Hokuspokus

BR Deutschland 1953 Spielfilm

Inhalt

Die attraktive Agda Kjerulf ist des Mordes an ihrem Ehemann, dem Maler Hilmar Kjerulf angeklagt. Alle Indizien sprechen gegen sie. Als ihr Verteidiger sein Mandat niederlegt, tritt unversehens ein Herr namens Peer Bille auf, der mit geistreich-ironischen Plädoyers das Publikum fasziniert und dem Staatsanwalt zu schaffen macht. Schließlich aber wird dieser Peer Bille als Agdas Geliebter entlarvt und des Mordes angeklagt – und Agda gesteht, ihn zu dieser Tat angestiftet zu haben. Doch der Gerichtspräsident macht auf einem Gemälde von Hilmar Kjerulf eine Entdeckung, die den Prozess ganz anders verlaufen lässt als erwartet: Kann es einen Mörder geben, wo es doch gar kein Opfer gibt?

Weitere Verfilmungen: "Hokuspokus" (1930, R: Gustav Ucicky); "Hokuspokus oder: Wie lasse ich meinen Mann verschwinden...?" (1966, ebenfalls R: Kurt Hoffmann)

 

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Falk Schwarz
Joachim Teeges Meisterleistung
Munio Eunano muss vor Gericht aussagen. Er ist in einer Wäscherei angestellt, hat griechische Vorfahren („deshalb das Eu“) und das blau gepunktete Kleid der Angeklagten von Teerflecken und Schmutz gereinigt: „Die Teerflecken blieben, aber die blauen Punkte gingen raus“, gibt er zu Protokoll. Lachsalven im Gerichtssaal. Der damals 27jährige Schauspieler Joachim Teege, hager, hauchdünn, überschlank, mit einem schmalen Gesichtchen und großen hervorquellenden Augen, macht aus dieser kleinen Rolle eine Charakterstudie par excellence. Er staunt, begreift nicht, redet sich mit dem Riss im Kleid und den Brüstchen der Trägerin unrettbar in eine Sackgasse und liefert eine Meisterleistung komischer Darstellung. Als Per Bille (Curt Goetz) ihn dann darauf hinweist, dass so ein Riss in einem Kleid auch von einer zärtlichen Umarmung herrühren kann, da sagt er mit entwaffnender Naivität: „Ja, das wäre natürlich noch schöner.“ Alleine wegen dieser wenige Minuten dauernden Solonummer ist dieser Film sehenswert. Die Handlung jedoch ist abstrus, mit Spannung aufgebauscht und lebt von der „dämonischen“ Selbstinszenierung des Autors. Gleich zu Beginn wird der arme Erich Ponto arg vorgeführt. Die Fotografie von Richard Angst ist bewundernswert einfallsreich, wenn sie im Gerichtssal die Perspektiven wechselt und Schatten zaubert. Hans Nielsen ist der kühl-sachliche Gerichtspräsident, der dem Tohuwabo Einhalt gebietet. Regisseur Kurt Hoffmann lässt Goetz mit sausenden Robenschößen den Gerichtssaal erobern, wo er sofort das Wort an sich reißt und sich an seiner eigenen geschliffenen Brillanz „ergötzt“. Ein Mann spielt sein eigenes Stück - kein Regisseur kann ihn bremsen. Valerie von Martens schaut hauptsächlich liebreizend, was hingeht, solange sie nicht porzellanhäutig geziert spricht. Allerdings: wenn Goetz noch ein einziges Mal „Meine süße Frau“ sagt, dann werfe ich Tomaten auf die Leinwand.

Credits

Drehbuch

Kamera

Musik

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Länge:
2440 m, 89 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 21.08.1953, 06437, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 01.09.1953, Frankfurt am Main, Turm-Palast

Titel

  • Originaltitel (DE) Hokuspokus

Fassungen

Original

Länge:
2440 m, 89 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 21.08.1953, 06437, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 01.09.1953, Frankfurt am Main, Turm-Palast