Eurimages fördert drei europäische Koproduktionen mit deutscher Beteiligung

Auf seiner 161. Sitzung hat der Filmförderfonds EURIMAGES die Förderung von 17 internationalen Koproduktionen mit einem Fördervolumen in Höhe von rund 4,1 Mio. Euro beschlossen. Aus Deutschland wurden dieses Mal drei deutsch koproduzierte Filmprojekte mit einem Gesamtvolumen von rund 800.000 Euro unterstützt.

 

Unter den geförderten Projekten ist der zweite Spielfilm der in Israel lebenden palästinensischen Regisseurin Maha Haj, deren Spielfilmdebüt "Personal Affairs" 2016 in Cannes bereits in der Sektion Un certain regard für Aufmerksamkeit sorgte. Mit einem subtilen Blick auf ihr Volk, die in Israel lebenden Palästinenser, erzählt Haj in der Tragikomödie "Mediterranean Fever" mit ihrem ganz charakteristischen, subtilen Ton die Geschichte eines depressiven Palästinensers aus Haifa, der beschließt mit Hilfe seines Nachbarn aus dem Leben zu gehen. Im deutsch-österreichischen Periodendrama "Der Fuchs" lässt Adrian Goiginger auf sein vielbeachtetes Debüt "Die beste aller Welten" nun die Geschichte seines Urgroßvaters folgen, eines traumatisierten österreichischen Soldaten während des Zweiten Weltkriegs, der nach der Freundschaft mit einem Fuchsjungen seine Lebenslust wiedererlangt.

In dem Arthouse-Thriller "Inside" geschrieben von Regisseur Vasilis Katsoupis und Ben Hopkins geht Nemo, gespielt von Willem Dafoe, in einem digital hochgerüsteten Sammler-Penthouse auf die Jagd nach wertvollen Kunstwerken. Das defekte Sicherheitssystem bringt ihn jedoch in eine zunehmend ausweglose und absurde Situation.

Förderung deutscher Koproduktionen (in alphabetischer Reihenfolge):

"Der Fuchs"
Regie: Adrian Goiginger
(DE, AU)
Produzent Deutschland: Geißendörfer Pictures GmbH/Giganten Film Produktions GmbH
Fördersumme: 400.000 Euro

"Inside"
Regie: Maha Haj
(GR, DE, BE)
Produzent Deutschland: Martin Lehwald, Schiwago Film GmbH
Fördersumme: 380.000 Euro

"Mediterranean Fever"
Regie: Maha Haj
(DE, CY, FR, PL)
Produzent Deutschland: Thanassis Karathanos, Pallas Film GmbH
Fördersumme: 185.000 Euro

Der Anteil der förderfähigen Projekte von Regisseurinnen, über die auf der 161. Sitzung entschieden wurde, betrug 44%. Der Anteil der Projekte von Regisseurinnen, die letztendlich Unterstützung erhielten, betrug insgesamt 38 %; dies entspricht einem Gesamtfördervolumen von 1.354.000 Euro (33 % finanzieller Anteil). Auf der 161.Sitzung wurde außerdem der neue Aktionsplan zur Umsetzung der Eurimages Strategie zur Geschlechtergerechtigkeit für den Zeitraum 2021-2023 beschlossen und die zweite Ausgabe des Eurimages Gold Albums veröffentlicht, in dem Regisseurinnen 50 Eurimages-geförderte Projekte weiblicher Filmemacherinnen vorstellen.

Die Bundesrepublik Deutschland beteiligt sich seit 1988 an dem paneuropäischen Koproduktionsfonds EURIMAGES, der 1988 mit deutscher Beteiligung beim Europarat in Straßburg eingerichtet wurde. Ziel von EURIMAGES ist die Förderung unabhängiger Filmproduktionen in grenzüberschreitender Zusammenarbeit. Dem als Teilabkommen des Europarates errichteten Förderfonds gehören mittlerweile 38 Mitgliedsstaaten des Europarates sowie Kanada und seit dem 1. Oktober 2019 Argentinien an. Seine Mittel speisen sich aus jährlichen Pflichtbeiträgen der EURIMAGES-Mitglieder. 2020 waren dies von deutscher Seite rund 3,11 Millionen Euro, die aus dem Haushalt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) zur Förderung der filmischen Vielfalt in Europa zur Verfügung gestellt wurden.

Für zukünftige Einreichungen wird empfohlen, vorab mit der für Deutschland zuständigen Vertreterin Frau Hendrix (Referat K36) Kontakt aufzunehmen.

Quelle: www.bundesregierung.de