 in Bayern so viele Drehtage wie nie zuvor.

Kinofilm
Im Bereich Kinofilm hat der FFF mit 18,2 Millionen Euro die höchste Fördersumme der letzten zehn Jahre ausgereicht. Damit wurden 38 neue Produktionen gefördert. Der Bayerneffekt lag bei 271 Prozent. Unter den Projekten sind "Big Game" und "The Postcard Killings", die aus Mitteln des neu geschaffenen Etats für internationale Koproduktionen gefördert wurden (mit einer Million bzw. 1,6 Millionen Euro). "Big Game", in dem Hollywood-Star Samuel L. Jackson die Hauptrolle spielt, wurde im Herbst in Garmisch-Partenkirchen und den Bavaria Studios bereits abgedreht. Außerdem förderte der FFF Bayern Verleih und Vertrieb von 31 Filmen mit insgesamt 2,5 Millionen Euro. Der Bayerische Bankenfonds unterstützte Produktion und Verleih mit insgesamt 280.000 Euro.

Im Kino sorgte ein FFF-geförderter Film für die Sensation des Jahres: Bora Dagtekins "Fack Ju Göhte" war mit knapp 5,5 Millionen Zuschauern der erfolgreichste Film überhaupt. Auch nach zwei Monaten bleibt der Film Kassenschlager: Mittlerweile hat die Komödie über sechs Millionen Zuschauer erreicht. Besuchermillionäre waren außerdem "Frau Ella" und "Fünf Freunde 2". Sechs weitere Filme hatten zwischen 500.000 und einer Million Zuschauer ("Hanni & Nanni 3", "Ostwind", "Die Vampirschwestern", "Das kleine Gespenst", "Ritter Rost", "3096 Tage"). Insgesamt sahen letztes Jahr 17,2 Millionen Zuschauer FFF-geförderte Kinofilme. Das sind über fünf Millionen mehr als im Vorjahr. Damit ist auch der Umsatz geförderter Filme stark gewachsen, von 82 Millionen (2012) auf 119 Millionen Euro (2013).

Fernsehfilm
Auch mehrere FFF-geförderte Fernsehfilme haben 2013 großes Aufsehen erregt. Philipp Kadelbachs ZDF-Dreiteiler "Unsere Mütter, unsere Väter" löste ein breites publizistisches Echo aus und gewann den Deutschen Fernsehpreis, den Bayerischen Fernsehpreis und zahlreiche andere Auszeichnungen. Im Schnitt sahen über sieben Millionen Zuschauer die drei Teile. Rainer Kaufmanns "Operation Zucker" wurde unter anderem beim Deutschen Fernsehpreis als bester Film ausgezeichnet. Die meisten Zuschauer erreichte Uli Edels "Das Adlon" (ZDF). Alle drei Teile der Jahrhundertsaga hatten deutlich über acht Millionen Zuschauer. Neue Fernsehfilme förderte der FFF 2013 mit 4,7 Millionen Euro. Der Bayerneffekt liegt hier bei 301 Prozent.

Nachwuchs
Erfolgreich war 2013 auch der vom FFF geförderte Nachwuchs: Frauke Finsterwalders "Finsterworld" gewann unter anderem bei den renommierten Festivals in Zürich und Montreal Preise. Michaela Kezele wurde für ihren Debütfilm "Die Brücke am Ibar" (My Beautiful Country) mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet und erhielt unter anderem Auszeichnungen bei Festivals in New York, Berlin, Nürnberg und Pula (Kroatien). Weltweit erfolgreich war Andreas Henns Kurzfilm "Great", der insgesamt 34 Preise gewann. Im letzten Jahr ermöglichte der FFF Bayern die Produktion von 23 neuen Nachwuchsfilmen mit einer Gesamtsumme von über 900.000 Euro. Dazu kamen Bürgschaften des Bayerischen Bankenfonds in Höhe von 220.500 Euro.

Games
Der FFF Bayern hat elf neue Projekte mit rund 410.000 Euro unterstützt. Von den bislang realisierten Games waren im letzten Jahr zwei besonders erfolgreich: "Word Wonders" (Chimera Entertainment) gewann den Deutschen Computerspielpreis in der Kategorie "Bestes mobiles Spiel". Die App "Faltduell" (Cribster) gewann den Kindersoftware-Preis "Pädi", der pädagogisch wertvolle Produktionen auszeichnet. Darüber hinaus bot der FFF Workshops und Events für die bayerische Spielebranche an und veröffentlichte gemeinsam mit der Bayerischen Staatskanzlei eine Broschüre zum Standort.

Drehort Bayern
Mit 3.500 Drehtagen in Bayern wurde ein neuer Rekord erreicht. 2.436 davon fanden in München statt, auch das ist der bisher höchste Wert. Die Stadt hat in diesem Jahr 1128 Drehgenehmigungen erteilt, das sind über 200 mehr als im Vorjahr. Dem Münchner Hotel- und Gastrogewerbe brachten die Dreharbeiten einen geschätzten Umsatz von fast elf Millionen Euro.

Der fortwährende Boom ist auch der Film Commission Bayern zu verdanken, die durch Vermittlung zu Motivgebern und Behörden dazu beiträgt, dass viele Filme an besonderen (Außen-)Locations gedreht werden können. Ein Beispiel dafür ist "Big Game": Auf Initiative der Film Commission trafen sich 30 Vertreter aus Gemeinden, Behörden und Institutionen an einem "Runden Tisch" in Garmisch-Partenkirchen, um die geplanten Dreharbeiten zu besprechen. Diese konnten danach reibungslos stattfinden.

Filmtheater
Mit über 1,7 Millionen Euro hat der FFF bayerische Filmtheater und Programmkunstkinos unterstützt. Mit den Fördermitteln aus dem Sonderprogramm Digitalisierung konnten nochmals 76 Kinosäle mit über einer Million Euro Investitionszuschüssen umgerüstet werden. Dem vor fünf Jahren vom FFF Bayern initiierten Förderprogramm ist es zu verdanken, dass heute fast alle bayerischen Kinosäle digitalisiert und zukunftsfähig sind. Dass ansprechende Kinokultur in Bayern überall zu finden ist, wurde bei der Verleihung der Filmtheater-Programmprämien Ende November in Abensberg deutlich. Die neue FFF-Aufsichtsratsvorsitzende, Staatsministerin Ilse Aigner, überreichte an 59 Kinomacher aus ganz Bayern Prämien in Höhen von insgesamt 298.000 Euro.

Service
Mit verschiedenen Neuerungen hat der FFF Bayern im letzten Jahr seinen Service für die Medienbranche verbessert und erweitert. So informiert die Film News Bayern auf nunmehr 40 Seiten über den Medienstandort und nimmt auch Games und digitale Medien verstärkt in den Blick. Das FFF-Magazin erscheint mit verändertem Konzept sowie in neuem Design und Format. Auch die Homepages des FFF Bayern und der Film Commission Bayern wurden grundlegend erneuert. Weiterhin unterstützt der FFF die Branche mit vielen Förderpreisen und durch die Mitfinanzierung vieler Projekte, darunter Workshops und Fortbildungsmaßnahmen.

Ausblick
Schon bald kommen neue vielversprechende Filme ins Kino. Am kommenden Donnerstag startet der dritte Teil der Fünf Freunde-Reihe, Anfang Februar Matthias Schweighöfers neue Komödie "Vaterfreuden". Im Moment läuft bereits Michael Bully Herbigs "Buddy" erfolgreich im Kino. Gespannt sein darf man auch auf die FFF-geförderten Berlinale-Beiträge, Dominik Grafs "Die geliebten Schwestern" und Maximilian Erlenweins "Stereo". Beim Sundance Film Festival, das am Donnerstag beginnt, wird Nadav Schirmans "The Green Prince" den Dokumentarfilm-Wettbewerb eröffnen. Ein Fernseh-Highlight ist "Der Clan. Die Geschichte der Familie Wagner", der Ende Februar im ZDF läuft.

Quelle: www.fff-bayern.de