FILMZ kürte auf der Preisverleihung im Mainzer Capitol Kino, nach sechstägiger Laufzeit vom 24. – 29. November, die Gewinner der diesjährigen Publikumspreise.
Das "Mainzer Rad" ging an "Ma Folie" von Andrina Mračnikar, der sich gegen acht weitere Konkurrenten im Spielfilmwettbewerb durchsetzen konnte. Die Trophäe wurde von Juwelier Weiland entworfen und gesponsert, das Preisgeld in Höhe von 1.500 € anteilig von der Sparda-Bank Süd-West zugeschossen. Auf Platz zwei landete "Die Massnahme", gefolgt vom Eröffnungsfilm "Babai".
Regisseurin Mračnikar bedankte sich für den Preis und lobte nicht nur die gelungene Moderation: "Ich finde es super, wie das Team und die ehrenamtlichen Mitarbeiter dieses Festival organisieren und auch das Mainzer Publikum ist toll."
Der Gewinnerfilm beginnt als Liebesgeschichte zwischen Yann und Hanna. Doch schon bald wird Yann zunehmend besitzergreifend und unterstellt Hanna ihn mit ihrem Exfreund zu betrügen. Die Geschichte wandelt sich zu einem Psychothriller, der sich um die Grenze zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung dreht. Vertrauen und Misstrauen, Realität und Illusion, Wahrheit und Lüge verschwimmen.
Im Wettbewerb der Mittellangen Filme konnte "Sadakat" von Ilker Çatak die meisten Publikumsstimmen für sich gewinnen. Das Preisgeld von 750 € wurde von Indievisuals gesponsert, die Trophäe stammt von dem Oldenburger Künstler Jörg Ridderbusch.
Regisseur Ilker Çatak gewann mit seinem Film bereits den Studenten-Oscar 2015. "Sadakat" handelt von Asli aus Istanbul, welche in stabilen Verhältnissen lebt, aber 2014 von den gesellschaftlichen Unruhen erfasst wird, als sie spontan einem politischen Aktivisten Schutz bietet und ihm hilft, seiner Verhaftung zu entgehen.
"Ich freue mich sehr über den Preis, besonders, weil es ein Publikumspreis ist, das sind immer die schönsten Preise", bedankte sich Produzentin Alexandra Staib. "Der Film dreht sich um die Frage ob wir in einem freien und demokratischen Land leben wollen und dieses hochaktuelle politische Thema sollte auch weiterhin behandelt werden."
Den Preis für den besten Dokumentarfilm gewann "Mr. Wood". Regisseur Christoph Eder konnte sich über einen Preis in Höhe von 800 € von Light & Sound freuen. Der emotionale Dokumentarfilm dreht sich um Andreas Schützenberger, einen der erfolgreichsten Skateboardrampenbauer Europas, der es mit 550 Mark Startkapital als Unternehmer zum Millionär brachte. Eder bedankte sich per Videobotschaft beim FILMZ-Team und den Zuschauern.
In der Sektion der Kurzfilme gab es in diesem Jahr gleich drei Wettbewerbe, in welchen bereits in den Tagen zuvor die Gewinner gekürt wurden.
Im Kurzfilmwettbewerb am Freitag gewann "Die Ausgestoßenen" von Tim Ellrich das Preisgeld von 500 €, welches von Kontrastfilm gesponsert wurde. Im Film bringt ein Absperrband eine Straße in helle Aufregung.
Im Wettbewerb der lokalen Kurzfilme konnte am Samstag "Mousa" von Lenny Heller überzeugen, in dem ein intelligentes Computerbetriebssystem die Kontrolle über das Leben von Schauspielschülerin Luise übernimmt. Die Allgemeine Zeitung stellte den Preis inHöhe von 300 € zur Verfügung.
Zum fünfjährigen Jubiläum von andersARTig traten auch diese Filme, die sich dadurch auszeichnen, aus der Norm zu fallen, gegeneinander an. Über den Sieg konnten sich am Mittwoch die Regisseure Patxi Aguirre und Kiana Naghshineh mit ihrem Film "Chocolate Darwin" freuen. Er erhielt ein Preisgeld von 150 €, gesponsert von Spektrumfilm.
Beim Drehbuchpitching wurden auch in diesem Jahr wieder zwei Preise vergeben. Als FILMZ-Ausnahme gab es sowohl einen Jury- wie auch einen Publikumspreis. Zum ersten Mal bei FILMZ waren sich alle einig und beide Preise gingen an "Der Champion von Palästina". Autor Michael Schwarz gewann damit 550 €, gesponsert von Kontrastfilm sowie einen Zugang zur Drehbuchsoftware von Drama Queen. Tidi von Tiedemann, Produzent bei Kontrastfilm und Jury-Mitglied, lobte alle Einreichungen. "Das Gewinnerdrehbuch war das am besten ausgearbeitete und verspricht ein toller Film zu werden. Wir hoffen, dass das Preisgeld hilft, möglichst bald mit dem Dreh beginnen zu können."
Eine erfolgreiche Festivalwoche mit über 60 Gästen, die mit ihren Filmen das Publikum begeistern konnten, geht zu Ende. Zum Abschluss des Festivals stellten Gracieli Schneider und Jan Peschel von der Festival-Leitung noch einmal fest, was FILMZ ausmacht: "Wir bieten jungen Filmemachern eine Plattform und möchten dies auch in Zukunft tun. Als Publikumsfestival ist FILMZ offen für alle und legt weiterhin den Schwerpunkt auf Austausch zwischen Zuschauern und Filmemachern. FILMZ ist Film aus Leidenschaft und wir hoffen, Sie auch 2016 wieder bei uns begrüßen zu dürfen."
Quelle: www.filmz-mainz.de