Eva-Maria Hagen ist tot

Die Theater- und Filmschauspielerin Eva-Maria Hagen ist im Alter von 87 Jahren gestorben.

 

1952 begann die 18jährige Hagen ein Schauspielstudium in Ost-Berlin – nur ein Jahr später hatte sie ihren ersten Bühnenauftritt: In Strittmatters "Katzgraben" unter der Leitung von Bertolt Brecht. 1958 erhielt sie ein Engagement am Maxim-Gorki-Theater, zahlreiche weitere  folgten.

Ihre erste Hauptrolle auf der großen Leinwand erhielt sie 1957, unter der Regie von Kurt Maetzig in der DEFA-Komödie "Vergeßt mir meine Traudel nicht". Bis in die 1970er Jahre war sie in an die 50 Fernseh- und Filmproduktionen der DEFA zu sehen. Aufgrund ihrer Partnerschaft mit dem kritischen Liedermacher Wolf Biermann bekam Hagen ab 1965 jedoch zunehmend Schwierigkeiten, ihren Beruf weiter auszuüben. Sie wurde von der Stasi überwacht und wegen "Staatsverleumdung" angeklagt. Nachdem sie Ende 1976 gegen Biermanns Ausbürgerung protestiert hatte, wurde ihr 1977 schließlich ebenfalls die Staatsbürgerschaft der DDR aberkannt.

Hagen siedelte nach Hamburg über, wo sie sich in den folgenden Jahrzehnten in unterschiedlichen künstlerischen Bereichen profilierte. So wirkte sie bei Musikauftritten Biermanns mit und schuf eigene Musikaufnahmen. Neben der Theaterarbeit übernahm sie zahlreiche Rollen in TV-Filmen und -Serien, u.a. "Stubbe -Von Fall zu Fall" oder "Großstadtrevier". Eine Hauptrolle spielte sie in Leander Haußmanns Kino-Komödie "Dinosaurier – Gegen uns seht ihr alt aus" (2009). Für ihre Autobiografie "Eva und der Wolf" erhielt sie 1999 die Carl-Zuckmayer-Medaille.

Am 16. August 2022 verstarb Eva-Maria Hagen, die Mutter der Sängerin Nina Hagen, deren Tochter Cosma Shiva Hagen ebenfalls als Schauspielerin tätig ist, in Hamburg.