Am 11. April 2015 zeigt das Filmkollektiv Frankfurt im Veranstaltungsraum HoRsT (Kleyerstraße 15-17, im Gebäude der Adlerwerke) Filme und Diaperformances (1985-2015) von Annette Frick.
Bei der umfangreichen Werkschau handelt es sich um die erste Retrospektive zum Werk der Filmemacherin und Fotografin, die seit 1985 dem konventionellen Kunstbetrieb trotzt. Die Wegbegleiterin und Chronistin des Berliner Underground wird die mit "Ein Augenblick im Niemandsland" betitelte chronologische Zusammenstellung ihrer Werke persönlich in Frankfurt am Main präsentieren.
Im ersten Programmblock (ab 16 Uhr) sind ihre Kurzfilmarbeiten auf 8mm, 16mm und Video zu sehen. Mit biografisch geprägten Impressionen in schwarz-weiß begann sie ihre filmische Laufbahn, während sie ab den 1990er Jahren die Möglichkeiten des 16mm-Materials auslotete. Schließlich wechselte sie zum digitalen Format und schuf eindrucksvolle Dokumente von Performance und Punk, Sexualität und Identität in der unabhängigen Kunstszene. Der zweite Programmblock (ab 21 Uhr) enthält den einzigen von Frick produzierten Langfilm, der Dokumentarfilm "Leicht muss man sein, Fliegen muss man können" (2011) über den lange Zeit vergessenen Modefotografen Herbert Tobias, sowie zwei Dia-Shows mit bislang unveröffentlichten Aufnahmen. Die Werke, die teilweise seit mehreren Jahren nicht öffentlich gezeigt wurden, werden in ihrem jeweiligen Originalformat projiziert. Über das umtriebige und vielseitige Schaffen von Annette Frick informiert außerdem eine zu diesem Anlass veröffentlichte Publikation mit zahlreichen Artikeln, einem ausführlichen Interview sowie einem Werkverzeichnis.
Programmübersicht
Programmblock 1
"Sonnenlieder (im Augenblick)" – Super8-Filme (1985-1987) 16.00 – 17.00
"Silbersalzbop" – 16mm-Filme (1991-2004) 17.15 – 18.15
"Ein Augenblick im Niemandsland" – Digitale Kurzfilme (2005-2015) 18.30 – 19.30
Abendessen vom Versuchskantinchen (im HoRsT) 19.30 – 21.00
Programmblock 2
"Leicht muss man sein, Fliegen muss man können" – Dokumentarfilm über den Fotografen Herbert Tobias (2011) 21.00 – 22.45
Doppelprojektion-Diaperformance "Fuck Gender" 23.00 – 23.30
Dreifachprojektion-Diaperformance "Ultra Maximal Total" mit Live-Musikbegleitung 0.00 – 0.45
Über Annette Frick:
Frick (geboren 1957), deren Fotos schon im Museum Ludwig in Köln oder im Schwulen Museum Berlin ausgestellt wurden, versteht sich in erster Linie als Fotografin. Seit 1985 arbeitet sie zudem mit dem Medium Film. Während ihres Kunst-Studiums in Köln knüpfte sie bereits Kontakte zur Experimentalfilmszene, und schon ihre ersten Arbeiten erhielten auf den seinerzeit wichtigsten deutschen Kurzfilmfestivals Anerkennung. Waren ihre analogen Filmarbeiten noch biographisch geprägt (Super8-Filme) oder inszenierten sie erotisch-künstlerische Stillleben (16mm-Arbeiten), arbeitet sie seit den letzten Jahren vorwiegend dokumentarisch, um die Veränderungen in der Berliner Subkultur festzuhalten (digital). Ihren einzigen Langfilm, ein Dokumentarfilm über den Fotografen Herbert Tobias, der 2011 bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin Premiere feierte, produzierte sie ohne öffentliche Finanzierung. Frick ist seit 1997 wohnhaft in Berlin.
Eintritt pro Programmblock: 7 Euro / 5 Euro (ermäßigt); Dauerkarte: 12 Euro / 8 Euro (ermäßigt).
Vor dem zweiten Programmblock (ab 19.30 Uhr) bietet das Lokal HoRsT "Abendessen vom Versuchskantinchen" (Preis separat).
Eine Veranstaltung des Filmkollektiv Frankfurt in Kooperation mit HoRsT. Förderer ist das Kulturamt Frankfurt am Main.
Der gemeinnützige Verein Filmkollektiv Frankfurt – Projektionsraum für unterrepräsentierte Filmkultur e.V. präsentiert seit September 2013 unabhängig kuratierte Kinoprogramme in Frankfurt am Main.
Quelle und nähere Informationen unter www.filmkollektiv-frankfurt.de