Der Verein Das deutsch-französische Filmtreffen würdigt die vielfältigen Verdienste des verstorbenen Autors und Regisseurs Peter Sehr.
"Wir müssen von einem guten Freund Abschied nehmen. Unser Vorstandsmitglied Peter Sehr ist am 8. Mai verstorben. Peter war nicht nur ein engagierter Filmemacher und begeisterter Dozent, sondern für viele von uns war er vor allem ein guter Freund.
Seit Jahren hat er sich für die Verbesserung der Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland eingesetzt. Nach der Gründung der deutsch-französischen Filmakademie war es Peter Sehr, der die Idee für eine deutsch-französische Masterclass (heute Atelier Ludwigsburg-Paris) hatte. Er hat zusammen mit Jan Schütte und Marc Nicolas von der Pariser Fémis dieses sehr erfolgreiche Ausbildungsprogramm gestaltet und organisiert, das nun seit über 10 Jahren existiert und inzwischen in ganz Europa für seine Ausbildungsqualität geschätzt wird. Viele der über 200 Absolventen haben sich inzwischen in der Filmindustrie etabliert. Für diesen außergewöhnlichen Erfolg steht der Name von Peter Sehr.
Sein Engagement im Rahmen des jährlichen deutsch-französischen Filmtreffens war kompromisslos. Es ging Peter immer darum, bessere und qualitätsvollere Filme zu ermöglichen. Filme, wie er sie auch selber machte. Filme waren für Peter immer auch ein wichtiges Kulturgut, das zum Verständnis zwischen den Kulturen beiträgt. Mit großer Leidenschaft verteidigte er seine Vorstellungen von engagiertem Kino, das dem Zuschauer emotionale und gesellschaftliche Wahrheiten näher bringen sollte. Alle seine Filme strahlen diese Leidenschaft aus.
Und deshalb bleiben uns auch seine Filme im Gedächtnis, "Das serbische Mädchen", "Kaspar Hauser", "Obsession", "Die Frau des Anarchisten". Einer seiner schönsten Filme ist "Love the Hard Way" mit Adrien Brody, Charlotte Ayanna und August Diehl und man wünscht sich, dass dieser große und bewegende Film noch einmal in die Kinos kommt und endlich sein verdientes Publikum findet.
An Peters Seite war seit Jahren seine Frau Marie Noëlle. Mit ihr zusammen hat er einige Filme realisiert, wie auch seinen letzten Film "Ludwig II.", der im Winter in unsere Kinos kam.
Wir müssen Peter Adieu sagen, aber das heißt nicht, dass wir ihn vergessen. Im Gegenteil, viele seiner Ideen werden uns auch in Zukunft begleiten und ein Ansporn sein, sie zur Realität werden zu lassen. Das Atelier Ludwigsburg-Paris, das Deutsch-Französische Filmtreffen und seine beeindruckenden Filme werden uns immer an unseren Freund Peter erinnern."
Alfred Hürmer, Präsident
Mariette Rissenbeek, Geschäftsführerin German Films
Der Verein "Das deutsch-französische Filmtreffen" (Les Rendez-vous franco-allemands du cinéma) wurde im Rahmen der Deutsch-Französischen Filmakademie im Jahr 2003 ins Leben gerufen. Der Verein organisiert mit Unifrance Films und German Films als Veranstalter ein jährliches Treffen mit ausgewählten deutschen und französischen Fachleuten.
Quelle: www.german-films.de