Die Filmemacherin Anna Justice ist nach langer, schwerer Krankheit mit 58 Jahren gestorben.
Justice, die an der dffb studiert hatte, wurde durch ihren vielfach preisgekrönten Kinderfilm "Max Minsky und ich" (2007) bekannt. Ebenfalls viel Kritikerlob erhielt ihr Holocaust-Drama "Die verlorene Zeit" (2011), über ein Liebespaar, das aus einem KZ fliehen kann, sich aber erst 30 Jahre später wiedersieht.
In den folgenden Jahren arbeitete Justice vor allem fürs Fernsehen. Sie inszenierte den mehrfach preisgekrönten Politthriller "Tag der Wahrheit" (DE/AT/FR 2014) mit Vicky Krieps und Justices Ehemann Florian Lukas in den Hauptrollen, und die Aussteigerkomödie "Harrys Insel" (2017) mit Wolfgang Stumph. Daneben war sie ab 2015 auch als Theaterautorin und -Regisseurin aktiv.
Größere Aufmerksamkeit erhielt 2018 die heiter-melancholische Familiengeschichte "Das Leben vor mir", über einen alternden schwulen Mann (Matthias Habich), dessen einstige Frau (Eleonore Weisgerber) nach 30 Jahren notgedrungen wieder bei ihm einzieht. Ende 2020 drehte Justice noch die TV-Komödie "Neben der Spur ist auch ein Weg", deren Ausstrahlung sie jedoch nicht mehr erlebte.
Wie ihre Töchter über die Website ihrer Mutter mitteilten, starb Anna Justice nach schwerer Krankheit am 18. April 2021.