Berlinale 2015: Goldener Bär für den iranischen Film "Taxi"

Auch Sebastian Schippers "Victoria" ist unter den Preisträgern.

Mit dem Hauptpreis für "Taxi" von dem iranischen Regisseur Jafar Panahi setzte die Jury nicht zuletzt ein politisches Signal: Panahi darf seine Heimat Iran nicht verlassen und steht eigentlich unter Berufsverbot. Vor allem aber künstlerisch begeisterte der Film, in dem Panahi als Taxifahrer in Teheran mit unterschiedlichsten Fahrgästen ins Gespräch kommt, Kritik und Publikum.

Der Große Preis der Jury ging an Regisseur Pablo Larraín aus Chile. Er thematisiert in seinem düsteren Drama "El Club" den sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch katholische Priester.

Der Wettbewerb der Berlinale wurde in diesem Jahr von der Presse als sehr gut eingestuft. Dies sah die Jury unter Vorsitz des Amerikaners Darren Aronofsky offenbar ähnlich - in gleich zwei Kategorien wurden die Preise doppelt vergeben: Der Silberner Bär für die Beste Regie ging sowohl an Radu Jude für das 1835 spielende, politische Road Movie "Aferim!" (RU/BG/CZ/F) als auch an Malgorzata Szumowska für den polnischen Film "Body", eine Mischung aus düsterem Drama und schwarzer Komödie; der Silberne Bär für eine Herausragende Künstlerische Leistung ging neben Sturla Brandth Grøvlen für seine Kameraarbeit bei Sebastian Schippers "Victoria", der scheinbar in einer einzigen Einstellung gedreht wurde, auch an die beiden Kameramänner des russischen Beitrags "Under Electric Clouds", Evgeniy Privin und Sergey Mikhalchuk.

Den Silbernen Bären für das beste Drehbuch erhielt der einzige Dokumentarfilm des Wettbewerbs: Die chilenische Produktion "El Boton de Nacar" (Der Perlmuttknopf), über das Verschwinden von Minderheiten in Chile.

Die beiden Darstellerpreise gingen an das britische Beziehungsdrama "45 Years": Hautdarstellerin Charlotte Rampling und ihr Filmpartner Tom Courtenay konnten sich über Silberne Bären freuen.

Den Alfred-Bauer-Preis für einen Film, der "neue Perspektiven in der Filmkunst" aufzeigt, erhielt "Ixcanul", der erste Wettbewerbsbeitrag in der Geschichte der Berlinale, der aus Guatemala kommt. Regisseur und Autor Jayro Bustamante beschreibt darin das Leben einer jungen Maya-Frau, die am Fuße eines aktiven Vulkans lebt.

Die Redaktion von filmportal.de gratuliert sämtlichen Preisträgern herzlich!

Weitere Informationen unter www.berlinale.de