Doppelspecial: "Was tut sich – im Deutschen Film?"

In der Reihe "Was tut sich - im deutschen Film?" präsentiert das Kino des Deutschen Filmmuseums regelmäßig ein aktuelles Werk. Im Anschluss an die Vorführung sprechen Journalisten mit den Filmemachern über das deutsche Filmgeschehen. Im Juli sind gleich zwei Filme zu sehen: Martin Schreiers "Robin Hood" und Antej Faracs "Annelie".

Martin Schreiers "Robin Hood"(DE 2013) ist eine düstere Zukunftsvision, die mitten in Frankfurt spielt. In einer Mischung aus Bankenthriller, Science-Fiction und Action-Drama gelingt dem Jung-Regisseur ein furioses Leinwandspektakel, das als Debütfilm besonders beeindruckt. Das Kino des Deutschen Filmmuseums zeigt "Robin Hood" als Preview. Der Vorfilm "Hessi James" (DE 2000) präsentiert hessische Westernhelden. Nicht zuletzt dank der Stimmen des Comedy-Duos "Badesalz" ist beste Unterhaltung garantiert.

Donnerstag, 4. Juli, 20:30 Uhr
"Robin Hood"
Deutschland 2013. R: Martin Schreier. 89 Min. DCP
Frankfurt in naher Zukunft: Nach dem Zusammenbruch der EU sind die meisten Deutschen verarmt. Die Polizisten Alex und Sophie ermitteln in der Finanzmetropole gegen den mächtigen Bank-Chef Rainer van Kampen, dessen Spekulationen Tausende von Kleinanlegern ins Unglück gestürzt haben. Trotz erdrückender Beweislast kommt es nicht zur Anklage. Alex sieht nur einen Weg, die Machenschaften der Bank zu stoppen: Er muss selbst kriminell werden – und als hessischer Robin Hood seine Beute unter den Armen verteilen. Der Eröffnungsfilm beim Festival Max-Ophüls-Preis 2013 gilt manchen bereits als Inbegriff des neuen deutschen Genrefilms.
Im Anschluss diskutiert Martin Schreier mit Ulrich Sonnenschein (epd Film).

Über Martin Schreier
Geboren 1980 im hessischen Kronberg, begann Martin Schreier 2006 sein Regiestudium an der Filmakademie Baden-Württemberg. Im Jahr 2009 nahm Schreier an der UCLA Filmakademie Hollywood Masterclass in Los Angeles teil, die von den großen Studios wie 20th Century Fox und Warner Bros. unterstützt wird. Sein mittellanger Film "The Night Before Father Christmas Died" war 2010 für den "Studenten-Oscar" nominiert. "Robin Hood" ist Martin Schreiers Diplomfilm.

Am Sonntag, 7. Juli, stellt Regisseur Antej Farac seinen Film "Annelie" vor, den er mit den Bewohnern des Münchner Obdachlosenheims "Annelie" drehte. Die Laiendarsteller entwickeln an der Seite des Erzählers Georg Friedrich eine enorme Energie, die man im deutschen Film nur selten findet. "Annelie" war in deutschen Kinos bisher noch nicht zu sehen – die Veranstaltung ist also eine seltene Gelegenheit, den Geheimtipp der Internationalen Hofer Filmtage 2012 zu sehen!

Sonntag, 7.Juli, 20:15 Uhr
"Annelie"
Deutschland/Schweiz 2012. R: Antej Farac. 117 Min. DCP
In der "Annelie" hat niemand mehr etwas zu verlieren. Mitten in München lebt eine liebenswert skurrile Truppe gesellschaftlicher Randexistenzen, ohne Arbeit und dafür mit umso mehr Alkohol. "Vermittelbar" erscheinen sie schon lange nicht mehr. Eines Tages wird die Ruhe der Bewohner gestört: Die Behörden ordnen die Schließung ihrer Heimat, der ehemaligen "Pension Annelie", an. Während Schnorrerkönig Max immer tiefer in den Sog seiner Drogensucht gerät, gilt es für den Rest der Annelie-Familie, ein letztes Mal zusammenzuhalten. Wenn die "Annelie" schon zugrunde gehen muss, dann sicher nicht leise!
Im Anschluss spricht Antej Farac mit Ulrich Sonnenschein (epd Film).

Über Antej Farac
Der 1972 im ehemaligen Jugoslawien geborene Regisseur studierte zunächst Grafik, Design und Film in Sarajewo, ehe er 1994 zum Filmstudium an die Hochschule für Film und Fernsehen München wechselte. Seit seinem Diplomfilm arbeitet er als Regisseur für Filme, Hörspiele und Theaterproduktionen. Darüber hinaus ist Farac Regisseur und Cutter für Kinotrailer, Musik- und Werbeclips sowie Autor und dramaturgischer Berater. Seit 2006 lebt er im schweizerischen Biel.

Quelle: Deutsches Filmmuseum