Versprich mir nichts!

Deutschland 1937 Spielfilm

Filme der NS-Zeit sind im Kontext der staatlich beeinflussten Produktion und Rezeption zu sehen. Mehr erfahren »

Inhalt

Erste Regiearbeit von Wolfgang Liebeneiner: Ein Maler mag seine eigenen Bilder nicht und will sie nicht verkaufen. Daher sind er und seine Frau arm wie Kirchenmäuse. Als die wirtschaftliche Not zu groß wird, gibt die Frau die Bilder des Malers als ihre eigenen aus und geht damit zu einem Kunsthändler, der in sie verliebt ist. Der verkauft die Bilder und verschafft dem Ehepaar damit ein großartiges Einkommen. Aber dann bekommt die Frau einen großen Auftrag für ein Wandgemälde, den natürlich ihr Mann ausführen muss. Als es zum Streit kommt, kommt alles heraus.

Weitere Stoffverfilmung:
"Wenn eine Frau liebt", 1950, Wolfgang Liebeneiner.

 

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Falk Schwarz
Monika übernimmt
Vier junge Leute drehen eine Komödie, frisch, unbeschwert, flott, unkompliziert mit einem theatererprobten Stoff - Wolfgang Liebeneiners (32) erste Regie, die Schauspielerin Luise Ullrich (27), ihr männlicher Gegenpart Viktor de Kowa (33) und Kameramann Friedel Behn-Grund (31), bereits sein 66. Film. Also los. Eine Künstlerbude mit Atelierfenster unter dem Dach. Ihr "Rattennest". Dort malt der Künstler, seine Frau hat Hunger, beide arm wie die Kirchenmäuse. Sie sind so verliebt wie am ersten Tag. Die Kamera gibt den optischen Rhythmus vor. Viel Bewegung in den kargen Räumen. Sie kriegen Besuch, die Kamera weicht ihnen nicht vom Gesicht. Will Dohm - ein Kunde, der die Beiden aus ihrer Misere erlösen kann? Maler Martin schaut ihn von unten an: "Was für ein blödsinniges Gesicht!". Monika stockt der Atem. Also wieder nichts. Dann der Anker: Heinrich George (44), der Galerist. Monika zeigt ihm mutig ein Bild ihres Mannes. Wird er es kaufen? George schaut drauf, stutzt, tritt einen Schritt zurück, setzt die Brille ab, schaut noch einmal, setzt die Brille wieder auf, dreht sich im Türrahmen noch einmal nach dem Bild um. Ja, er wird. Er muss keine Worte machen. - Alleine diese Szene lohnt den ganzen Film. George ist präsent, verläßlich, die Rolle ist seins. Behn-Grund scheint vernarrt in das Gesicht von Luise Ullrich. Er gibt ihr im Porträt volles Licht, keine Verschattung nötig, beide Gesichtshälften gleich reizvoll. Sie strahlt - nicht nur im Scheinwerfer, sondern auch von innen. Dann die Großaufnahmen - lebendige Gesichter, de Kowa mit der Tolle in der Stirn (hinter der Kamera eine ganze Hoffmanneska - der Altmeister Carl und als Regieassistent Kurt). Liebeneiner lässt "seine" Drei spielen, sie dürfen Reue zeigen, Gefühle, Ärger, sie schreien, sind gekränkt, wollen alles hinwerfen und wissen doch, dass hier Komödie gegeben wird. Das Vergnügen beim Dreh springt über auf die Zuschauer. Dass in finsteren Zeiten gelacht werden musste, wussten die Filmer. Die Hälfte aller Nazi-Filme vor dem Krieg waren Komödien. Wir schreiben das Jahr 1937 - der Zeitgeist drängt ins Drehbuch: in der Galerie stehen abstrakte Gemälde an der Wand. Der Galerist zu seinem Adlatus: "Räumen Sie die weg". Das Bild der Frau im Nazireich? Monika, in tiefer Bedrängnis: "Du lieber Gott, gibt es denn für eine Frau etwas Schöneres, als für den Mann, den sie liebt, zu sorgen? Da weiß man doch, wozu man auf der Welt ist"! (Dialoge: Thea von Harbou). Zum Schluß wieder auf Anfang. Wieder im "Rattennest". Er will sich ändern. Sie liebevoll ironisch: "Versprich mir nichts."

Credits

Darsteller

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Alle Credits

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Regie-Assistenz

Kamera-Assistenz

Standfotos

Darsteller

Produktionsfirma

Produzent

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • 20.04.1937 - Mai 1937: Tobis-Atelier, Berlin-Grunewald
Länge:
2858 m, 104 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 26.07.1937, B.45815, Jugendverbot / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 20.08.1937, München, Luitpold-Theater;
Aufführung (DE): 30.08.1937, Berlin, Gloria-Palast

Titel

  • Originaltitel (DE) Versprich mir nichts!

Fassungen

Original

Länge:
2858 m, 104 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 26.07.1937, B.45815, Jugendverbot / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 20.08.1937, München, Luitpold-Theater;
Aufführung (DE): 30.08.1937, Berlin, Gloria-Palast

Prüffassung

Länge:
2818 m, 103 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 15.11.1943, B.59600, Jugendverbot [Doppelprüfung]

Länge:
2846 m, 104 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 07.12.1940, B.54657, Jugendverbot [Doppelprüfung]