Filmfestival Max Ophüls Preis eröffnet mit "Die Summe meiner einzelnen Teile"

Elf Jahre nach seinem Gewinn des Max Ophüls Preises für "Das weiße Rauschen" präsentiert der Regisseur Hans Weingartner am 16. Januar seinen neuen Film "Die Summe meiner einzelnen Teile" zum Festivalauftakt in Saarbrücken.

Charlotte Britz, Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Saarbrücken, Annegret Kramp-Karrenbauer, Ministerpräsidentin des Saarlandes sowie Gabriella Bandel und Philipp Bräuer, die künstlerischen Leiter des Festivals, werden die Festivalwoche eröffnen, die vom 16. bis 22. Januar dauert. Durch den Abend führen wird  der Moderator Oliver Hottong (SR).

Im Rahmen der Eröffnung wird außerdem zum ersten Mal ein Ehrenpreis für Verdienste um den jungen deutschsprachigen Film verliehen. Ausgezeichnet wird der Geschäftsführer der deutschen Filmakademie, Alfred Holighaus.
 
Anschließend wird der Film "Die Summe meiner einzelnen Teile" (Deutschland 2011, 35 mm, Farbe, 120 Min., EA) von Hans Weingartner gezeigt.

Der Inhalt: Martins (Peter Schneider) einzige Sicherheit sind die Zahlen. Einst war er ein genialer Mathematiker auf Karrierekurs in einem großen Unternehmen, verdiente gut, hatte eine Freundin. Ein geordnetes Leben. Er arbeitete bis zur Erschöpfung – bis er zusammenbrach und die Welt in tausend Einzelteile zerfiel.
Nach der Entlassung aus der Psychiatrie verliert Martin seine Stelle, holt seine Sachen von der Exfreundin ab und isoliert sich. Er fühlt sich verfolgt und es fällt ihm immer schwerer, die Wirklichkeit mit seinen Zahlen zu bändigen. Jenseits der Zahlenkolonnen, am Rande der Stadt, trifft er auf einen geheimnisvollen Jungen (Timur Massold), der nur Russisch spricht. Gemeinsam flüchten sie in den Wald. Fern von den Zwängen des Alltags beginnen sie ein neues Leben, bauen eine Hütte, werden Freunde. Sie streifen durch den Wald und erleben die in Millionen Farben glitzernde Wildnis. Doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis man Martin auch dort finden wird.
Ein intensives Psychodrama über Freundschaft und Widerstand, Wut und Neuanfang.

"'Die Summe meiner einzelnen Teile' berührt auf einer sehr tiefen emotionalen Ebene. Er wirft Fragen auf, von denen sich sehr viele Menschen in modernen Gesellschaften direkt angesprochen fühlen. Denn jedem von uns könnte passieren, was der Hauptfigur Martin Blunt im Film passiert. Wir sind uns alle unserer psychischen Gesundheit viel zu sicher. Eine Depression oder ein Burn-Out nimmt man selbst meist erst als letztes wahr. Unser Selbst ist ein äußerst fragiles Gebilde, das sich permanent vorlügt, superstabil zu sein. Dabei reicht schon ein kleines Trauma, ein wenig Fieber, ein paar Tage Isolation, und das Ich zerspringt. In meinem Film geht es um elementare Fragen, die Grundlagen der Psyche, der Wahrnehmung, des Menschseins, und so soll auch die Bildsprache sein. Erde, im letzten Akt ein wenig Feuer und schließlich im Schlußbild: Luft. Freiheit..."
(Hans Weingartner)
 
Der Regisseur Hans Weingartner und die Hauptdarsteller Peter Schneider und Timur Massold sind bei der Eröffnungsveranstaltung anwesend.

Quelle: www.max-ophuels-preis.de