Bernd Burgemeister Fernsehpreise für beste produzentische Leistungen verliehen

Beim Filmfest München wurden am Sonntag die beiden renommierten Bernd Burgemeister Fernsehpreise für herausragende produzentische Leistungen verliehen.

 

Die dreiköpfige Jury unter dem Vorsitz von Produzentin Dagmar Rosenbauer, Jan Kruse (Bavaria Fiction) sowie Martin Richter (Rat Pack Filmproduktion) zeichnete Produzentin Maren Knieling und Produzent Lars Jessen (Florida Film GmbH) für die Komödie "Micha denkt groß" mit Charly Hübner in der Hauptrolle als besten TV-Film aus. Die für den besten Mehrteiler/Serie ausgelobte Trophäe ging an die Produzentin Katrin Haase und die Produzenten Oliver Arnold (U5 Filmproduktion GmbH & Co.KG) sowie Lasse Scharpen (Studio Zentral) für die Vampir-Serie "Love Sucks".

Bester TV-Film: "Micha denkt groß" – eine skurrile Impro-Komödie über den Kampf um Grund und Wasser
Produktion: Maren Knieling und Lars Jessen, Floria Film GmbH für ARD Degeto Film GmbH und MDR
Regie: Lars Jessen, Jan Georg Schütte
Cast: u.a.m. Charly Hübner, Natalia Rudziewicz, Jördis Triebel, Ulrich Brandhoff, Peter Kurth
Drehbuch: Lars Jessen, Christian Riedel, Jan Georg Schütte, Charly Hübner
"Kein Wasser kommt mehr aus der Leitung. Nicht nur in einem Haushalt, sondern im ganzen Dorf. Kein Wasser mehr für Menschen, Tiere und Land - das Grundwasser ist versiegt. Aus dieser Prämisse lässt sich eine Dystopie machen - oder ein Themenfilm. Produzentin Maren Knieling und Produzent Lars Jessen wählen ein anderes Genre: die Komödie. Das ist eine mutige Entscheidung, die offensichtlich auch die beiden Auftraggeber ARD Degeto und MDR überzeugt hat", so die Jury-Vorsitzende Dagmar Rosenbauer. "Nach dem 'Greenproducing' ist das 'Green-Story-Telling' eine Herausforderung für unsere Branche. Wie kann man die Klimakrise erzählen, ohne in Belehrung und Besserwisserei zu verfallen? Wie kann man die Dramatik der Lage zeigen und dennoch die Abwehr des Publikums überwinden? Diese Produktion und ihr hervorragendes Team vor und hinter der Kamera zeigen mit dem Fernsehfilm 'Micha denkt groß' wie es geht. Dafür erhalten sie heute den Bernd-Burgemeister-Fernsehpreis."

Bester Mehrteiler/Serie: "Love Sucks" – erzählt die tragische Liebesgeschichte zwischen einem Vampir und einer Sterblichen
Produktion: Katrin Haase, Oliver Arnold von U5 Filmproduktion in Koproduktion mit Lasse Scharpen von Studio Zentral für ZDFneo.
Regie: Lea Becker, Andreas Prochaska
Cast: Havana Joy Josephine Braun, Damian Hardung, Rick Okon, Stipe Erceg, Anne Ratte-Polle
Drehbuch: Marc O. Seng, Julia Penner, Thorsten Wettcke
"Dank den Mediatheken und den Streamern haben wir Produzentinnen und Produzenten die Chance mutige Genreformate nicht nur zu konsumieren, sondern auch selber zu produzieren. Wenn man das richtige Händchen hat. Im Jahre 2024 haben Katrin Haase, Oliver Arnold und Lasse Scharpen zusammen mit dem ZDFneo so ein Format auf die Beine gestellt", urteilt die Jury. "Eine Serie wie 'Love Sucks' braucht produzentischen Mut, einen eigenen Zugang zu dieser Welt und das Gespür für die richtigen, kreativen Partner. Mit den Autorinnen und Autoren wurde diese Aufgabe perfekt gemeistert. Der Regie dann den Freiraum zu geben, eine international anmutende Übersetzung der Bücher für den Sender zu kreieren, ist perfekt gelungen. Erzählt wird hier ein Genre und eine Welt, die dem Zuschauer nicht nur ein Seherlebnis verspricht, sondern auch abliefert. Man hat das Gefühl, dass hier alle Gewerke perfekt ineinandergreifen. Und wenn die Jury sich diese Serie anschaut und einstimmig der Meinung ist, diese Serie hätte man selber auch gerne produziert, sind das perfekte Vorrausetzungen, diese Arbeit auszuzeichnen."

Insgesamt gingen 15 Produktionen ins Rennen um die renommierte Auszeichnung.
"Mit diesem Preis wollen wir Produzentinnen und Produzenten ganz bewusst ins Rampenlicht stellen und ihre herausragende Arbeit - aber auch ihren unternehmerischen Mut belohnen", betonte Dr. Albrecht Bischoffshausen, seit April Geschäftsführer der VFF, in seiner ersten Rede. "Im Sinne von Bernd Burgemeister geht es bei den Produktionen der Reihe Neues Deutsches Fernsehen beim Filmfest München zuallererst darum, wichtige gesellschaftspolitische Themen sowie Debatten unserer Zeit aufzugreifen. Auch geht es darum, herausragende Stoffe dann innovativ und wegweisend für die große Leinwand zu erzählen."

Nach der Verleihung, die von Jana Kübel moderiert wurde, und den Screenings trafen sich die Preisträgerinnen und Preisträger mit weiteren namhaften Gästen der deutschen Film- und Fernsehbranche beim Get-together im Hotel Bayerischer Hof, darunter die Schauspielerinnen und Schauspieler Peter Kurth, Rick Okon, Anne Ratte-Polle, Natalia Rudziewicz, Jutta Speidel, Felix Klare, Michaela May, Michael Brandner, Max von Pufendorf und Aglaia Szyszkowitz.

Das Filmfest München findet noch bis 07. Juli statt.

Quelle: www.filmfest-muenchen.de