EDIMOTION: Preisträger*innen der Schnitt Preise 2024

Nach vier intensiven Festival-Tagen endete gestern Abend am Montag, den 14. Oktober 2024, die 24. Ausgabe von EDIMOTION. Im Kölner Filmforum NRW im Museum Ludwig wurden feierlich die Schnitt Preise 2024 für Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilm vergeben. Die Laudatio für die Ehrenpreisträgerin Gabriele Voss hielt Anne Fabini.

 

Kyra Scheurer, künstlerische Leiterin von EDIMOTION freute sich über den vollen Erfolg von EDIMOTION 2024: "Ausverkaufte Kinosäle und vor allem die rege Beteiligung junger Editor*innen, zum Beispiel aus so zahlreich wie nie zuvor angereisten Studierendengruppen von Filmhochschulen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Belgien bestätigen das. Mit der erstmaligen Beteiligung der Jungen Festivaljury haben wir neue Impulse gewonnen: Die in den beiden Langfilmwettbewerben aktiven insgesamt 14 Juror*innen zwischen 15 und 19 Jahren haben das Festival mit inspirierenden neuen Sichtweisen bereichert." 

Schnittpreise 2024 

In diesem Jahr erhielten Serhad Mutlu und Jörg Volkmar den Filmstiftung NRW Schnitt Preis Spielfilm, dotiert mit 7.500 Euro für die Montage des Spielfilms "Im toten Winkel". Die Jury – bestehend aus Sabine Gruber, Alex Hasskerl, Stefan Kälin, Julia Keller und Sabrina Schneider – begründete ihre Entscheidung wie folgt:

"Es gelingt der Montageleistung, die wir heute auszeichnen, durch die Platzierung zweier Bilder ein drittes zu erschaffen, ein Nachbild, das dem Betrachter im Gedächtnis bleibt. Der Film spielt mit Ellipsen, mit Zeit und Raum, überrascht immer wieder aufs Neue und fordert das Publikum auf, die einzelnen Fragmente zu einem Gesamtbild zusammen zu setzen. Der Film taucht nicht nur tief in das Thema Trauma ein, sondern spiegelt dieses Thema in seiner Gestaltungsform wieder: Multiperspektivisch und zeitlich verschachtelt. Es ist eine dramatische Erzählung, die mit dem Blick von Außen beginnt, und mit dem Drama, dass sie im Inneren erzeugt, endet. Die beiden Editoren haben ein komplexes Muster aus verschiedenen Wahrnehmungen geschaffen, und wir als Zuschauer*innen werden Teil der Überwachung und der damit verbundenen Paranoia."

Der Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm, ebenfalls mit 7.500 Euro dotiert, wurde an Ulf Albert für die Montage des Dokumentarfilms "Vergiss Meyn nicht" vergeben. Die Jury – bestehend aus Carina Mergens, Marcel Odenbach, Flora Pop, Markus Schott und Dominic Spitaler – kommentierte:

"Wir würdigen einen Editor, der in einem außergewöhnlichen Maß Perspektiventscheidungen zu treffen hatte. Der uns auf eine besonders immersive Art in ein uns fremdes Milieu eintauchen lässt. Der in der vortrefflichen Kenntnis seines Handwerks demonstriert, wie man Spannungsbögen perfekt ausbalanciert und phasenweise in schwindelerregende Höhen treibt. Der dramatisch erzählen kann ohne dabei unkritisch oder pathetisch zu werden. Er meisterte die Herausforderung dem filmischen Vermächtnis eines jungen Mannes aus unserer Sicht mehr als gerecht zu werden."

Der The Edit Space Förderpreis Schnitt, dotiert mit 2.500 Euro, ging an Leila Fatima Keita für die Montage des Kurzfilms "Die Stille von 600 Millionen Ergebnissen". Die Preisvergabe erfolgte gemeinsam durch die Spielfilm- und Dokumentarfilmjury mit folgender Begründung:

"Wie einen Film machen, der keine Identifikationsfigur hat? Aber mit dem sich trotzdem sehr viele Menschen identifizieren können. Ein verspielter Film voller Humor, in dem so viel Komplexität steckt. Nicht moralisch, sondern persönlich. Ganz nach dem Motto: Das Private ist politisch. Das Erschlagenwerden von Einflüssen, die Überforderung des Moments, die Gleichzeitigkeit unserer modernen Welt, wird in den verschiedenen Handlungssträngen miteinander verwoben. Eine universelle Geschichte, über eine Welt von Computern und Handy-Bildschirmen. Die Editorin beweist ihr erzählerisches Talent in einer entschiedenen und mutigen Montage. Kein Moment wird zu lange gehalten; ein toller Rhythmus, mit einem stimmigen Ende."

Dank der Unterstützung der Imhoff Stiftung gab es erstmals eine Junge Festivaljury bei EDIMOTION. Die je fünf Mitglieder zwischen 15 und 19 Jahren schauten alle Wettbewerbsfilme im Bereich Spiel- und Dokumentarfilm an und entschieden sich für folgende Preisträger: Serhad Mutlu und Jörg Volkmar für den Spielfilms "Im toten Winkel". Als besten Dokumentarfilm zeichnete die Junge Festivaljury Ruth Schläpfer und Lisa Gerig für "Die Anhörung" aus,

Vier Tage lang, vom Freitag, den 11. Oktober bis Montag, den 14. Oktober 2024, präsentierte EDIMOTION insgesamt 15 nominierte Filme in den Kategorien Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilm. Diese wurden von intensiven Gesprächen mit den anwesenden nominierten Editor*innen begleitet. Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit dem Schwerpunkt auf dem Thema  "Der historische Schnitt" ergänzte das Festival. Das Gastland des Jahres 2024 war Australien.

Im nächsten Jahr feiert EDIMOTION ein besonderes Jubiläum: Die 25. Ausgabe des Festivals wird im Oktober 2025 stattfinden.

Quelle: www.edimotion.de