Hokuspokus oder: Wie lasse ich meinen Mann verschwinden...?

BR Deutschland 1965/1966 Spielfilm

Inhalt

Komödie von Regie-Altmeister Kurt Hoffmann, der damit ein Remake seines eigenen Films von 1953 vorlegt: Agda Kjerulf steht vor einer schweren Aufgabe – sie muss die Leiche ihres Mannes identifizieren. Vor dem Tod war er ein mittelloser Künstler. Nun aber, nach seinem plötzlichen Tod, sind seine Werke beliebter denn je. Agda sieht sich derweil mit dem Verdacht konfrontiert, ihren Ehemann selbst ermordet zu haben. Bei der Verhandlung verwickelt sie sich in Widersprüche und verliert darüber sogar ihren Anwalt. Hilfe bekommt sie schließlich von einem Mann namens Peer Bille, der behauptet, der wahre Mörder zu sein und sich als Agdas neuer Verteidiger präsentiert. Nach einer langwierigen und wendungsreichen Verhandlung kommt es schließlich zu eine überraschenden Auflösung.

Weitere Verfilmungen: "Hokuspokus" (1930, R: Gustav Ucicky); "Hokuspokus" (1953, ebenfalls R: Kurt Hoffmann)

 

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Falk Schwarz
Was für ein schaler Hokuspokus!
Die Remake-Seuche aus den fünfziger Jahren schwappte auch noch über in die sechziger Jahre. Dahinter stand der Kinderglaube, dass das, was einmal Geld einbrachte, es auch ein zweites Mal schafft. Das Gegenteil war oft der Fall, aber da arbeiteten die Produzenten bereits am nächsten Film. So fand Kurt Hoffmann, dass er seine erste Verfilmung dieses Stoffes nun in Farbe aufpolieren und mit einem neuen Darsteller - Heinz Rühmann - kassenwirksam auf die Leinwand bringen sollte. Das Drehbuch-Duo Sibelius/Keindorff straffte dafür die originale Curt-Goetz-Fassung und „modernisierte“ sie etwas und konnte doch nicht verhindern, dass dieses Remake wirkt wie abgestandenes Bier - schal. Was Rühmann fehlt, ist Goetzens altväterliche Art - seine Dandy-Haltung, sein frackbekleidetes Ego, das von den eigenen Geistesblitzen derart überwältigt war, dass ihm Zweifel total fremd waren. Ein Selbstdarsteller allerreinsten Wassers. Das ist Rühmann nicht. Aber klar wird auch, dass er diesen Peer Bille nur „spielt“, dass er es nicht ist. Es geht um den Satz: „Ein Maler wird erst interessant, wenn er tot ist“. (Dass dieser pauschale Satz Quatsch ist, fällt dem Zuschauer erst hinterher auf). Also lässt der Peer sich sterben, um hinterher mit farbigen Worten im Gerichtssaal wieder auferstehen zu dürfen. Die Gefahr bei einer solchen „Modernisierung“ ist immer, dass die dürftige Fabel sich in ihrer ganzen Nacktheit zeigt. Die Pulver sieht zwar hinreissend aus, aber glauben möchte man ihr diese Agda Kjerulff nicht. Aus der ersten Fassung von 1953 sind neben Hoffmann Kameramann Richard Angst und Schauspieler Joachim Teege wieder dabei. Seine Solonummer als Zeuge wirkt jetzt etwas angestrengter, nicht mehr so rührend naiv wie in der ersten Fassung. Einer aber verdient besonders genannt zu werden: der Filmarchitekt Otto Pischinger. Er hat „moderne“ Kulissen gebaut, die Räume nur angedeutet und sie allesamt in eine Halle gesetzt. „Dogville“ vorweggenommen. Nachteil: die Kühle dieser Dekorationen erzeugt Distanz. Aber das macht dann auch nichts mehr.

Credits

Kamera

Schnitt

Musik

Darsteller

Alle Credits

Länge:
2737 m, 100 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 01.03.1966, 35336, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 03.03.1966, Hamburg, Barke

Titel

  • Originaltitel (DE) Hokuspokus oder: Wie lasse ich meinen Mann verschwinden...?
  • Weiterer Titel (ENG) Hocuspocus

Fassungen

Original

Länge:
2737 m, 100 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 01.03.1966, 35336, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 03.03.1966, Hamburg, Barke

Auszeichnungen

Deutscher Filmpreis 1966
  • Filmband in Gold, Bau und Ausstattung