Die Geschichte der deutsch-amerikanischen Produzenten-Familie Nebenza(h)l ist mit Filmproduktionen in Europa und Hollywood verknüpft: Seymour Nebenzal produzierte 1931 Fritz Langs Klassiker "M" für die von seinem Vater gegründete Nero-Film, Berlin.
Vater Seymour und Sohn Harold Nebenzal waren in den USA verantwortlich für die gleichnamige Neuverfilmung von Joseph Losey. Der 90-jährige Harold Nebenzal präsentiert "M" von 1951 und einen weiteren Retrospektive-Film, The Chase, der von den Nebenzals 1946 in Hollywood produziert wurde.
Unter den prominenten Gästen des Festivals begrüßen wir ganz besonders auch Isabella Rossellini. Mit Casablanca (USA 1942) von Michael Curtiz in der Retrospektive "The Weimar Touch" präsentiert sie den populärsten aller Emigranten-Filme, der zudem herausragend besetzt ist, so auch mit Rossellinis Mutter Ingrid Bergman in einer Hauptrolle.
Wie in jedem Jahr, so wird das Filmprogramm von Retrospektive und Hommage auch diesmal durch eine Reihe von Veranstaltungen in der Deutschen Kinemathek ergänzt, die hier in Auswahl genannt seien:
"Als die Silhouetten laufen lernten: Lotte Reinigers Trickfilmkunst“ widmet sich jener Filmkünstlerin, der "Die Abenteuer des Prinzen Achmed" (Deutschland 1926) zu verdanken sind und damit der erste abendfüllende Animationsfilm der Filmgeschichte. Die Dokumentation "Lotte Reiniger – Tanz der Schatten" (Deutschland 2012) stellt ihre Filme in einen historischen Zusammenhang. Präsentiert von Susanne Marschall.
"Blicke in die Archive" gewährt die Veranstaltung zu "Gerhard Lamprecht: Regisseur, Sammler, Filmhistoriker, Begründer der Deutschen Kinemathek". Schon als Kind sammelte Lamprecht Filme, Geräte und Dokumente. Von den 1910er bis in die späten 1950er Jahre war er als Autor und Regisseur aktiv. Aus seiner über Jahrzehnte gewachsenen Sammlung entstand 1963 die Deutsche Kinemathek, deren Gründungsdirektor Lamprecht wurde.
Mit dem französischen Dokumentarfilm-Regisseur und Produzenten Claude Lanzmann, dem die Hommage gewidmet ist, kommt ein weiterer prominenter Gast nach Berlin. Claude Lanzmann präsentiert am Mittwoch, den 13. Februar die Erstaufführung der digital restaurierten Fassung seines epochalen Meisterwerks "Shoah" (Frankreich 1985). Im Anschluss an die Vorführung des ersten Teils findet um 18:00 Uhr ein Gespräch für Publikum und Presse in der Deutschen Kinemathek statt.
Quelle: www.berlinale.de