Bei den 73. Internationalen Filmfestspielen Berlin wurden am heutigen Abend im Rahmen einer Gala die Preise verliehen. Der Goldene Bär für den Besten Film im Wettbewerb ging an "Sur l'Adamant" von Nicolas Philibert.
Damit wurde ein Dokumentarfilm mit dem Hauptpreis des Festivals geehrt. "Sur l'Adamant" ist ein Porträt des Centre de jour L’Adamant in Paris, einem einzigartigen Tageszentrum für Erwachsene mit psychischen Störungen aus den ersten vier Arrondissements der Stadt.
Es gab auch einige Auszeichnungen für deutsche Produktionen und Filmschaffende: Silberne Bären gingen an Thea Ehre für die Beste Schauspielerische Leistung in einer Nebenrolle in der Dreiecksgeschichte "Bis ans Ende der Nacht", und an Angela Schanelec für ihr Drehbuch zu "Music", einer sehr freien, modernen Variation des griechischen Ödipus-Mythos.
Christian Petzolds Freundschaftsgeschichte "Roter Himmel" wurde mit dem Großen Preis der Jury geehrt; ein weiterer Preis der Jury ging an "Mal Viver" von Joâo Canijo.
Für die Beste schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle wurde die Kinderdarstellerin Sofía Otero für ihre Leistung in "20.000 especies deabejas" ("20.000 species of Bees") mit dem Silberne Bären geehrt, der Geschichte eines Kindes, das seine wahre Genderidentität leben will.
Der Silberne Bär für die Beste Regie ging an Philippe Garrel für "Le grand chariot", die Geschichte einer traditionsreichen Puppenspielerfamilie.
Der Silberne Bär für eine herausragende künstlerische Leistung ging an Hélène Louvart für ihre Kameraarbeit bei "Disco Boy" in der Regie von Giacomo Abbruzese.
Die internationale Jury unter Vorsitz der Schauspielerin Kristen Stewart (USA) bestand in diesem Jahr aus der Schauspielerin Golshifteh Farahani (Iran/Frankreich), den Filmemacherinnen Valeska Grisebach (Deutschland) und Carla Simón (Spanien), den Filmemachern Radu Jude (Rumänien) und Johnnie To (Hongkong, China) sowie der Casting-Direktorin Francine Maisler (USA).
Der Berlinale Dokumentarfilmpreis 2023 ging an "El eco" von Tatiana Huezo, ein Porträt von Kindern, die in einer isoliert lebenden Dorfgemeinschaft im mexikanischen Hochland aufwachsen . Eine Lobende Erwähnung erhielt "Orlando, My Political Biography" von Paul B. Preciado.
Die Encounters-Jury 2023 – bestehend aus Dea Kulumbegashvili, Paolo Moretti und Angeliki Papoulia - vergab den Preis für den Besten Film an die belgische Produktion "Here" von Bas Devos, ein Filmpoem über die Beziehung eines rumänischen Arbeiters und einer halbchinesischen Doktorandin in Brüssel. In der Kategorie Beste Regie wurde Tatiana Huezo für "El eco" ausgezeichnet. Der Spezialpreis der Jury ging ex aequo an "Orlando, My Political Biography" von Paul B. Preciado und an "Samsara" von Lois Patiño.
Im Kurzfilm-Wettbewerb wurde "Les Chenilles" von Michelle Keserwany mit dem Goldenen Bären für den Besten Film ausgezeichnet. Dieser Film wurde auch als 'Berlin Short Film Candidate for the European Film Awards' ausgewählt. Einen Silbernen Bären (Preis der Jury) erhielt der australische Beitrag "Marungka tjalatjunu" ("Dipped in Black") von Matthew Thorne und Derik Lynch.
Mit dem GWFF-Preis als Bester Erstlingsfilm wurde "Adentro mío estoy bailando" ("The Klezmer Project") ausgezeichnet.
In der Perspektive Deutsches Kino ging der Kompass-Perspektive-Preis für den besten Film an Steffi Niederzoll für "Sieben Winter in Teheran".
Quelle: www.berlinale.de