Am 9. Juni 2021 um 21:30 Uhr wird das Summer Special der 71. Internationalen Filmfestspiele Berlin eröffnet.
Beim Auftakt im eigens für die Berlinale aufgebauten Open Air-Kino auf der historischen Museumsinsel werden die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Prof. Monika Grütters, der Regierende Bürgermeister von Berlin Michael Müller sowie die Berlinale-Leitung Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian die Gäste begrüßen und zu zwölf Tagen Kinozauber unter freiem Himmel einladen.
Im Anschluss an die Eröffnungszeremonie wird der Berlinale Special Gala-Beitrag "The Mauritanian" von Kevin Macdonald gezeigt. Der Regisseur und die Schauspieler*innen Jodie Foster und Benedict Cumberbatch werden dem Publikum anlässlich der Premiere digitale Grüße übermitteln. Nancy Hollander, die Anwältin von Mohamedou Ould Slahi, auf dessen Geschichte der Film beruht, wird "The Mauritanian" bei der Eröffnungsveranstaltung persönlich vorstellen.
Als Moderatorin führt Hadnet Tesfai durch den Abend. Die Veranstaltung wird in der 3sat-Mediathek, der ZDF-Mediathek und auf www.berlinale.de live übertragen.
Pandemiebedingt hat die Berlinale das Summer Special als reine Open-Air-Veranstaltung fürs Berliner Publikum konzipiert und vom Berliner Senat grünes Licht für ein Pilotprojekt mit Testpflicht erhalten. Das Festival freut sich sehr, dem Publikum so beim Summer Special vom 9. bis 20. Juni in 16 Open Air-Spielstätten 126 Filme präsentieren zu können.
"Nach langer Pause ist es nun endlich wieder möglich, Kino gemeinsam auf der großen Leinwand zu erleben. Wir sind froh, dass trotz der schwierigen Reisebestimmungen viele Filmemacher*innen ihre Anwesenheit in Berlin angekündigt haben, um bei den Premieren ihre Filme dem Publikum persönlich vorzustellen. Wir freuen uns auf viele spannende Abende und tolle Kinoerlebnisse", so das Leitungsduo der Berlinale, Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian.
Am Eröffnungsabend werden viele prominente Gäste erwartet. Außerdem haben sich zahlreiche Vertreter*innen der deutschen Politik sowie Botschafter*innen angekündigt. Im weiteren Verlauf des Summer Special werden 332 Regisseur*innen und Mitglieder von Filmteams persönlich ihre Filme dem Publikum vorstellen.
Preisverleihung am 13. Juni auch mit Gewinnerfilmen des Berlinale Dokumentarfilmpreis und des GWFF Preis Bester Erstlingsfilm
Am 13. Juni um 21 Uhr findet auf der Museumsinsel die Verleihung der bereits im März bekanntgegebenen Bären-Preise des Wettbewerbs und der Berlinale Shorts sowie die Preise der Sektion Encounters statt.
Auch die Gewinnerfilme des Berlinale Dokumentarfilmpreis – gestiftet vom rbb und des GWFF Preis Bester Erstlingsfilm stehen inzwischen fest. Die beiden Auszeichnungen werden ebenfalls im Rahmen der Preisverleihung am 13. Juni vergeben.
Berlinale Dokumentarfilmpreis – gestiftet vom rbb
Die dreiköpfige Jury, die aus der argentinischen Regisseurin, Produzentin und Drehbuchautorin Albertina Carri, dem syrischen Produzenten und Leiter des IDFA Orwa Nyrabia und der deutsch-amerikanischen Regisseurin und Sängerin Janna Ji Wonders besteht, vergibt den Berlinale Dokumentarfilmpreis – gestiftet vom rbb an:
"Nous" (Frankreich)
von Alice Diop, produziert von Sophie Salbot
Jury-Begründung:
Das feministische Prinzip, autobiografisch zu schreiben, auch wenn es schmerzhaft ist, hat in diesem Film seinen Einsatz verdoppelt. Aus dem "Ich" wird ein "Wir" und das Wir wird zu einem gedämpften Ich, das mit der Kadenz der Ungewissheit das gesamte Gebiet erkundet. Aufgrund von Alice Diops Neugier auf die conditio humana und ihrer durchdachten Sprache (oder: der Durchdachtheit in der Sprache) hat die Jury einstimmig beschlossen, ihr den Berlinale Dokumentarfilmpreis für ihren Film Nous zu verleihen.
Lobende Erwähnung Berlinale Dokumentarfilmpreis – gestiftet vom rbb:
"The First 54 Years – An Abbreviated Manual for Military Occupation" (Frankreich / Finnland / Israel / Deutschland)
von Avi Mograbi, produziert von Camille Laemlé, Serge Lalou
Jury-Begründung:
Kino kann man anschauen, aber vielleicht ist das bewegendste Kino dasjenige, das uns selbst anschaut und mit diesem Blick unsere Existenz in eine andere Dimension versetzt. Mit sehr wenigen visuellen und auditiven Mitteln, einer Handvoll Archivbilder und einer starken Konzentration auf das Erzählen, mit mehr Vertrauen in die Kunst als in die Menschheit, zwingt uns dieser Film, hinzuschauen und über Land, Menschen, Politik und Gewissen nachzudenken, und fordert unser bequemes Weltbild heraus.
GWFF Preis Bester Erstlingsfilm
Die dreiköpfige Jury, die aus der Journalistin, Kritikerin und Film-Programmerin Carmen Gray (Neuseeland und Vereinigtes Königreich), dem Regisseur und Kurator Azu Nwagbogu (Nigeria) und dem Programmer und Kurator Wieland Speck (Deutschland) besteht, vergibt den GWFF Preis Bester Erstlingsfilm an:
"The Scary of Sixty-First" (USA)
von Dasha Nekrasova, produziert von Adam Mitchell, Mark Rapaport
Jury-Begründung:
Eine mutige Interpretation des Genrekinos, die zeitgenössische Themen wie globale Machtstrukturen, sexuellen Missbrauch, Verschwörungstheorien und die dunklen Ecken des Internets auf eine abgründige, originelle und subversive Weise aufgreift. Vielleicht mit der Erkenntnis, dass höflicher Anstand nicht länger eine effektive Taktik ist, um einen Diskurs über diese brandaktuellen Themen zu entfachen.
Lobende Erwähnung, GWFF Preis Bester Erstlingsfilm:
"Mantagheye payani" (Iran / Deutschland)
von Bardia Yadegari, Ehsan Mirhosseini; produziert von Farzad Pak, Amin Mirhosseini
Jury-Begründung:
Eine Welt mit verschwommener Gegenwart und Zukunft, eingerahmt von Drogensucht und körperlichem Verfall. Eine von Vorfahr*innen bevölkerte Situation, bedroht von einer Lawine verheerenden Mülls. Die Hoffnung auf Verstand wird in Poesie und analytischen Collagen von historischer und politischer Bedeutung gesucht.
Alle Preise werden von den jeweiligen Jurys am 13. Juni im Freiluftkino Museumsinsel überreicht.
Quelle: www.berlinale.de